So schätzt Kenneth Kronholm den 37. Spieltag ein
In unserer neuen Serie spricht liga3-online.de jeden Freitag mit einem Spieler der 3. Liga über die interessantesten Storys des anstehenden Spieltages. In dieser Ausgabe äußert sich Kenneth Kronholm, Torhüter der SV Elversberg, über RB Leipzig, den Abstiegskampf und den Einfluss seines neuen Trainers. Der 28-Jährige stieß im Sommer 2012 vom VfR Mannheim zu den Saarländern, wo er auf Anhieb zum Stammkeeper wurde und den Aufstieg in die 3. Liga schaffte. Dort angekommen, ist an Kronholm im Tor weiter kein Vorbeikommen: In allen 36 Partien stand er über die volle Distanz auf dem Feld. Mit bisher drei gehaltenen Strafstößen in dieser Saison ist er zudem der Elfer-Killer der 3. Liga.
liga3-online.de: SV Wehen Wiesbaden vs SV Darmstadt 98 – Darmstadt hat noch eine kleine Chance auf Rang zwei, Wiesbaden steht auf dem vierten Platz, der den DFB-Pokal garantiert. Wie sehen Sie die Teams bzw. wer gewinnt?
Kenneth Kronholm: Zunächst mal kommen wohl 5.000 Darmstädter Fans mit nach Wiesbaden. Das ist ja fast ein Heimspiel, aber Wiesbaden ist seinerseits sehr heimstark. Darmstadt spielt eine sehr starke Runde, aber Wiesbaden will den DFB-Pokal sichern. Beide werden Vollgas geben, aber ich glaube, das wird ein 0:0 oder 1:1.
RB Leipzig vs 1. FC Saarbrücken – Saarbrücken steht als Absteiger fest, Leipzig kann den Aufstieg klar machen. Provokant gefragt: Hat Saarbrücken den Abstieg, bzw. Leipzig den Aufstieg verdient?
Da Saarbrücken unser Nachbar ist, sage ich nichts negatives gegen den FCS. (lacht.) Aber Leipzig hat jetzt wieder über 40.000 Zuschauer im Stadion, das werden sie sich nicht mehr nehmen lassen. Die spielen einen klasse Fußball, haben einen super Trainer. Gegen uns jedoch waren sie nicht so stark (Elversberg verlor in Leipzig am 27. Spieltag 0:2, Anm. d. Red.). Sie hatten in diesem Spiel das Glück, das du hast, wenn du oben stehst. Wir hätten da eigentlich etwas mitnehmen können.
VfL Osnabrück vs 1. FC Heidenheim – Heidenheim hat den Aufstieg sicher, Osnabrück 25 Punkte Abstand auf den Tabellenführer. Mit Osnabrücks Schwäche hätte vor der Saison so niemand gerechnet, mit Heidenheims Stärke schon. Wie wird sich der FCH in der Zweiten Liga machen?
Heidenheim wird nach der Saison sicherlich auf dem Transfermarkt aktiv werden. Ich denke nicht, dass sie etwas mit dem Abstieg zu tun haben werden, das erste Jahr ist sowieso von der Euphorie geprägt. Da wird das Stadion immer voll sein. Da ist das zweite Jahr schwieriger. Wir sind beim Spiel gegen sie in der ersten Minute in Führung gegangen, Heidenheim bekommt sogar noch eine Rote Karte, es lief eigentlich alles für uns. Aber selbst in Unterzahl waren sie noch sehr stark, aber es ist bezeichnend, dass das Tor dann durch einen direkten Freistoß gefallen ist (Philipp Heise erzielte in der 53. Minute das 1:1. Dieses Ergebnis reichte Heidenheim, um den Aufstieg in die Zweite Liga am 35. Spieltag zu sichern, Anm. d. Red.).
SpVgg Unterhaching vs MSV Duisburg – Unterhaching ist ein direkter Konkurrent von Elversberg im Abstiegskampf Die SpVgg hat Osnabrück am vergangenen Spieltag mit 3:0 nach Hause geschickt. Wie sehen Sie Unterhaching?
Vor dem Spiel gegen uns hat Unterhaching nicht viel Land gesehen (Elversberg verlor am 34. Spieltag gegen Unterhaching 0:2, Anm. d. Red.). Im Landespokal hatten sie auch gegen Burghausen verloren. Wir haben sie wieder stark gemacht. Jetzt schlagen sie Osnabrück sensationell 3:0, da hatte der VfL wohl keine Chance. Duisburg ist im Niemandsland der Tabelle, deshalb steht da für mich ein großes Fragezeichen. Ich hoffe natürlich, dass der MSV seine Leistung bringt und Unterhaching schlägt, aber die haben auf jeden Fall im Moment ein kleines Hoch.
Holstein Kiel vs Borussia Dortmund II – Diese beiden Teams befinden sich ebenfalls im Abstiegskampf. Elversberg hat 39 Punkte, Kiel 41 Punkte, der BVB 42. Welches Ergebnis wünschen Sie sich?
Wenn Dortmund nicht gewinnt, und wir besiegen Chemnitz, dann haben wir ein Endspiel gegen Dortmund. Das wäre natürlich klasse, so hätten wir es in der eigenen Hand.
SV Elversberg vs Chemnitzer FC – Chemnitz spielt eine seltsame Saison: Auf dem Papier ist der Kader sehr stark besetzt, aber die Mannschaft findet sich auf Platz elf wieder. Was für ein Gegner kommt da auf Euch zu?
Wie schon angesprochen – ein seltsamer Gegner. An einigen Tagen spielen sie sehr guten Angriffsfußball, durch Ronny Garbuschewski oder Anton Fink haben sie eine brutale Offensivpower. Aber dann gibt es wiederum Ergebnisse, die nicht nachzuvollziehen sind. Ich hoffe natürlich, dass es am Samstag nach dem Spiel wieder heißt: „Oh Gott, was hat Chemnitz da wieder gespielt?“ (lacht.) Wir haben gut trainiert, es war viel Feuer im Training. Das brauchst du im Abstiegskampf. Jetzt müssen wir das am Samstag um 13.30 Uhr nur noch auf den Platz bringen.
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