Sommer-Neuzugänge im Check #2: Die besten Defensiv-Spieler
Insgesamt 234 Spieler wechselten in der vergangenen Sommer Transfer-Periode in die 3. Liga. Mittlerweile wurden 13 Spiele absolviert, Zeit also, die Leistungen der neuen Spieler einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer war die erhoffte Verstärkung oder hat die in ihn gesteckten Erwartungen sogar übertroffen, wer enttäuschte bislang? In der zweiten von drei Ausgaben wirft liga3-online.de einen Blick auf die Top-Transfers im Defensivbereich. Die Spieler sind nach dem Tabellenstand ihres jeweiligen Teams sortiert.
Mit Korbinian Müller (Stuttgarter Kickers), Alexander Schwolow (Arminia Bielefeld), Kevin Müller (Energie Cottbus) und Kenneth Kronholm (Holstein Kiel) haben es gleich vier Torhüter in diese Auswahl geschafft. Korbinian Müller kam von der SpVgg Unterhaching zu den Blau-Weißen und war wie zwei seiner drei Kollegen von Beginn an gesetzt. Er konnte das Duell gegen seinen Teamkollegen Mark-Patrick Redl für sich entscheiden, kassierte im Schnitt pro Partie einen Gegentreffer und wurde in fünf Partien nicht überwunden. Mit 13 Gegentoren stellen die Schwaben die drittbeste Defensive der Liga.
Der 22-Jährige Schwolow wurde für zwei Jahre vom SC Freiburg an die Ostwestfalen ausgeliehen. Auch der ehemalige Jugend-Nationalspieler des DFB wusste auf dem Platz zu überzeugen, sicherte dem Team mit guten Paraden wichtige Punkte und hielt sein Tor vier Mal sauber.
Nach der Verletzung des eigentlichen Stammtorwarts René Renno reagierte Energie Cottbus und lieh bis zum Ende der Saison Kevin Müller von der U23 des VfB Stuttgart aus. Der gebürtige Rostocker kassierte in zwölf Partien nur zehn Gegentreffer. Gleich sieben Partien beendete er, ohne einen Ball aus seinem Tor holen zu müssen – es ist der zweitbeste Wert der Liga.
Aufgrund der Verletzungen von Maximilian Riedmüller und Niklas Jakusch konnte Kenneth Kronholm den Platz zwischen den Pfosten bei den Norddeutschen ohne Konkurrenzkampf einnehmen, bewies im Laufe der Saison aber, dass er wie schon in der abgelaufenen Spielzeit zu den besten Torhütern der Liga gehört. Auch der 29-Jährige kassierte erst 13 Gegentreffer, vier Mal verließ er ohne hinter sich greifen zu müssen den Platz.
Mit der Verpflichtung von Florian Dick sorgte Arminia Bielefeld für Aufsehen. Dem Absteiger gelang es, den sehr erfahrenen Bundesliga-Spieler für sich zu gewinnen. Die Anforderungen an den Rechtsverteidiger, der 62 Erst- und 210 Zweitliga-Partien absolvierte, waren dementsprechend hoch. Doch neben seiner zufriedenstellend geleisteten Hauptaufgabe der Verteidigung präsentierte sich der 29-Jährige auch sehr offensivgefährlich. Bereits sechs Tore konnte er für seine Teamkollegen auflegen.
Beim Chemnitzer FC fand nach der ernüchternden Vorsaison ein Umbruch statt. Unter anderem wurde auch die Innenverteidigung der Sachsen komplett neu aufgestellt. Mit Marc Endres und Dan-Patrick Poggenberg gelang es den Verantwortlichen, zwei zuverlässige Spieler zu verpflichten. Beide haben großen Anteil daran, dass die Himmelblauen erst sechs Tore hinnehmen mussten und so mit Abstand die beste Defensive der Liga stellen.
Auch dem FC Rot-Weiß Erfurt glückte es im Sommer, sich die Dienste eines zweitligaerfahrenen Spielers zu sichern. Von Dynamo Dresden wechselte Christoph Menz an den Steigerwald. Der defensive Mittelfeldspieler, der auch in der Innenverteidigung eingesetzt wurde, konnte über weite Strecken seine Qualitäten aufzeigen und gehörte auch bei schwächeren Spielen des Teams zu den wenigen Konstanten auf dem Platz. Ihm gelang es, durch gutes Stellungsspiel viele Pässe im Aufbauspiel des Gegners abzufangen und Angriffe zu unterbinden.
Mit der Erfahrung von 87 Spielen in der zweiten sowie 57 absolvierten Partien in der dritten Liga sollte Marc Heitmeier dem SC Preußen Münster weiterhelfen und die wacklige Defensive (50 Gegentore in der abgelaufenen Saison) stabilisieren. Nach kurzen anfänglichen Schwierigkeiten im defensiven Mittelfeld fand sich der gebürtige Dortmunder und Neuzugang vom FSV Frankfurt später in der Innenverteidigung eingesetzt zurecht und war die erhoffte Verstärkung. Lediglich die Partie beim Chemnitzer FC verpasste der 29-Jährige.
Die meisten Zu- und Abgänge hatte der FC Energie Cottbus zu vermelden. Eines der vielen neuen Gesichter war Cédric Mimbala. Aus Zweibrücken gekommen, schaffte es der Deutsch-Kongolese auf Anhieb in die Startformation der Lausitzer. Den Sprung in die höhere Spielklasse verkraftete der 1,90-Meter große Spieler gut. Er gehört zu den Besten auf seiner Position und schaltet sich zudem immer wieder gefährlich in die Offensive ein. Bisher gelang ihm eine Torvorlage.
Komplettiert wird die Auswahl von Boné Uaferro. Der gebürtige Berliner kam von der Zweitvertretung des FC Schalke 04 und stieg schnell zu den Leistungsträgern bei Fortuna Köln auf. Alle zehn Einsätze absolvierte er über die volle Spieldistanz. Bemerkenswert: Spielte er nicht, verloren die Domstädter jede Partie.
FOTOS: ef-pixx.de (2), Flohre Fotografie, Marcel Junghanns, rostock-fotos.de