Sonnenhof Großaspach: Die Lage wird immer aussichtsloser
War es dann schon für die SG Sonnenhof Großaspach? Nach der 0:1-Pleite bei Viktoria Köln ist der Rückstand zum rettenden Ufer auf elf Zähler angewachsen, sodass die Lichter allmählich ausgehen. Eine Aussage von Maximilian Reule legt offen, was beim Dorfklub schief läuft.
Reule kritisiert Mitspieler
Viel hatte sich die SG Sonnenhof für das Kellerduell vorgenommen. Doch der Plan von Interimstrainer Markus Lang, die Viktoria hoch anzulaufen und sie früh unter Druck zu setzen, ging nicht auf. Stattdessen kassierte Großaspach bereits nach acht Minuten das 0:1 und schaffte es anschließend nicht mehr, zurückzukommen. "Wir waren zu passiv und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen", urteilte Lang am "Telekom"-Mikrofon über die ersten 30 Minuten. Und dennoch: Einen Vorwurf machte er seinen Schützlingen nach Schlusspfiff nicht: "Riesen Kompliment an die Mannschaft für den Auftritt in der zweiten Halbzeit." In der Tat präsentierte sich der Dorfklub im zweiten Abschnitt verbessert, zum Torerfolg reichte es aber nicht, sodass am Ende das elfte sieglose Spiel in Folge stand.
Doch woran liegt das? An der Qualität im Kader jedenfalls nicht, wie Torhüter Maximilian Reule befand: "Die Jungs haben oft genug bewiesen, dass sie es können." Eher sei es die Einstellung einiger Akteure, so der 26-Jährige: "Natürlich wünscht man sich von dem einen oder anderen Spieler, ohne ihn persönlich anzugreifen, dass eine Mentalität zu erkennen ist. Das war aber nicht der Fall." Deutliche Worte des Keepers, ähnlich hatte sich bereits Mathias Morys vor zwei Wochen nach der Niederlage gegen Uerdingen geäußert. Hat Großaspach also ein Mentalitätsproblem? Lang widersprach: "Die Spieler sind verunsichert. Da ist es klar, dass nicht alles funktioniert. Es ist schwierig, aus dieser Negativspirale herauszukommen." Wegzudiskutieren ist die fehlende Körpersprache aber nicht.
Aufgeben keine Option
Nach der vierten Niederlage in Folge wird die Lage für die SG Sonnenhof Großaspach im Abstiegskampf immer aussichtsloser. Schon elf Punkte beträgt der Rückstand zum ersten Nicht-Abstiegsplatz, am Samstag könnte der Dorfklub zudem auf den letzten Rang abrutschen. Und somit scheint allmählich klar: Nach sechs Drittliga-Jahren in Folge wird die SG am Saisonende wohl den bitteren Gang zurück in die Regionalliga antreten müssen.
"Es wird schwer, da müssen wir nicht drumherum reden", ordnete Lang die Situation realistisch ein. Doch Aufgeben kommt für die SG natürlich nicht infrage: "Auf keinen Fall. Solange es noch rechnerisch möglich ist, geben wir nicht auf", stellte Reuel klar. Um den Klassenerhalt allerdings noch schaffen zu können, müssten die Württemberger aus den verbleibenden 13 Spielen mindestens sieben bis acht Siege holen – was für eine Herkulesaufgabe. Am kommenden Samstag trifft Großaspach auf den ebenfalls in der Krise befindlichen Halleschen FC. "Es wäre wichtig, zu einem Erfolgserlebnis zu kommen", meinte Lang. Auch, damit die Saison nicht einfach im Sande verläuft.