Sonnenhof Großaspach hält Minimal-Chance am Leben
Hält die SG Sonnenhof Großaspach mit dem 1:0-Sieg in Chemnitz bloß die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben oder entfacht der Dorfklub doch noch das letzte Strohfeuer, um den drohenden Abstieg in die Regionalliga zu verhindern? Cheftrainer Hans-Jürgen Boysen und die Mannschaft sind jedenfalls erst einmal zufrieden mit dem, was in Chemnitz geschafft wurde.
"Schauen wir mal, was herauskommt"
Fünf Stunden Busfahrt lassen sich leichter ertragen, wenn das Auswärtsspiel zuvor gewonnen wurde. In dieser Meinung waren sich SGS-Coach Hans Jürgen Boysen und Innenverteidiger Julian Leist einig, genauso wie sie sich beide über den erneuten Auswärtssieg der Aspacher Mannschaft freuten. Ginge es nur um die Spiele in der Ferne, dann wäre die Lage des Dorfklubs keineswegs aussichtslos, immerhin ist das Team des 63-Jährigen mit 15 Auswärtszählern knapp über dem Strich.
Insgesamt weckt der Aspacher Sieg in Chemnitz aber nur minimal die Hoffnung, dass die SGS den Rückstand zum rettenden Ufer noch aufholen kann – trotz des Erfolges bei den Himmelblauen sind es immer noch neun Zähler. Aufgeben wird das Team um Kapitän Leist aber nicht, wie er am Mikrofon der "Telekom" betonte: "Wir müssen so eine Leistung wie heute auch einfach weiter auf den Platz bringen, dann schauen wir mal, was dabei herauskommt." Mit Rechenspielen wollen sich die Großaspacher aufgrund ihrer Tabellensituation aber nicht aufhalten.
Zehn Wechsel in der Startelf
"Wir denken wirklich nicht weit voraus", gab deswegen auch Hans-Jürgen Boysen offen zu, dass er sich der beinahe aussichtslosen Situation bewusst ist. Beinahe, denn startet die SGS nun wider erwarten eine kleine Siegesserie, dann wird aus dem Hoffnungsschimmer möglicherweise doch noch ein größer. "Für uns war wichtig, dass wir uns mal belohnen", legte der Coach deshalb das Hauptaugenmerk auf das Team an sich: "Die Spieler brauchen für die restlichen Spiele noch ein Stück weit mehr Selbstvertrauen und das haben sie sich heute verdient."
Dass er vor der Partie die Rotationsmaschine anschmiss und gleich zehn Wechsel in der Startelf gegenüber der Partie gegen Unterhaching vornahm, hatte dabei weniger taktische Gründe: "Wenn unsere Spieler ohnehin mit viel zu wenig Vorbereitung ins Feuer geschickt werden, dann muss ein Trainer halt eben Schutzmaßnahmen ergreifen und das habe ich getan." Mit auf den Weg gab der erfahrene Coach der Mannschaft dann noch einen Appell, wie Leist erklärte: "Es war eine Forderung des Trainers, dass wir nach dem Spiel in den Spiegel gucken können und sagen, dass wir alles gegeben haben. Und dann schauen wir, was unter dem Strich herauskommt und das waren heute drei Punkte in Chemnitz." Dementsprechend wird der Dorfklub jetzt auch weitermachen – am Sonntag zunächst in Ingolstadt.