Souveränes 3:0 in Köln: Freiburg II feiert vierten Sieg in Serie
Mit 3:0 konnte der SC Freiburg II das Montagsspiel des 24. Spieltages gegen Viktoria Köln für sich entscheiden. Dank eines dominanten Auftritts und der Treffer von Julian Guttau (38.), Max Rosenfelder (60.) und Vincent Vermeij (81.) setzten sich die Breisgauer überaus verdient durch und feierten damit den vierten Sieg in Serie. Der SCF baut seinen Vorsprung auf den 3. Rang folglich auf vier Punkte aus, während die Viktoria nach drei Spielen erstmals wieder verliert und auf Platz 11 fällt.
Guttau schwalbt – und trifft
Am Montagabend trafen zwei der formstärkeren Teams der 3. Liga aufeinander. Während der gastierende Tabellenzweite aus dem Breisgau seit dem Jahresbeginn vier seiner sechs Spiele gewinnen konnten, war auch die Viktoria aus Köln seit drei Partien ungeschlagen, sodass beide Teams ihren Trend bestätigen wollten. Nach dem 1:1-Remis bei Dynamo Dresden tauschte Köln-Coach Olaf Janßen auf lediglich einer Position und brachte Dietz für Fritz. Ganz anders Gästetrainer Thomas Stamm, der mächtig rotierte, und gleich auf sechs Positionen im Vergleich zum 2:0-Erfolg gegen Duisburg tauschte: Keeper Sauer, Rosenfelder, Ezekwem, Wiklöf, Wagner und Baur ersetzten Atubolu, Schmid, Hoti, Breunig, Röhl und Magenko. Die Freiburger kamen dabei besser ins Spiel als die heimischen Kölner. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Guttau mit Tempo auf den Kölner Kasten zusteuerte, sich die Kugel aber zu weit vorlegte, wodurch Torhüter Voll sich das Spielgerät schnappen konnte.
Immer wieder stellte das frühe und intensive Pressing der jungen Breisgauer die Heimmannschaft vor arge Probleme, sodass die Viktoria kaum zur Entfaltung kam. Nach guter Kombination über Wunderlich und Meißner versuchte es der Kölner Routinier per frechem Heber, den sich SCF-Schlussmann Sauter aber problemlos schnappte (12.). Torraumszenen fehlten trotz der Freiburger Bemühungen in dieser Phase. Aufregung herrschte dann in der 17. Minute, als Freiburgs Guttau im Viktoria-Strafraum nach schöner Hacken-Ablage von Vermeij zu Fall kam. Schiedsrichter Schwengers erkannte richtigerweise keinen Kontakt und entschied auf Schwalbe, was die erste gelbe Karte des Spiels für den Ex-Hallenser bedeutete. Sauberer war dann ein Abschluss von Ezekwem, der sich nach einer schwach geklärten Ecke der Kölner Hintermannschaft aus gut 20 Metern ein Herz fasste, den Ball nahezu optimal traf, aber an beiden Innenpfosten scheiterte (26.).
Die Hausherren hielten nun körperlicher dagegen, wobei es Sontheimer, der gegen Ezekwem zu einem taktischen Foul griff (30.), sowie Stehle, welcher Rosenfelder unsanft fällte (35.), übertrieben und entsprechend verwarnt wurden. An dem Freiburger Offensivgebaren änderte dies nichts. Zunächst scheiterte Baur mit einem Schuss aus der Distanz noch (36.), ehe es Guttau kurz darauf deutlich besser machen sollte. Nach gutem Zusammenspiel von Baur und Treu auf dem rechten Flügel landete der Ball nach sehenswerten Hackenpass von ebendiesem Baur im Lauf vom eingestarteten Guttau, der vor dem Tor die Nerven behielt und an Voll vorbei zum 1:0 für den SCF einschob (38.). Die Freiburger blieben aktiv, wobei der auffällige Baur per Distanzschuss aus über 30 Metern zu zentral abschloss (42.). Kurz vor der Pause leistete sich der bereits verwarnte Stehle dann noch ein Offensivfoul, kam aber um die Ampelkarte drumherum (43.). Anschließend ging es mit der knappen aber sehr verdienten Freiburger Führung in die Kabinen.
Rosenfelder nutzt Rebound zur Vorentscheidung
Kölns Übungsleiter Janßen tauschte zum Seitenwechsel gleich doppelt und schickte Handle und Winterneuzugang Schultz für Dietz sowie May in die Partie. Am Spielverlauf änderte sich zunächst wenig, da die Freiburger auch mit Beginn des zweiten Durchgangs wieder das Kommando übernahmen und bei eigenem Ballbesitz mit großer Ballsicherheit und gegnerischem mit hoher Intensität agierten. Eine erste Annäherung erfolgte in der 53. Spielminute, als Freiburgs Wagner bei einem schnellen Gegenstoß durchbrach, aber den Überblick trotz aussichtsreicher Ausgangslage verlor und auf Vermeij ablegte, der zwar aufs Tor zusteuern konnte, sich aber im Abseits befand. Eine Minute später suchte Guttau den niederländischen Stürmer mit einer Flanke aus dem Halbfeld, die abgefälscht nur wenige Zentimeter am Angreifer vorbei rauschte (54.). Nochmals wenig später fand eine Flanke von Engelhardt nach starkem Solo dann den Kopf von Vermeij, der aus kurzer Distanz auf den Kasten köpfte, wo Keeper Voll wohl gerade noch so auf der Linie retten konnte (56.).
Erst kurz vor dem Stundenmarker kamen die Hausherren dann zu ihrer ersten nennenswerten Offensivaktion, als der aufgerückte Koronkiewicz in den SCF-Sechzehner geschickt wurde, die Kugel hier allerdings vertendelte und schlussendlich ein Offensivfoul beging, was seine fünfte Gelbe bedeutete (58.). Statt der Chance zum Ausgleich sollte es für Köln noch dicker kommen: So konnte Voll einen Distanzschuss von Wagner nur unzureichend nach vorne klatschen lassen, wo Rosenfelder gut stand und zum 2:0 abstaubte (60.). Während Köln-Joker Schultz für ein Foul eine weitere Verwarnung sah (63.), tauschte SCF-Coach Stamm gleich mehrfach, wobei die starken Ezekwem, Baur und Guttau das Feld verließen. Den Freiburgern ging dadurch kurzfristig etwas Struktur verloren, was Meißner gut per Konter hätte nutzen können, doch verspielte der Angreifer eine Vier-gegen-Drei-Situation, weil ihm die Kugel im Sprint ans Schienbein sprang (67.). Entsprechend wechselte Janßen bei den Hausherren auch nochmal offensiv und verhalf unter anderem dem genesenen Stürmer Philipp dabei zu seinem ersten Einsatz im Jahr 2023.
Die Viktoria lief nun wütend an. Wieder war es dann Meißner, der nach einem Fehler von Sauter aber an dem Freiburger Torhüter scheiterte (72.). Den Gegenstoß der Gäste unterband Greger unsanft und sah ebenfalls seine fünfte Gelbe der Spielzeit (73.). Ein weiterer Gegenstoß führte dann beinahe die endgültige Entscheidung herbei, doch rettete Voll stark im Eins-gegen-Eins einen Heber vom frei durchgestarteten Vermeij nach 75 Minuten. Diese sollte aber noch kommen. Nach einem kapitalen Fehler von Schultz startete Vermeij wieder alleine aufs Tor zu und machte es diesmal besser, sodass er auf 3:0 stellen konnte (81.). Da Joker Kehl nochmal mit einer Doppelchance an Voll scheiterte, sollte kein Treffer mehr hinzukommen (86.). Entsprechend setzten sich die Freiburger letztendlich verdient mit 3:0 durch, was den fünften Sieg in den letzten sieben Spielen, die allesamt nicht verloren wurden, bedeutete. Damit bauen die Breisgauer als Tabellenzweiter den Abstand auf Platz 3 auf vier Punkte aus. Die Kölner verlieren nach drei Spielen erstmals wieder und fallen auf den 11. Rang. Für den SCF geht es in der kommenden Woche gegen Dortmund II weiter. Köln gastiert bei 1860 München.