Späte Treffer, doch kein Sieger: SCF II und VfL teilen die Punkte
Lange passierte im Spiel zwischen dem SC Freiburg II und dem VfL Osnabrück wenig, ehe innerhalb der letzten zehn Minuten noch zwei Treffer fielen. Da diese fair verteilt wurden, endete die Partie 1:1 und kannte keinen Sieger. Durch das Remis kann der SCF vorerst den 3. Platz behaupten, während die Lila-Weißen auf dem 13. Platz in die Länderspielpause gehen.
Ereignisarme erste Hälfte
Zum ersten Sonntagsspiel des 9. Spieltages empfing die Zweitvertretung des SC Freiburg den VfL Osnabrück. Während die Gäste aus Niedersachsen in der Vorwoche gegen Essen den ersten Sieg unter Neu-Trainer Tobias Schweinsteiger einfuhren, musste der Sportclub nach zuvor drei Siegen in Serie gegen Wiesbaden erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen. Diese galt es nun vergessen zu machen. Hierfür konnte SCF-Coach Stamm auf Bundesliga-Stürmer Lucas Höler zurückgreifen, der nach überstandener Verletzung neben Vincent Vermeij startete. Zudem kamen Braun-Schumacher und Ontuzans in die Startelf. Der gelb-rot-gesperrte Stark sowie Siquet und Röhl wichen für das Trio. Bei den Lila-Weißen lief dieselbe Elf zu Beginn auf, die in der vergangenen Woche den Heimsieg erspielte und nun den ersten Erfolg in der Ferne erringen sollte. Die erste gute Möglichkeit gehörte auch gleich dem VfL. So fiel Angreifer Higl das Leder im Fünfer nach einem langen Ball etwas zufällig vor die Füße, doch trat er über das Leder, sodass Keeper Atubolu nicht einzugreifen brauchte (6.).
Etwas knapper wurde es dann in der 8. Spielminute, als Higl am Sechzehner per Kopf zu Simakala querlegte, der den Ball aus der Luft direkt nahm, aber einen Meter links neben den Kasten setzte. Lange Bälle auf den VfL-Stürmer, der immer wieder ablegte, waren generell das gewählte Mittel der Gäste. Die Freiburger brauchten länger, um auch offensiv ins Spiel zu kommen. Osnabrücks Schlussmann Kühn musste in der 20. Minute erstmals zupacken, um eine Flanke von Ontuzans aus der Luft zu pflücken. Insgesamt waren Torchancen in dieser Phase des Spiels überaus rar gesät. Ein Hauch von Gefahr entstand bei einem Aufsetzer von Simakala aus gut 18 Metern, den Atubolu erst im Nachfassen sichern konnte (27.). Die Freiburger brauchten einen ruhenden Ball, um erstmals wirklich gefährlich zu werden. Kehl brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld an den Fünfer, wo Vermeij vor Keeper Kühn an die Kugel kam, diese aber über den Kasten köpfte (32.).
Während ein erster Treffer auf sich warten ließ, konnte der SCF zumindest die erste Verwarnung für sich verzeichnen. Aufgrund eines taktischen Fouls an Kunze sah Verteidiger Schmidt die erste gelbe Karte der Begegnung (37.). Es blieb dennoch festzuhalten, dass die Freiburger sehr aufmerksam verteidigten, sodass die Lila-Weißen sich kaum Großchancen erarbeiteten, aber selbst Probleme hatten, Durchschlagskraft zu entwickeln. Vor allem die Doppelspitze aus Höler und Vermeij fand nicht so recht ins Spiel. Symbolisch die letzte Chance vor der Pause, als eine Hereingabe bis zu Vermeij am zweiten Pfosten durchrutschte, wo sich der Niederländer jedoch von Kleinhansl abgrätschen und so die vom Ansatz her beste Chance des ersten Durchgangs liegen ließ (42.). Entsprechend ging es ohne Tore in die Pause.
Später Wahnsinn – Heider kontert Vermeij
Ohne personelle Veränderungen ging es dann nach 15 Minuten Pause in den zweiten Durchgang. In diesen startete der SCF merklich besser und verbuchte in der 49. Minute eine erste Halbchance: Nach einer Flanke von der rechten Seite konnte Höler erstmals eingesetzt werden, hatte aber seine Probleme, den Ball direkt zu verarbeiten und traf ihn nicht komplett, sodass Beermann blocken konnte. Auf der Gegenseite wurde es dann mit der ersten Osnabrücker Annäherung jedoch gleich wieder gefährlicher. So kam Kunze aus 15 Metern zu einem ersten – relativ unbedrängten – Abschluss, den er jedoch über das Tor setzte (51.). Es blieb nun schon anzumerken, dass offensiv mehr Feuer drin war. Auch die Freiburger sollten dem ersten Treffer nahekommen, doch verpasste Ontuzans nach einer verlängerten Ecke am langen Pfosten denkbar knapp (55.). Auch Höler taute nun mehr auf und war für Gymafi in der 60. Minute nur per Foul zu stoppen, für das der Lila-Weiße Gelb sah. Den anschließenden Freistoß von Kehl konnte Kühn aus dem Eck fischen.Schweinsteiger reagierte auf die passivere Phase seines Teams und schickte Putaro für Simakala aufs Feld (63.).
Es war der Startschuss für eine offensive Wiederkehr der Niedersachsen. Hierbei setzte Higl, der auch mit einem Freistoß aus dem Halbfeld gefunden wurde, jedoch knapp am Außenpfosten vorbei, wobei Tesche hier ebenso eng wie die Freiburger zuvor verpasste (68.). Stamm wechselte bei den Gastgebern nun und brachte Lee und Lienhard für Höler und Ontuzans (70.). In der 75. Spielminute sollte der SCF dann einen erneuten Freistoß aus dem Halbfeld zugestande bekommen, da Kleinhasln foulte und Gelb sah. Wieder konnte die Kugel abgelegt werden, doch auch ein weiteres Mal verpasste ein Spieler, in diesem Fall Lienhard, vor dem Kasten. Für mehr Präsenz in der Sturmspitze tauschte VfL-Trainer Schweinsteiger abermals und schickte Heider für Higl in die Parte . Zudem ersetzte Wulff im Mittelfeld Kunze (76.). Die Schlussphase war nun angebrochen. Eingeleitet werden sollte diese mit einem wuchtigen Abschluss von Kehl, der nach Ablage von Vermeij abzog, aber an einer Parade von Kühn scheiterte (79.).
Die Freiburger waren nun am Drücker – und sollten dies dann auch nutzen. Nach einem starken langen Ball von Schmidt spielte Guttau die Kugel von der Grundlinie in den Rückraum, wo Vermeij sträflich frei stand und das späte 1:0 erzielte (80.). Während der eine oder andere womöglich dachte, dass dies nun die Entscheidung gewesen sein dürfte, holte der VfL zum postwendenden Gegenschlag aus. In der 82. Minute fiel Joker Heider das Spielgerät vor die Füße, was er aus kurzer Distanz zum direkten 1:1 über die Linie drosch. Ehe das Spiel aber dem Ende entgegen trudelte, kam der SCF dem endgültigen Lucky Punch doch noch nahe. So senkte sich ein abgefälschter Schuss von Lee gefährlich, flog aber letztendlich knapp über das Gehäuse (88.). Auf der Gegenseite rettete Atubolu nach vorherigem eigenem Patzer gegen Beermann (90.+3.). Es war die letzte Chance. Am Ende blieb es dann bei dem 1:1 nach einer regelrechten Defensivschlacht mit späten Treffern. Die Freiburger sichern sich somit zumindest vorerst den 3. Rang, während die Osnabrücker als 13. in die Länderspielpause gehen. Nach dieser reist der SCF zum Tabellennachbarn aus Saarbrücken, während der VfL auf Mannheim trifft.