Später K.o. gegen Leverkusen: SVS-Moral bei 2:5 nicht belohnt

Der SV Sandhausen hat eine Sensation verpasst und ist in der 2. Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Gegen Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen verlor der SVS nach starker Leistung mit 2:5. Zunächst konnte der SVS zwei Führungen des Bundesligisten ausgleichen, ehe der Favorit die Partie spät für sich entschied.
Elfmeter bringt Leverkusen in Front
Sandhausen begann im Vergleich zum geglückten Debüt von Neu-Trainer Jens Keller beim 2:1-Sieg bei Borussia Dortmund II mit drei Änderungen in der Startelf: El-Zein, Evina und Meier ersetzten Maciejewski, Hennings und Otto. Der Gast aus Leverkusen startete hingegen mit ganzen acht Wechseln in der Startelf und einer regelrechten B-Elf, die allerdings von Beginn an ihrer Favoritenrolle gerecht werden wollte. Gerade einmal 44 Sekunden waren gespielt, da war SVS-Keeper Rehnen gezwungen eine Volleyabnahme von Adli mit einer Glanzparade zur Ecke klären. Allerdings konnte auch Sandhausen nur drei Minuten später erstmals offensiv in Erscheinung treten. El-Zeins Abschluss aus zentraler Position wurde aber noch im letzten Moment geblockt. Deutlich gefährlicher wurde es wiederum nur drei Zeigerumdrehungen später: Einen Eckball von der rechten Seite nahm Weik zum Anlass zu einer Direktabnahme von der Strafraumkante. Sein Volley rauschte knapp am Tor vorbei.
In dieser Phase ging es hin und her: Der Bundesligist versuchte es immer wieder mit Abschlüssen aus der zweiten Reihe, Rehnen war aber mehrfach zur Stelle. In der 21. Minute musste der SVS-Torhüter aber dann doch hinter sich greifen. Nach einem Steilpass kam Adli im Duell mit Fuchs im Strafraum zu Fall. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Palacios sicher zur Gästeführung. Der Treffer veränderte das Spiel merklich: Während der Tabellenführer der Bundesliga den Ball nun in den eigenen Reihen laufen ließ, ohne sich jedoch klare Torchancen zu erspielen, konnte Sandhausen nicht an die Anfangsviertelstunde anknüpfen und kam nicht mehr zu kontrollierten Offensivaktionen. Dementsprechend ging es mit der knappen Gästeführung in die Halbzeit.
SVS antwortet Bayer zweifach und scheitert doch
Zunächst schien sich auch im zweiten Spielabschnitt das Geschehen der ersten Hälfte mit viel Ballbesitz für Bayer Leverkusen aber ohne Torchancen fortzusetzen. Doch weit gefehlt – die Partie nahm nun richtig an Fahrt auf. Der Underdog aus der dritten Liga machte es im Umschaltspiel nun deutlich besser. So nutzte Evina seinen Platz im Mittelfeld und schickte Ehlich über die halbrechte Seite steil. Der Rechtsverteidiger hatte Platz und traf mit seinem Abschluss von der Strafraumkante unhaltbar ins lange Eck zum Ausgleich (50.) – der Auftakt für eine wilde Spielphase. Keine vier Minuten später war es Tah, der den Favoriten wieder in Front brachte. Nach einem Freistoß von Amiri köpfte der Verteidiger vom zweiten Pfosten aus ein. Anstatt die Köpfe hängen zu lassen, antwortete der SVS wiederum nur drei Zeigerumdrehungen später zum erneuten Ausgleich. Nach einer Ecke von der linken Seite köpfte der eingelaufene Ben Balla ins lange Eck ein (57.).
Leverkusen-Trainer Xabi Alonso war sichtlich angefressen und versuchte nach einer guten Stunde mit einem Vierfachwechsel mit Wirtz, Xhaka, Frimpong und Grimaldo für frischen Wind zu sorgen. Allerdings ohne umgehenden Erfolg. Gegen mutige Sandhäuser schaffte es Leverkusen nicht, etwas aus dem hohen Ballbesitzanteil zu machen. Erst in der 78. Minute sorgte Adli für die nächste Torannäherung, setzte den Ball nach Flanke von Frimpong aber neben das Tor. Auf der Gegenseite schafften es die Kurpfälzer immer wieder gefährlich zu werden. Zunächst konnte Hennings‘ Abschluss noch geblockt werden, ehe Mühlings Schlenzer im letzten Moment von Leverkusens Schlussmann Kovar zur Ecke geklärt werden konnte (80.).
Kurz vor Schluss setzte der Favorit aus der Bundesliga doch noch die entscheidenen Stiche: Nach einer Flanke von Grimaldo konnte Rehnen den Kopfball von Adli nach parieren, ehe Hlozek zur dritten Führung abstauben konnte (85.). Nur drei Minuten später machte Adli den Deckel auf die Partie und köpfte eine Flanke von der rechten Seite zum 4:2 ein. In der Nachspielzeit war es dann erneut Adli, der zum 2:5-Endstand traf. Nach dem eindrucksvollen Pokalfight steht für den SVS am kommenden Samstag dann wieder Drittliga-Alltag an: Dann empfangen die Kurpfälzer den 1. FC Saarbrücken.