Remis gegen Verl: RWE hadert mit "zwei verlorenen Punkten"
Zwar ist Rot-Weiss Essen mittlerweile seit neun Spielen ungeschlagen, kann sich nach einem Last-Minute-Gegentreffer beim SC Verl aber nur bedingt über das 1:1-Unentschieden freuen. Im Fokus stand hinterher aber auch der fragwürdige Elfmeter für RWE, den der gefoulte Felix Bastians etwas süffisant erklärt.
"Das ist natürlich brutal"
Elf Punkte hat Rot-Weiss Essen aus den vergangenen fünf Auswärtsspielen geholt, es hätten aber auch deren 13 sein können. Gegen den SC Verl verhinderte ein später Treffer von Nicolas Sessa (90.+2) einen Erfolg der Kicker von der Hafenstraße in der Fremde, was allen Beteiligten auf Seiten der Gäste ein wenig die Stimmung vermieste. "Das ist natürlich brutal", meinte zum Beispiel Trainer Christoph Dabrowski auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Wir waren auf einem guten Weg das Spiel zu gewinnen, aber das dauert dann eben auch länger als 90 Minuten."
Abwehrspieler Felix Bastians sprach bei "Magenta Sport" von "zwei verlorenen Punkten", musste aber auch zugeben, dass der Endstand letztlich "dem Spielverlauf entsprechend" gewesen sei. Schließlich hatte Verl die Essener im zweiten Durchgang gut unter Kontrolle und besaß einige Chancen um in Führung zu gehen, bekam dann aber einen zumindest fragwürdigen Elfmeter gegen sich ausgesprochen. Bastians ging im Strafraum gegen Oliver Batista Meier zu Boden, marschierte höchstselbst zum Punkt und traf zum 1:0 für seine Farben (82.). Die TV-Bilder zeigen jedoch: es war eher eine Schwalbe.
Bastians über Elfmeter: "Dankbar angenommen"
"Ich kanns nicht genau erkennen. Aber der Schiedsrichter hat es gepfiffen und kann es nicht mehr rückgängig machen. Leider hat es nicht zum Sieg gereicht", wollte sich Dabrowski bei Ansicht der Bilder nicht festlegen, ob der Elfmeter nun berechtigt war oder nicht. Die Meinung von Verls Michél Kniat über die Szene war da schon eindeutiger: "Ich habe wirklich den grauen Star – das ist kein Scherz – und aus 50 Metern sehe ich sowieso nicht gut. Aber wenn ich das jetzt hier im Fernsehen sehe, ist das eher kein Elfmeter." Bastians selbst sah dagegen einen Strafstoß, gab dann aber eine eher süffisante Erklärung zur Entstehung ab. "Das Bein kommt raus. Wenn man dann da im Tempo ist, – in meinem Alter und so spät im Spiel – da fällt es einem ein bisschen schwer auf den Beinen zu bleiben. Dankbar angenommen, der Schiri hat gepfiffen."
Am Ende reichte das Tor aber eben nicht zum Sieg, wohl aber, um auch im neunten Spiel in Folge (darunter allerdings sechs Remis) ungeschlagen zu bleiben. Damit sei aber noch nichts gewonnen, warnte Dabrowski trotzdem: "Die Hinrunde ist jetzt vorbei, die schließen wir mit 24 Punkten ab. Da können wir für den Moment mit leben. Aber wir brauchen noch Punkte und da liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor uns", so der 44-Jährige, der zur Halbzeit mit dem Aufsteiger einen soliden 13. Platz belegt und damit zumindest aktuell einen Vorsprung von sieben Zählern auf den ersten Abstiegsplatz inne hat.