Spätes Traumtor: VfL bezwingt den MSV im Eröffnungsspiel
Ein Traumtor in der 82. Minute von Sven Köhler bringt dem VfL Osnabrück den Erfolg zum Saisonstart. Dank des späten Treffers besiegten die Lila-Weißen den MSV Duisburg im Eröffnungsspiel mit 1:0. Vorausgegangen waren diesem ein aberkanntes Tor und ein Pfostentreffer der Hausherren.
Sehenswerter Simakala-Treffer aberkannt
Zum Auftakt der neuen Spielzeit hat der VfL Osnabrück den MSV Duisburg im über 13.000 Zuschauern besetzten Stadion an der Bremer Brücke empfangen. Während den Gastgebern in der vergangenen Saison nur fünf Punkte zum Aufstieg fehlten, ging es für die Duisburger in der letzten Spielzeit durchgängig gegen den Abstieg. Nun wurden die Karten neu gemischt. Mit Maxwell Gyamfi, Paterson Chato, Robert Tesche, Leandro Putaro und Erik Engelhardt standen bei den Niedersachsen gleich fünf Neue in der Startelf von Coach Daniel Scherning. Torsten Ziegner hielt beim MSV mit den vier Neuzugängen Sebastian Mai und Marvin Senger in der Innenverteidigung, Vincent Müller im Kasten und Niklas Kölle auf der linken Außenbahn dagegen.
Die Partie begann dabei überaus ruppig. Zunächst stieß der herausgerückte Gyamfi MSV-Stürmer Bouhaddouz in die Bande, kam aber noch ungestraft davon (4.), ehe bei den Gästen Sebastian Mai für eine Spielverzögerung (6.) und Kapitän Stoppelkamp für ein rüdes Einsteigen (8.) den gelben Karton sahen. In der Folge wurde es dann aber auch aus dem Spielgeschehen spannend. So musste Zebra-Keeper Müller einen direkten Freistoß von Simakala in der 14. Spielminute per Flugparade entschärfen, ehe es noch kribbeliger wurde. Nach einer Flanke von der Osnabrücker rechten Seite nahm Simakala die Hereingabe per Fallrückzieher und verwandelte, bevor Schiedsrichter Hanslbauer die Aktion zurückpfiff. Der Schuss des Angreifers wurde von Mitspieler Engelhardt, der sich womöglich leicht im Abseits befand, noch abgefälscht, sodass das 1:0 keinen Bestand haben sollte (18.). In der 24. Minute wurde dann auch der MSV erstmals gefährlich. Nach einem eigentlich starken Tackling von Gyamfi kam Bouhaddouz etwas glücklich an die Kugel und stand frei vor Keeper Kühn, der aus kurzer Distanz aber die Oberhand behielt.
Auf der Gegenseite war dann wieder der Unparteiische gefragt. So kam der auffällige Simakala gegen Kölle nach einem Treffer am Schienbein zu Fall, doch einen Strafstoß gab es nicht (28.). Kurz darauf kamen die Lila-Weißen dann wieder stark vor das Duisburger Tor. Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld von Kleinhansl kam Tesche per Flugkopfball an das Leder, doch wieder entschärfte Müller sehenswert (34.). Im Gegenzug tauchten dann auch die Duisburger wieder vor dem gegnerischen Gehäuse auf, wo Bakir den Ball nach Flanke von Ajani aber über den Kasten setzte (37.). Das nächste Ausrufezeichen setzten dann jedoch wieder die Hausherren: Wieder brachte Simakala einen Freistoß direkt, verfehlte allerdings (41.). Abschließend setzten die Duisburger den Schlusspunkt der ersten Hälfte, nachdem Routinier Stoppelkamp in Abschlussposition kam, aber ebenfalls verfehlte. Anschließend ging es ohne Treffer auf beiden Seiten in die Kabinen.
Tesche scheitert am Pfosten – Köhler trifft aus der Distanz
Zum zweiten Durchgang brachte MSV-Coach Ziegner Offensivspieler Ekene für Bakir ins Spiel. Wieder begann die Halbzeit kämpferisch. Diesmal stoppte Osnabrücks Putaro Gegenspieler Jander unsanft und wurde nach wenigen Sekunden mit einer gelben Karte bedacht. Auf der Gegenseite sah Ajani für ein Foul an Touré ebenfalls Gelb (53.). Dann ging es wieder mit Offensivfußball weiter. Wieder wurde der VfL dabei gefährlich. Nach starker Flanke von Engelhardt tauchte Routinier Heider in der 59. Spielminute vor dem Kasten der Zebras auf, konnte jedoch nicht einnicken. Die Gastgeber blieben nun dran. So versuchte es Putaro aus der Distanz und erwischte Müller beinahe auf dem falschen Fuß, doch der Schlussmann konnte noch parieren (60.). Noch dicker kam es bei der anschließenden Ecke, bei der Tesche relativ unbedrängt zum Kopfball kam, diesen aber an den Außenpfosten setzte (61.).
Nach 67 Minuten wurde dann auch der MSV wieder gefährlich – natürlich in Person von Moritz Stoppelkamp. Dem Dauerbrenner fiel das Leder 20 Meter vor dem Kasten vor die Füße und der 35-Jährige zog ansatzlos volley ab, schoss aber wuchtig über die Querlatte. Die Gäste wollten nun wieder selbst dranbleiben. So setzte sich Frey auf dem Flügel stark durch und schlug eine Flanke gen Mittelstürmer Bouhaddouz, der aber nicht mehr richtig hinter die Kugel kam und neben das Tor köpfte (71.). Es folgte ein Doppelwechsel bei den Hausherren, ehe es endgültig in die Schlussphase der Begegnung ging. Bei den Osnabrückern brachte Trainer Scherning Higl und Wulff für Simakala und Engelhardt und tauschte somit offensiv (75.).
Auch in den letzten zehn Minuten drückten die Hausherren dann auf den Sieg, doch zunächst fanden die Lila-Weißen dabei immer wieder in Torhüter Müller ihren Meister. So rettete der Duisburger Neuzugang herausragend gegen einen Schuss von Putaro von der Strafraumkante (81.), bevor auch der 21-Jährige dann machtlos war: Nach einem weiteren Angriff der Niedersachsen bekamen die Duisburger den Ball nur spärlich geklärt, und er landete bei Köhler, der aus 25 Metern wuchtig abschloss und spät in die Maschen traf (82.). Ein absolutes Traumtor. Zwar warfen die Gäste nun nochmal alles nach vorne und tauschten auch offensiv, doch die Zeit lief den Zebras langsam davon. Am Ende sollte sie nicht mehr reichen. Der VfL Osnabrück siegt also im ersten Pflichtspiel der Saison, während der MSV ohne Punkte abreist. Anknüpfen können die Osnabrücker womöglich schon am Mittwoch im Landespokal gegen Drochtersen/Assel, ehe es nach dem Pokal-Wochenende nach Aue geht. Der MSV trifft am Freitag in zwei Wochen im Derby auf Aufsteiger Essen.