Spektakel im Wiederholungsspiel: VfL schlägt Duisburg 6:3

In einer hochklassigen sowie torreichen Begegnung hat der VfL Osnabrück am Mittwochabend das Wiederholungsspiel beim MSV Duisburg für sich entschieden und am Ende einen 6:3-Auswärtssieg eingefahren. Zwischenzeitlich sah es zwar so aus, als sollten die Zebras einen Drei-Tore-Rückstand noch aufholen, zogen am Ende aber doch noch deutlich den Kürzeren. Der VfL rückt durch den klaren Erfolg derweil auf Platz 4 vor.

Der VfL schlägt zweimal eiskalt zu

Kurz vor Weihnachten war die Begegnung zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück nach einer knappen halben Stunde beim Stand von 0:0 aufgrund eines vermeintlichen Rassismus-Vorfalls abgebrochen worden. Der Verdacht, wonach Osnabrücks Aaron Opoku rassistisch beleidigt worden war, sollte sich im Nachhinein nicht erhärten, die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren gegen einen Fan der Zebras schließlich ein. Dennoch trugen die Teams im Wiederholungsspiel – erneut geleitet von Schiedsrichter Nicolas Winter – Sondertrikots, um ein Zeichen gegen Ausgrenzung und für Toleranz zu setzen. In diesen Shirts zu sehen waren beim MSV zunächst die gleichen elf Spieler, die schon beim 1:0-Erfolg gegen den SV Wehen Wiesbaden zuletzt auf dem Platz standen. Bei den Niedersachsen gab es hingegen zwei Umstellungen: für Kunze und Higl (beide Bank) begannen Simakala und Klaas.

Letztgenannter sollte dabei schon nach wenigen Minuten in den Fokus rücken. Nach einem schönen Pass von VfL-Kapitän Heider in die Spitze behielt Klaas vor MSV-Keeper Coppens die Nerven und schob das Leder von der Strafraumlinie überlegt mit der Innenseite zur frühen 1:0-Gästeführung ins lange Eck (8.) – allerdings aus einer Abseitsposition. Der Treffer hätte somit nicht zählen dürfen. Die Antwort der Hausherren folgte allerdings prompt. Nach einer hohen Hereingabe in den gegnerischen Sechzehner durch Knoll gelangte der Ball über Bouhaddouz und Yeboah zu Stoppelkamp, der aus kurzer Distanz nur noch zum 1:1 einschieben musste (13.). Yeboah hatte kurz darauf sogar die Zebra-Führung auf dem Fuß, zielte aus der zweiten Reihe aber etwas zu hoch (19.).

Das Spiel bot nun aber einen flotten Fußball auf beiden Seiten, bevor es schließlich wieder etwas in Richtung der Niedersachsen kippen sollte. Heider legte den Ball nach einem Pass von Opoku im Strafraum quer zu Simakala, und der Doppeltorschütze vom vergangenen Spieltag traf per Grätsche zum 2:1 für die Lila-Weißen (27.), für die Klaas kurz darauf noch einen Schuss an den Außenpfosten setzte (29.). Der MSV musste in dieser Phase aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren, konnte aber einen weiteren Schaden noch vor der Halbzeit abwenden.

Kunze zerstört Comeback-Hoffnung der Zebras

Keine 90 Sekunden nach Wiederanpfiff waren aber alle Bemühungen der Zebras, den Rückstand in Grenzen zu halten, schon wieder Makulatur. Die Osnabrücker kamen wild entschlossen aus der Kabine, suchten sofort den Weg nach vorne und erzielten in Person von Köhler das 3:1 (47.). Dabei profitierte der Mittelfeldspieler der Gäste davon, dass ihm im gegnerischen Strafraum zu viel Platz gelassen wurde, so dass er nach Zuspiel von Klaas aus wenigen Metern ohne Probleme sein zweites Saisontor erzielen konnte. Fünf Minuten später jubelte schließlich auch VfL-Kapitän Heider, nachdem er zuvor bereits zwei Treffer vorbereitet hatte. Von Klaas in Szene gesetzt, schlug Heider zunächst einen Haken und traf dann per Flachschuss zum 4:1 (52.).

Das Spiel schien frühzeitig entschieden und der Ausgang lediglich eine Frage der Höhe zu sein. Doch mit der Einwechslung von Hettwer für Ademi (55.) sollte noch einmal ein Ruck durch das Team von Trainer Schmidt gehen. Zunächst hatte der MSV aber Glück, dass die Gäste nach einem Foul an Simakala keinen Elfmeter zugesprochen bekamen (56.), bevor Stoppelkamp im Gegenzug mit einem Lupfer nur die Latte traf (ebenfalls 56.). Danach folgte Hettwers Auftritt Nummer eins: Auf der rechten Strafraumseite ließ der Joker mit einem Haken zunächst zwei Gegenspieler aussteigen, bevor er eine butterweiche Flanke auf den zweiten Pfosten zu Stoppelkamp brachte, der mit einem halben Seitfallzieher auf 2:4 stellte (62.). Ein paar Minuten später war Hettwer erneut auf der rechten Seite durch, gab flach zu Bouhaddouz und durfte sich erneut als Vorlagengeber feiern lassen – nur 3:4 (71.).

Trotz aller Bemühungen reichte es aber nicht mehr zum Ausgleich, weil Osnabrück nach 81. Minuten alles klar machte. Opoku flankte von der rechten Seite in die Mitte, wo Koppens den Ball mit den Fingerspitzen vor die Füße von Bapoh lenkte. Der Osnabrücker wurde zwar von Knoll gefoult, der Elfmeter blieb aber aus, weil Kunze den Ball stattdessen mit einem platzierten Schuss zum 5:3 in den Winkel setzte (81.). In der Nachspielzeit erhöhte Higl sogar noch auf 6:3 (90.+2) und machte den am Ende doch gebrauchten Abend für die Zebras damit perfekt.

Der VfL Osnabrück klettert durch den Erfolg auf Rang vier und hat am Samstag im Heimspiel gegen Türkgücü München die Möglichkeit, gleich noch einmal nachzulegen. Duisburg bleibt hingegen auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz, hat allerdings noch zwei Spiele mehr auf dem Konter als die direkte Konkurrenz. Am Sonntag empfangen die Zebras dann die zweite Mannschaft des BVB zum Ruhrpott-Duell.

   

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ommentare

  1. Leider der nächste traditionsclub, der dem. System zum Opfer fällt. Hoffentlich ziehen die Meidericher noch den Kopf aus der Schlinge.

    1. Die Duisburger Fans gehen, soweit ich das mitbekomme, davon aus, dass die Misere weitgehend selbstverschuldet ist. "Grlic raus!" hört man dort schon lange und laut.

    2. Ne, ne, der MSV fällt nicht dem System zum Opfer sondern der jahrelangen wirtschaftlichen und personellen Misswirtschaft!!! Wie heißt es immer so schön, 'der Fisch stinkt vom Kopf'!!! Also mein Mitleid hält sich in Grenzen!

  2. 15 Gegentore aus den Spielen gegen Osnabrück, Saarbrücken und Magdeburg.

    Erschreckend wie der MSV in den letzten 2Wochen defensiv agiert.

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