Spielbetrieb gefährdet? RWE kann Stadionmiete nicht zahlen

Rückschlag für Rot-Weiß Erfurt: Wie die "Thüringer Allgemeine" berichtet, kann Rot-Weiß Erfurt die Miete für das Steigerwaldstadion nicht mehr zahlen. Möglicherweise ist sogar der Spielbetrieb gefährdet.

Zukunft hängt am seidenen Faden

Eigentlich, so der ursprüngliche Plan, sollte Rot-Weiß Erfurt jedes Heimspiel im Voraus bezahlen. Doch woher nehmen, wenn kein Geld da ist? Schon für die letzten drei Heimspiele gegen Köln, Osnabrück und Chemnitz konnte RWE offenbar keine Miete zahlen, zudem ist unklar, wie die Miete für die drei noch verbleibenden Partien gegen Großaspach, Bremen II und Würzburg gezahlt werden soll. Laut Insolvenzverwalter Volker Reinhardt macht Rot-Weiß Erfurt bei jedem Heimspiel einen Verlust von 35.000 bis 37.000 Euro. Auch, weil Einnahmen aus Werbung, Sponsoring und Ticket-Verkäufen bereits anderweitig ausgegeben wurden.

Daher sei bei unverändertem Festhalten an den vertraglichen Konditionen "bereits die Beendigung des Spielbetriebes der laufenden Saison gefährdet", warnt Reinhardt. Mehr noch: Unter diesen Umständen sei die für den 1. Juni avisierte Eröffnung des Insolvenzverfahrens zugleich "mit der Kündigung sämtlicher Mitarbeiter und der irreversiblen Einstellung des Geschäfts- und Spielbetriebs verbunden", heißt es.

Lenkt die Stadt ein?

Hilfe soll nun von der Stadt kommen, am Mittwochabend findet eine nicht-öffentliche Sitzung statt. Wie die Zeitung berichtet, soll Reinhardt eine Miete von 2.500 Euro pro Spiel vorgeschlagen haben, sodass die Stadt auf rund 9.500 Euro verzichten müsste. Allerdings könnte die sogenannte Erlassbedürftigkeit greifen, weil die Zahlung der Miete derzeit die Existenz des Vereins gefährde.

"Niemand bei uns will auf den Verein, der am Boden liegt, auch noch drauftreten", wird Linken-Fraktionschef Matthias Bärwolff in der Zeitung zitiert. Demnach sei die Bereitschaft gegeben, den Verein zu erhalten. Auch Urs Warweg (SPD) betont: "Es ist das Letzte, was wir wollen, dass RWE stirbt. Das ist bei uns eindeutig Konsens." Und Grünen-Fraktionschef Prof. Alexander Thumfart macht klar: "Man kann aber nicht wirklich wollen, dass RWE heute für einen Hand voll Euro beerdigt wird." Ob am Mittwochabend eine Lösung gefunden wird, ist jedoch offen. Sollte RWE tatsächlich aus dem Spielbetrieb ausscheiden, würden die verbleibenden Partien mit drei Punkten und 2:0 Toren für den Gegner gewertet werden. Alle anderen Spiele bleiben aber in jedem Fall in der Wertung.

 

   

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