Spieler, Etat und Co: So plant der 1. FC Magdeburg für die 2. Bundesliga
Der FCM ist wieder da! Mit Beginn der kommenden Saison kehrt der 1. FC Magdeburg nach drei Jahren in die 2. Bundesliga zurück. Nach den ausgelassenen Feierlichkeiten der letzten Tage steht nun die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit im Fokus. Wie der FCM für die 2. Liga plant.
Kein Umbruch geplant
Trainer: Lange war es ein offenes Geheimnis, seit Sonntag ist auch offiziell klar: Christian Titz wird auch in der kommenden Saison beim 1. FC Magdeburg auf der Bank sitzen. "Wir haben hier etwas begonnen, und das ist noch nicht zu Ende", sagte Sport-Geschäftsführer Otmar Schork nach dem Spiel gegen Zwickau. Durch den Aufstieg hat sich der Vertrag des 51-Jährigen offenbar automatisch verlängert.
Mannschaft: Ein Umbruch ist nicht geplant. "Wir haben nicht die Absicht, einen großen Schnitt zu machen, sondern wollen den Großteil der Mannschaft zusammenhalten", blickt Titz im "MDR"-Interview voraus. Schork ergänzt: "Wir sind zuversichtlich, dass wir einen Kader zusammenstellen werden, der absolut zweitligatauglich sein wird."
Zugänge: Punktuell soll die Mannschaft verstärkt werden. Bedarf besteht angesichts von immerhin 36 Gegentoren in 33 Spielen vor allem in der Abwehr. Zudem will der FCM nicht nur auf junge Spieler setzen: "Wir benötigen auch den einen oder anderen gestanden Akteur", kündigt Schork an. Ein Spieler, der laut dem "RevierSport" auf der Wunschliste stehen soll, ist Suheyel Najar von Viertligist Fortuna Köln. Für die Rheinländer kam der 26-jährige Stürmer in dieser Saison bislang 35 Mal zum Einsatz, erzielte sieben Tore und bereitete 20 weitere Treffer vor. Da sein Vertrag ausläuft, ist er ablösefrei zu haben.
Abgänge: Auch wenn der FCM den Großteil der Mannschaft zusammenhalten will, werden nicht alle Akteure bleiben – weiß auch Titz: "Es wird so sein, dass uns der eine oder andere Spieler verlassen wird. Entweder, weil der Vertrag nicht verlängert wird, oder weil sich jemand anders orientieren will." Zu den Kandidaten, die wohl kein neues Arbeitspapier erhalten werden, zählt die "Bild" Augsburg-Leihgabe Benjamin Leneis (kein Einsatz), Nico Granatowski (in der Rückrunde nie im Kader), Adrian Malachowski (meist nur Joker) sowie Korbinian Burger (nur 16 Einsätze). Bei Luka Sliskovic (lediglich drei Spiele) und Henry Rorig (in der Rückrunde nur fünfmal im Kader) spekuliert das Blatt, dass der jeweils noch bis 2023 laufende Vertrag aufgelöst werden könnte. Darüber hinaus droht der Verlust von Stammspielern. "Es ist klar, dass die überragenden Leistungen der Spieler Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen geweckt haben", sagt Schork.
Bleibt Atik?
Baris Atik: Einer dieser Spieler ist ohne Frage Baris Atik. Mit 18 Toren und 20 Vorlagen ist der 27-Jährige der überragende Akteur des Meisters, was auch anderen Vereinen nicht verborgen geblieben ist. Dem Vernehmen nach soll der Offensivspieler bei zahlreichen Klubs auf der Liste stehen. Vorteil FCM: Durch den Aufstieg hat sich der Vertrag Atiks wohl automatisch verlängert. Somit ist ein ablösefreier Abgang nicht möglich, die Elbestädter würden Geld kassieren – und zwar wohl durchaus üppig: Bei "transfermarkt.de" wird der Marktwert des 27-Jährigen auf 650.000 Euro taxiert. Wird es dem FCM gelingen, den Offensivspieler – wie schon im vergangenen Jahr – von einem Verbleib zu überzeugen? Klar scheint: Sollte ein lukratives Angebot eingehen, wird Atik kaum zu halten sein – zumal er mit 27 Jahren genau im richtigen Alter ist, um jetzt vielleicht den ganz großen Sprung zu wagen.
Etat: Wie Schork im "MDR" sagte, werde sich der aktuelle Etat für die kommende Saison verdoppeln. "Das ist für unsere Verhältnisse recht ordentlich. Allerdings wissen wir auch, dass wir mit den großen Vereinen in der 2. Liga nicht mithalten können." Zum Vergleich: In der laufenden Serie standen dem FCM rund zwölf Millionen Euro zur Verfügung, wovon etwa 5,5 Millionen Euro in den Profietat flossen. In der Zweitliga-Saison wird allein das TV-Geld von derzeit etwa 1,2 Millionen auf rund 7,8 Millionen Euro ansteigen.
Saisonziel: Nachdem sich der FCM beim letzten Mal nur ein Jahr in der 2. Liga halten konnte, wollen sich die Elbestädter nun im Bundesliga-Unterhaus etablieren. Ziel ist zunächst der Klassenerhalt. Warum dieser gelingen wird, haben wir hier analysiert.