Nach einstündiger Unterbrechung: Duisburg und Aue trennen sich 2:2

Im frühen Sonntagsspiel des 37. Spieltages trennten sich der MSV Duisburg und Erzgebirge Aue 2:2. Überschattet wurde die Partie durch einen versuchten Platzsturm von vermeintlichen Anhängern der Zebras, wodurch das Spiel vor dem Abbruch stand und für über eine Stunde unterbrochen war.

Seitz-Tor einziges Highlight der ersten Halbzeit

Duisburgs Interimscoach Uwe Schubert wechselte im Vergleich zum 3:5 in Lübeck auf gleich fünf Positionen. Senger, Zenga, Michelbrink, Köther und Inanoglu rückten nach dem enttäuschenden Auftritt in die Startelf. Dafür nahm unter anderen Esswein auf der Bank Platz. Auf der anderen Seite vertraute Pavel Dotchev den gleichen elf Spielern wie beim 1:0-Sieg gegen Bielefeld vor Wochenfrist.

Zu Beginn bot sich den über 11.000 Zuschauern wenig Erbauliches. Die Kugel wurde – möglicherweise auch durch die teils hämische Kulisse bedingt – auf beiden Seiten hin- und hergeschoben. Schon nach zehn Minuten war klar für Duisburgs Marvin Knoll klar, dass dies sein letzter Auftritt in der laufenden Spielzeit sein würde. Für ein Foul gegen Seitz sah er seine fünfte gelbe Karte in dieser Saison. Zwei Minuten später gab es den ersten kleineren Schock. Pledl verletzte sich bei einem Zweikampf schwerer, sodass Esswein für ihn aufs Feld kam (12.). Erstmalige Torgefahr entwickelte der MSV. Startelf-Debütant Inanoglu antizipierte einen Rückpass und schob die Kugel dann zu Esswein, dessen Schuss das Gehäuse knapp verfehlte (17.).

Wie wenig allgemein in den Strafräumen los war, zeigte sich bei einem Blick in die Statistik. Nach einer halben Stunde kamen die 22 Akteure auf insgesamt vier Torschüsse. Das Geschehen auf dem Platz glich eher einem lauen Sommerkick. Mit fortschreitendem Spielverlauf schlief die Partie immer weiter ein, sodass es mehr und mehr zu Unmutsäußerungen der MSV-Fans kam. Kurz vor der Halbzeit gab es aber doch noch ein Highlight. Tashchy legte per Hacke mit viel Übersicht für Seitz auf, der zentral im Strafraum zu viel Platz hatte und den Ball mithilfe der Unterkante der Latte zur schmeichelhaften Führung ins Tor knallte.

Vermeintliche MSV-Fans brechen Fluchttor auf

In der Halbzeit nahm Duisburgs Uwe Schubert eine personelle Änderung vor. Für Inanoglu kam Pusch auf den Rasen. Aue hatte direkt nach dem Wiederanpfiff den zweiten Treffer auf dem Fuß. Seitz wurde mustergültig von Stefaniak bedient und musste den Ball nur aus fünf Metern über die Linie drücken, im letzten Moment fuhr jedoch ein MSV-Bein dazwischen (48.). Danach wurde es wild. Erst glich der in dieser Saison oft glücklose Esswein nach Pass von Köther aus (57.), dann brachte der sehr aktive Stefaniak Aue per sehenswertem direktem Freistoß aus rund 17 Metern wieder in Führung (61.), nur um dann zusehen zu müssen, wie Engin einen verdienten Foulelfmeter zum erneuten Ausgleich einschoss (64.). Zuvor hatte Majetschak Kölle klar zu Fall gebracht.

Was in den ersten 45 Minuten ein lauer Sommerkick war, entwickelte sich im zweiten Spielabschnitt immer mehr zu einem extrem unterhaltsamen Fußballspiel – vorerst. Wer auf weitere tolle Unterhaltung gehofft hatte, der wurde enttäuscht. Nach der Trinkpause in der 68. Minute beruhigten sich zur Überraschung aller die Gemüter nämlich recht schnell wieder, und die Zuschauer sahen erneut das zähe Spiel aus der ersten Halbzeit. Beide Teams versuchten es noch ein paar Mal aus der Distanz, flüssige Kombinationen durfte das Publikum aber nicht mehr bewundern.

In der 84. Minute wurde es dann übel. Wütende Fans des MSV öffneten ein Tor der Heimkurve, und vermummte Anhänger strömten auf den Platz, die vom Sicherheitsdienst aber zunächst zurückgehalten werden konnten. Die Spieler verschwanden in den Kabinen, und das Spiel wurde unterbrochen. Rund 50 Menschen hatten sich hinter den Banden platziert und wurden von der einschreitenden Polizei – auch unter dem Einsatz von Pfefferspray, sukzessive zurückgedrängt. Erst nach längerer Beratung der Funktionäre und einer insgesamt über einstündigen Unterbrechung wurde das Spiel fortgesetzt und nach kurzer Nachspielzeit schließlich regulär abgepfiffen. In der Tabelle bleibt Aue auf Rang 6, hat am letzten Spieltag aber noch die Chance, Vierter zu werden und damit direkt in den DFB-Pokal einzuziehen. Zwei Punkte fehlen zu Dynamo Dresden. Der MSV reist zum Saisonabschluss nach Dresden.

   

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