Sportliche Gründe: Türkgücü-Trainer streicht vier Spieler

Türkgücü München tritt die Auswärtsfahrt an die Bremer Brücke ohne vier weitere Spieler an. Wie die "Sport1" berichtet, strich Trainer Andreas Heraf kurzfristig René Vollath, Sebastian Maier, Ünal Tosun und Filip Kusic aus dem Spieltagskader für die Partie beim VfL Osnabrück (Samstag, 14 Uhr). 

Körperliche Auseinandersetzung? Kusic widerspricht

Bei Türkgücü kehrt nach der Insolvenz weiter keine Ruhe ein. Den krankheitsbedingten Ausfällen von Mergim Mavraj (Beeinträchtigung der Lungenfunktion) und Boubacar Barry (Herzmuskelentzündung ) gesellen sich vor der Reise zum Tabellenvierten vier Nicht-Berücksichtigungen hinzu.

Grund für die Entscheidung sind laut Trainer Andreas Heraf aber keine disziplinarischen Vergehen: "Das sind rein sportliche Überlegungen. Ich habe die letzten beiden Spiele verloren. Wir haben zehn Spiele in Serie nicht gewonnen. Ich muss etwas ändern“, wird der Österreicher bei "Sport1" zitiert. Schon am Donnerstag hatte Heraf gesagt: "Wir können es uns nicht leisten, jemanden mitzunehmen, dessen Moral nicht vorhanden ist." Mit Vollath fehlt der Stammkeeper, mit Meier hatte der Klub erst vor einigen Wochen verlängert. Tosun und Kusic sind zwei Identifikationsfiguren.

Gerüchten, wonach es am Freitag fast zu einer Schlägerei zwischen Kusic und Co-Trainer Goran Djuricin gekommen sein soll, widersprach der 29-jährige Mittelfeldspieler bei Instagram. Demnach habe es eine "emotionale und hitzige Diskussion" gegeben, "in der es darum ging, inhaltliche Missverständnisse innerhalb unseres Teams zu diskutieren und auszuräumen". Dabei sei "nicht jedes Wort mit Bedacht und Sorgfalt ausgewählt" worden, woran "auch ich meinen Anteil habe". Eine körperliche Auseinandersetzung habe es aber nicht gegeben. "Wer mich kennt der weiß, dass ich immer versuche die Mannschaftsinteressen im Sinne des Vereins über meine eigenen zu stellen. Dies werde ich auch in der Zukunft immer weiter so tun." Türkgücü sei für ihn "eine Herzensangelegenheit".

Auch Co-Trainer Kayabunar nicht dabei

Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" werden auch Sercan Sararer (erkrankt) und Co-Trainer Alper Kayabunar (ohne Angabe von Gründen) in Osnabrück nicht dabei sein. Das Spiel 1 nach dem Insolvenz-Antrag müssen die Münchner somit mit sehr verschlankter Personaldecke antreten. Geht Herafs Schachzug auf, kann Türkgücu – zumindest sportlich – kurzzeitig aufatmen. Eine Niederlage hingegen wäre gleichbedeutend mit dem elften Spiel ohne Sieg und einer zunehmend aussichtslos werdenden Lage im Abstiegskampf – zumal der Neun-Punkte-Abzug aufgrund der Insolvenz noch aussteht.

   

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