SSV Ulm: Pokal-Übergabe und Meisterfeier in der Innenstadt
Schon vor zwei Wochen sicherte sich der SSV Ulm 1846 neben dem Aufstieg auch die Meisterschaft, nach dem 4:2 im Heimspiel gegen den SC Verl bekamen die Spatzen nun auch den Pokal überreicht, ehe es in die Stadt ging, wo tausende Fans dem Meister einen tollen Empfang bereiteten.
"Großen, großen Respekt"
Um 15:47 Uhr war es soweit: DFB-Vizepräsident Peter Frymuth überreichte Kapitän Johannes Reichert den achteinhalb Kilo schweren und 63 Zentimeter hohen Meisterpokal, den der 32-Jährige unter Konfetti-Regen und "We are the Champions" aus den Stadionboxen in die Höhe reckte. Danach durften auch die anderen Spieler Hand an den Pokal anlegen, der etwa 40.000 Euro wert ist. Anschließend ging es auf die Ehrenrunde durch das Stadion, während Trainer Thomas Wörle bei "MagentaSport" nochmal Rede und Antwort stand.
"Ich bin selber überrascht, dass wir so viel Energie aufbringen konnten, um diese Leidensphase nochmal zu überstehen. Großen, großen Respekt vor dieser Mannschaft und dieser Leistung. Bezeichnend für die gesamte Saison, was unsere Mentalität angeht, in der wir so oft an unsere Grenzen kamen", sagte der 42-Jährige. "Wir haben das Ziel gehabt, heute nochmal das Spiel zu gewinnen. Wir wollten unseren großartigen Fans, aber auch den Spielern, die uns womöglich verlassen werden, nochmal was bieten. Und das ist uns wirklich gelungen, da sind wir sehr stolz drauf." Bemerkenswert: Auch im 18. Liga-Spiel nach der Winterpause blieben die Ulmer ungeschlagen und sind damit das beste Team im Kalenderjahr 2024.
Bei Kaderplanung vor "krasser Herausforderung"
Überragender Mann auf dem Platz war einmal mehr Topscorer Leo Scienza, der zwei Tore selbst erzielte und ein weiteres vorbereitete. Mit Saisonende werden sich die Wege wohl trennen, der Brasilianer steht vor einem Wechsel zum 1. FC Heidenheim in die Bundesliga. Wörle war bereits bewusst: "Ich denke, unsere Karten stehen nicht allzu gut. Ich glaube, er hat nach oben keine Grenzen." Scienza selbst, der nach 60 Minuten unter stehenden Ovationen ausgewechselt wurde, hielt sich noch bedeckt: "Ich habe vielleicht eine Option. Ich mache keine Entscheidung alleine. Wir machen die gemeinsam mit meinem Berater und auch mit Markus Thiele und dem Coach."
Die Kaderplanungen für die erste Zweitliga-Saison seit 23 Jahren laufen indes schon auf Hochtouren: "Wir sind schon mittendrin, seitdem wir jetzt Klarheit mit der Ligazugehörigkeit haben. Damit haben wir nicht gerechnet, aber es wurde möglich und deswegen nehmen wir die Planung gerne an. In dem Wissen, dass es eine absolut krasse Herausforderung wird", so Wörle. Am späten Nachmittag ging es aber erst noch in die Innenstadt zur Meisterparty. "Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit unseren Fans nochmal einen ganz tollen Abend erleben. Die Stadt wird beben", blickte Ulms Coach voraus – und sollte Recht behalten.
8.500 Fans bei Meisterfeier in der Innenstadt
Gegen 17 Uhr setzte sich ein offener Truck mit der Mannschaft vom Stadion aus in Bewegung, während auf dem Münsterplatz in der Innenstadt schon zahlreiche Fans warteten. Um kurz nach 18 Uhr traf der Truck dort ein und wurde von tausenden Anhängern in Empfang genommen. Laut der Polizei sollen rund 8.500 Fans vor Ort gewesen sein. Unter lautem Jubel präsentierten die Spieler der Masse den Meisterpokal, immer wieder wurden aus der Mannschaft heraus Lieder angestimmt, die von den Fans lautstark mitgesungen wurden. Als gegen 20 Uhr plötzlich starker Regen einsetze, lösten sich die Fan-Massen allmählich auf. Weitergefeiert wurde in den Restaurants und Clubs der Stadt aber den ganzen Abend.