Stadionfrage in Oldenburg: OB plädiert weiter für Neubau
Die Stadionfrage beschäftigte in der 3. Liga schon manchen Verein. Auch beim VfB Oldenburg, der als erster Verein in der Spielklasse ein mobiles Flutlicht nutzt, steht eine zukunftsträchtige Entscheidung für das Marschwegstadion an – allerdings erst im Oktober 2023. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann legte im Interview mit der "NWZ" seine Argumente für einen Neubau nach.
"Würden viel Geld in eine Nichtlösung investieren"
Das Marschwegstadion mit seinen 15.200 Plätzen von 1951 ist in die Jahre gekommen. Eine neue Arena nahe der Weser-Ems-Hallen würde zwischen 25,7 und 45 Millionen Euro kosten, entscheidend für den Preis wäre die Kapazität der neuen Heimspielstätte des VfB Oldenburg. Eine Sarnierung hingegen läge zwischen 15,5 und 31,3 Millionen Euro – und wäre damit deutlich günstiger. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann plädiert dennoch offen für einen Neubau.
Im Interview mit der "NZW" spricht er über mehrere Großprojekte, darunter das Oldenburger Stadion. "Am Ende wird es sich verdichten, dass man einer Erkenntnis nicht ausweichen kann: Am Marschweg gibt es keine Perspektive", legt sich Krogmann fest. In den Sarnierungsplänen sieht der Oberbürgermeister mehrere Haken: "Sie können 100 Millionen Euro ausgeben und werden dort die Parkplätze, die Sie brauchen, trotzdem nicht schaffen können. Sie werden die Sicherheitsnachteile nicht wegbekommen. Sie werden die Lärmschutzbeschränkung auch mit viel, viel Geld nicht wegbekommen. Das heißt: Sie würden wahnsinnig viel Geld in eine Nichtlösung investieren."
Entscheidung im Oktober
Um den Profifußball in Oldenburg zu sichern, bedarf es laut Krogmann einen Stadionneubau. "Eigentlich geht es nur um zwei Alternativen: Dass man entweder sagt, man entschließt sich für den Stadionneubau oder man sagt: Wir haben schon Basketball und Handball, Fußball ist nichts für Oldenburg. Da beschränken wir uns auf Amateurniveau, aber mehr ist nicht. Das wäre nicht meine Position, aber es wäre eine ehrliche Position", so der OB.
Seine Hoffnung ist groß, dass die Mehrheit im Stadtrat am Ende ebenfalls zu dieser Erkenntnis gelangt. "So zu tun, als gäbe es eine Lösung am Marschweg – das ist, wenn man sich mit den Fakten ehrlich beschäftigt, nicht mehr drin. Ich glaube, dass diese Erkenntnis im Januar noch stärker auch in die Fraktionen einsickern wird. Und ich sehe – unabhängig von den öffentlichen Positionierungen – bei allen Fraktionen Mitglieder, die das auch ein Stück weit erkannt haben", legt Korgmann nach. Eigentlich sollte im kommenden Februar eine Entscheidung getroffen werden, nun wird sie im Oktober erwartet.
Ausnahmeregelung endet im Sommer
Bis die Bagger im Falle einer Entscheidung pro Neubau anrollen würde, dürfte es aber sowieso noch einige Zeit dauern. Klar ist aber: Sollte der Klassenerhalt gelingen, benötigt der VfB schon in der kommenden Saison eine Rasenheizung im Marschwegstadion, um weiterhin dort spielen zu können. Im ersten Jahr gilt für Aufsteiger noch eine Ausnahmeregelung, sofern ein Ausweichstadion vorhanden ist. Das ist im Fall des VfB die Heinz von Heiden Arena in Hannover.