2:0 nach starker erster Halbzeit! Bielefeld verschärft Krise der Löwen

Mit 2:0 hat sich Arminia Bielefeld am Sonntagnachmittag gegen den TSV 1860 München durchgesetzt und seine Serie von zuletzt vier Remis in Folge durchbrochen. Die Löwen hingegen kassierten im ersten Spiel nach der Trennung von Trainer Maurizio Jacobacci die dritte Pleite hintereinander, rutschen damit immer tiefer in der Krise und liegen nur noch drei Punkte vor den Abstiegsrängen.

Wintzheimer früh, Klos mit feiner Klinge

Nach der Freistellung von Jacobacci saß U21-Coach Frank Schmöller interimsweise auf der Bank der Sechzger. Im Vergleich zur 0:3-Klatsche bei Dortmund II vor zwei Wochen nahm er drei Änderungen in der Startelf vor. Guttau (Bank), Greilinger (krank) und Kwadwo (5. Gelbe) machten für Vrenezi, Tarnat und Steinhart Platz. Sein Gegenüber Mitch Kniat wechselte nach dem 2:2 in Halle lediglich zweimal. Mizuta (Adduktoren) und Boujellab (Gesichtsverletzung) fielen aus, die Mittelfeldakteure wurden durch Schreck sowie Biankadi ersetzt.

Bielefeld legte los wie die Feuerwehr, und so dauerte es nur vier Minuten, bis der erste kleinere Applaus durch das mit 17.685 Zuschauer besetzte Stadion hallte. Wintzheimer wurde tief geschickt, nahm die Kugel gut mit, wurde dann allerdings beim Schuss von Starke geblockt. Nur wenig später hielt es dann keinen mehr auf den Sitzen. Nachdem die Gäste bei einem Angriff den Ball verloren hatten, wurde der in der Anfangsphase sehr agile Wintzheimer über rechts auf die Reise geschickt und zog in den Strafraum. Die Verteidiger der Löwen hatten nur Augen für ihn und vernachlässigten völlig den mitgelaufenen Biankadi. Der bekam die Kugel von Wintzheimer und schob locker zur frühen Führung ein (12.). Nach dem Treffer gab es eine kurze Unterbrechung, weil TSV-Fans Rauchbomben aufs Feld warfen.

Arminia zeigte sich durch das Tor beflügelt, und so dauerte es nur bis zur 24. Spielminute, bis es das zweite Mal im Kasten von Richter klingelte. Verlaat patzte bei einem langen Ball von Schneider schwer, sodass Klos sich das Leder eroberte und mit all seiner Technik über den Torwart hinweg ins Netz hob. In der Folgezeit schalteten die Hausherren in den Verwaltungsmodus und überließen dem Gegner zwar etwas mehr den Ball, ohne ihn aber wirklich ins Spiel kommen zu lassen. Zu sehr häuften sich bei den Gästen einfache Fehler im Spielaufbau. Die Ostwestfalen kamen durch den erneut starken Wintzheimer noch zu einem Abschluss aus gut 20 Metern, der aber direkt in den Armen von Richter landete (41.). Mit sieben Minuten Nachspielzeit aufgrund der Verzögerung nach dem ersten Tor ging es dann in die Halbzeit.

Großers Platzverweis macht es spannend

Zu sagen, 1860 München kam verbessert aus der Pause, wäre eine Übertreibung. Trotzdem zeigten die Münchner erste Ansätze, die Richtung Tor von Kersken gingen. Vrenezi versuchte beispielsweise, sich über die linke Seite durchzudribbeln, blieb dann aber in der vielbeinigen Bielefelder Abwehr hängen (51.). Ein erstes richtiges Lebenszeichen gab es dann in der 57. Minute. Nach Zejnullahus Vorstoß bekam Schröter die Kugel rechts vor dem Strafraum. Mit dem linken Fuß visierte er die kurze Ecke an und zwang Kersken zu seiner ersten Parade.

In der 64. Spielminute machte sich die Arminia das Leben dann selbst unnötig schwer. Großer patzte bei einem Zuspiel von Schröder und wusste sich gegen Schröter nur mit einer Notbremse zu helfen – klare rote Karte. 1860 drückte dann auf den Anschlusstreffer. Die bis dato beste Chance hatte der immer stärker werdende Vrenezi. Erst tanzte er am Sechszehner zwei Gegenspieler aus, um dann Kersken mit einem beherzten Abschluss in die linke Ecke einer Prüfung zu unterziehen, der dieser allerdings souverän bestand (70.). Ein paar Minuten später sorgte der eingewechselte Koch dann fast für die Entscheidung. Nach Pass von Schreck konnte Richter seinen Versuch aus gut sieben Metern im letzten Moment per Fußabwehr klären (78.). Guttau konnte für die Gäste zwar noch einen Pfostentreffer verzeichnen, mehr passierte dann aber trotz acht Minuten Nachspielzeit nicht. So blieb es beim verdienten 2:0-Sieg für Bielefeld.

Durch den ersten Erfolg nach fünf sieglosen Partien schieben sich die Ostwestfalen auf den 13. Platz vor und empfangen am Mittwochabend zum Jahresfinale 2023 Dynamo Dresden. Der TSV 1860 muss sich nach der fünften Pleite aus den letzten sechs Partien weiter nach unten orientieren. Mit nur 20 Punkten stehen sie auf Rang 15, drei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Am Mittwoch geht es für die Löwen nach Mannheim.

   

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