"Starker Auftritt": Köllner kann mit dem Remis leben

Obwohl sich 1860 München im Spitzenspiel gegen Rostock fast eine komplette Halbzeit in Überzahl versuchen durfte, sprang nicht mehr als ein torloses Unentschieden heraus. Das Ergebnis sorgte für unterschiedlichste Reaktionen aus dem Löwen Lager: Von beseelten Trainern und hadernden Spielern.

Köllner gerät ins Schwärmen

Hatte Michael Köllner etwa eine göttliche Erscheinung heimgesucht? Eher nicht. Dennoch war es bemerkenswert, welch tiefe Glückseligkeit der Münchner Trainer ausstrahlte, als er nach dem Topspiel Rede und Antwort stand. "Ein starker Auftritt meiner Mannschaft. Im Vorfeld war nicht zu erwarten, dass wir das Spiel so in den Griff kriegen", schwärmte Köllner in das "Telekom"-Mikrofon. Aus der Luft gegriffen waren die Worte freilich nicht. Die Löwen hatten die Partie dominiert und mehrmals am Siegtreffer geschnuppert. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass der Gegner nach der gelb-roten Karte gegen Angreifer Verhoek (48.) fast die komplette zweite Halbzeit in Unterzahl bestreiten musste.

Ihre beste Chance hatten sich die Hausherren schon vor dem Platzverweis erspielt. In Minute 23 fand ein Flankenball von Steinhart den im Zentrum lauernden Salger. Letzterer setzte die Kugel per Direktabnahme an den Querbalken des Hansa-Tores. "In dem Moment, wo ich den Ball treffe, habe ich gedacht, der ist drin", gab Salger später ebenfalls bei der "Telekom" zu Protokoll. Sechzig hatte durchaus weitere Möglichkeiten, scheiterte aber gleich mehrfach an der vielbeinigen Rostocker Abwehr oder dem gut aufgelegten Markus Kolke. Der Torhüter war auch zur Stelle, als 1860-Torjäger Mölders sich im zweiten Durchgang anschickte, die Partie doch noch zu entscheiden und fischte einen Flachschuss aus dem linken unteren Eck (82.).

"Wir haben den Takt angegeben"

Bezüglich der gezeigten Leistung waren sich die Giesinger nach Abpfiff einig. Es sei ein guter Auftritt gewesen, so der Tenor. Die Emotionen, die das Ergebnis hervorrief, waren dagegen höchst unterschiedlich. "Natürlich ist bei uns die Enttäuschung da", sagte Stephan Salger. Der Abwehrmann führte aus: "Wir haben dieses Quäntchen Glück nicht gehabt. In der Box haben sie immer irgendwie ein Schienbein davor gehabt. Das ist extrem bitter heute."

Ganz anders klang das bei seinem Trainer. Als "nicht so bitter" bewertete Michael Köllner das Remis. "Wichtig war, dass wir einfach ein richtig klasse Spiel hinbekommen haben. Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute die Mannschaft, die den Takt angegeben hat." Auf der Pressekonferenz gab der Übungsleiter später sein abschließendes Fazit zum Besten: "Wir haben unsere Position vorne verteidigt und jetzt geht es darum, dass wir in den nächsten Wochen weiter angreifen. In Saarbrücken wartet schon das nächste Spiel."

   

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