Stefan Krämer: "Wir wollen noch besser werden"
Seit Stefan Krämer als Cheftrainer bei Arminia Bielefeld an der Seitenlinie steht, geht es bergauf. Aus seinen 37 Pflichtspiele als Coach der Ostwestfalen holte er starke 18 Siege, 11 Unentschieden und gerade ein Mal acht Niederlagen. Diese Bilanz macht ihn zu einem der erfolgreichsten Übungsleiter aller Drittligisten. Nach den bisher neun absolvierten Spielen steht die Arminia mit dem sympathischen Mainzer an der Tabellenspitze. Im Interview mit liga3-online.de erklärt der 45-Jährige, warum die Arminia derzeit so erfolgreich ist und ob er gar schon an den Aufstieg in die 2. Bundesliga denkt.
liga3-online.de: Inwiefern hat der Pokalerfolg gegen Paderborn Anteil an den zuletzt sehr starken Leistungen?
Stefan Krämer: Der Sieg gegen Paderborn hat der Mannschaft einen großen Schub gegeben. Vor allem die Art und Weise wie sie mit dem Rückstand umgegangen ist und das Spiel bei gefühlten 50 Grad Celsius gedreht hat. Zudem war die Stimmung im Stadion einfach großartig.
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Gegen die Stuttgarter Kickers hat Ihr Team zwar nicht gut gespielt, aber gewonnen. Macht dies eine Spitzenmannschaft aus?
Die Spiele in der 3. Liga sind alle eng. Du kannst gegen jeden gewinnen und gegen jeden verlieren. Die Mannschaften, die es schaffen die schlechten Spiele zu gewinnen, werden später eher erfolgreich sein. Wir sind eine Mannschaft, die immer an ihr Limit gehen muss.
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Haben Sie mit einem derart guten Saisonstart gerechnet? Konnte man das überhaupt?
Ich traue meiner Mannschaft eine Menge zu, aber mit dieser Ausbeute war definitiv nicht zu rechnen. Schon gar nicht in dieser ausgeglichenen Liga.
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Wie gehen Ihre Spieler mit dem Erfolg um? Müssen Sie sie manchmal bremsen?
Es gibt zwei Möglichkeiten mit Erfolg umzugehen. Erstens: Du bist schnell zufrieden und denkst jetzt geht es auch mit weniger Aufwand. Oder zweitens: Du nimmst den Erfolg als Antrieb noch besser zu werden indem du noch mehr tust. Bei unserer Mannschaft haben wir ganz klar den Eindruck, dass letztes zutrifft.
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Jetzt schon über den Aufstieg zu reden, wäre vermutlich viel zu früh, oder? Was wollen sie mit den Bielefeldern in dieser Saison noch erreichen?
Die Tabelle interessiert mich erst ab dem 30. Spieltag. Wir wollen eine echte Mannschaft sein, die in jedem Spiel an ihre Grenze geht, die bereit ist, in erster Linie erstmal sich selbst weh zu tun und alles raus haut, was drin ist. Wir haben den Eindruck, die Jungs haben das richtig gut drauf!
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Warum sind Sie als Typ bei den Fans so beliebt?
Über mich selbst kann und will ich nicht reden. Die Erfolge der letzten Monate sind das Ergebnis von Teamarbeit. Jeder gibt an seinem Platz für Arminia Vollgas und ist bereit viel mehr zu tun als vielleicht üblich, das ist der Schlüssel zum Erfolg.
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Am Ende der Saison läuft Ihr Vertrag bei der Arminia aus. Haben Sie sich schon Gedanken über Ihre Zukunft gemacht?
Kein bisschen. Ich stehe jeden Tag auf und freue mich bei Arminia zu sein. Meine Begeisterung für Fußball ist grenzenlos und mich treibt das Spiel an, ich denke nur von Samstag zu Samstag.
Vielen Dank für das Interview!
FOTO: Sven Rech