"Stehen verdient da unten drin": Haching kaum noch zu retten

Mit einem Sieg im Derby gegen 1860 München hätte die SpVgg Unterhaching nochmal neue Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg schöpfen können, doch durch die 1:2-Niederlage sind die Münchner Vorstädter angesichts von nun 14 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer kaum noch zu retten. Johannes Geis kam im Nachgang zu einer bitteren Erkenntnis, kündigte aber an, die restlichen Spiele nicht abschenken zu wollen.
"Das muss man sich mal vorstellen"
Früh in Führung gegangen (8.) und einen Elfmeter pariert (32.): Eigentlich lief alles für die Hachinger, doch dann drehten die Löwen die Partie (44. / 59.), während die Spielvereinigung auch aus einer fast 20-minütigen Überzahl kein Kapital mehr schlagen konnten – und am Ende als verdienter Verlierer vom Platz ging, wie Johannes Geis bei "MagentaSport" festhielt. Verdient auch deswegen, weil selbst mit einem Mann mehr die Durchschlagskraft fehlte. "Wir haben schon die ganze Saison ein Problem damit, Chancen zu kreieren. Da nehme ich nicht nur die Stürmer in die Pflicht", so der frühere Bundesliga-Profi. Erst 33 Mal brachten die Münchner Vorstädter den Ball in dieser Saison über die Linie, nur Aachen netzte noch seltener ein (29).
Trainer Heiko Herrlich ärgerte sich noch über etwas anderes: "Nach der Führung haben wir Schritt für Schritt abgebaut, hatten keinen Mut mehr, haben das Publikum geweckt und es den Löwen durch Fehlpässe und Ballverluste leicht gemacht." Dabei habe es mehrere Möglichkeiten gegeben, das 2:0 zu machen. "Da musst du den Sack schon zu machen", trauerte Herrlich den vergebenen Möglichkeiten hinterher und betonte, dass das 1:1 seiner Mannschaft den Stecker gezogen habe. "Wir haben die Riesenmöglichkeit verpasst, für unsere Fans den ersten Auswärtssieg zu schaffen. Das muss man sich mal vorstellen. Wir haben in dieser Saison noch keinen Auswärtssieg geholt."
Haching will Saison nicht abschenken
Deshalb, und auch aufgrund der Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Tor "stehen wir verdient da unten", kam Geis zu einer bitteren Erkenntnis. "Das ist dann auch kein Pech mehr." Unter dem Strich ein "absolut bitterer Abend", der "brutal“ wehtue. "Das haben die Fans nicht verdient, das hat die Mannschaft nicht verdient." Angesichts von nun bereits 14 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer (bei einem Spiel weniger) sind die Hachinger kaum noch vor dem Abstieg zu retten, es müsste schon ein großes Wunder mit mindestens acht Siegen aus den letzten zehn Spielen her. "Aber wir kommen wieder und werden es am nächsten Spieltag wieder probieren", so der 31-Jährige.
Abschenken will Haching die Saison "aus Respekt vor den anderen Mannschaften und vor unseren Fans" aber nicht, wie Geis ankündigte. In zwei Wochen trifft Haching – sofern die Behörden grünes Licht geben – im heimischen Sportpark auf Alemannia Aachen, zuvor steht nächsten Samstag das Landespokal-Halbfinale gegen Bamberg an. Geis sprach von einem "total wichtigen" Spiel, Herrlich sagte: "Da wollen wir natürlich gucken, dass wir weiterkommen und nächstes Jahr im DFB-Pokal dabei sind."