Stimmungstief beim KSC: "Das war unterste Schublade"
Das hatte sich der Karlsruher SC ganz anderes vorgestellt: Statt zum Spitzentrio aufzuschließen, setzte es gegen Wehen Wiesbaden eine herbe 2:5-Klatsche vor eigenem Publikum. Marvin Pourié fand nach Abpfiff deutliche Worte.
Spiel zur Halbzeit entschieden
Die Fans im Karlsruher Wildparkstadion müssen sich vorgekommen sein wie im falschen Film. Bereits nach etwas über einer halben Stunde lagen die Gastgeber durch Treffer von Sebastian Mrowca (11.), Daniel-Kofi Kyereh (28.) und Manuel Schäffler (34.) mit 0:3 hinten. Auch der Anschlusstreffer von Anton Fink (36.) brachten den Karlsruhern wenig ein, da wiederum Kyereh quasi mit dem Halbzeitpfiff den Drei-Tore-Vorsprung wieder herstellte (45.).
Cheftrainer Alois Schwartz sah die Niederlage auch aufgrund der ersten halben Stunde als gerechtfertigt an: "Das war eine verdiente Niederlage. Wir waren die ersten 30 Minuten nicht auf dem Platz. Das hatten wir auch schon gegen Lotte. Die drei Tore haben wir uns fast selber reingeschossen." Doch auch nach dem Seitenwechsel wurde es bei den Karlsruhern nicht wirklich besser, auch wenn Schwartz noch positives finden konnte: "Wir hatten extrem viele Torabschlüsse. Der Ball ging aber nur noch einmal rein." Zuvor erhöhten aber nochmal die Wiesbadener in Person von Kyereh (57.), bevor Marvin Pourié den Endstand herstellte (80.).
"Unterste Schublade"
Somit stand am Ende eine bittere 2:5-Niederlage, die von keiner Seite zu akzeptieren ist. Nach der 0:3-Klatsche gegen Lotte im heimischen Wildpark sollte sich so etwas eigentlich nicht mehr wiederholen. Die Karlsruher präsentierten sich insgesamt zu passiv und ungefährlich, was auch Schwarz letztendlich so analysierte: "Wir haben zu passiv gespielt, zu viel Begleitschutz geboten und wenig Zweikämpfe angenommen und deshalb auch verdient verloren." Nach der zweiten Niederlage in Folge sind die Badener in der Tabelle wieder auf den sechsten Platz abgerutscht.
Marvin Pourié sprach am "Telekom"-Mikrofon unterdessen von einer "erbärmlichen Niederlage". Die Gründe dafür lieferte er gleich mit: "Wir waren nicht aggressiv genug – das war unterste Schublade, was wir heute hier abgeliefert haben." Den Tag, so der Stürmer, "müssen wir jetzt abhaken." Oder wie es Schwartz formulierte: "Jetzt müssen wir uns schütteln und dann geht es Richtung Unterhaching."
Mitgliederversammlung steht an
Doch bevor das Spiel gegen Unterhaching am kommenden Samstag ansteht, findet an diesem Montag die Mitgliederversammlung des KSC statt. Hatte sich die Situation vor dem Spiel gegen Wehen Wiesbaden im Karlsruher Umfeld etwas beruhigt, so kann die deutliche Niederlage nun für neue Brisanz sorgen. Die Stimmung hat nach dem Spiel wohl einen erneuten Tiefpunkt erreicht. Dass Teile der Fans mit der Vereinsführung um Präsident Ingo Wellenreuther unzufrieden sind, ist bekannt und somit müssen die Verantwortlichen wohl auch mit etwas Gegenwind rechnen. Im Mittelpunkt der Versammlung steht allerdings das Thema Ausgliederung, bei dem die Mitglieder gespannt sind, welches Szenario die Vereinsführung präsentieren wird.