Stuttgarter Kickers nach siebter Pleite in Folge auf Abstiegsplatz
Der Abwärtstrend der der Stuttgarter Kickers hält auch nach der Entlassung von Cheftrainer Horst Steffen weiter an. Gegen die zweite Mannschaft des FSV Mainz 05 unterlagen die Degerlocher im heimischen Stadion mit 1:4. Die Profis der Blauen wissen derweil, dass sowohl der Trainerwechsel als auch der frühe Rückstand nicht als Alibi für eine erneut schwache Leistung gelten dürfen.
Sechs Spiele hatten die Blauen verloren, ehe Horst Steffen am vergangenen Mittwoch seinen Hut nehmen musste. Die Spieler bedauern diese Entscheidung. "Der Trainer hat uns Spieler noch zu hundert Prozent erreicht. Seine Entlassung hat jeden einzelnen von uns getroffen“, bestätigt Enzo Marchese nach dem Spiel. Dennoch weiß auch der SVK-Kapitän: "Wir haben keinen Vertrag mit Horst Steffen sondern mit den Stuttgarter Kickers. Wir müssen unsere Leistung auf den Platz bringen und haben dies heute speziell in der ersten Halbzeit nicht getan.“ Den Trainerwechsel mussten die Akteure also erst einmal verkraften, als sie gleich der nächste Rückschlag erwischte. Denn die Gäste aus Mainz gingen schon in der ersten (!) Spielminute durch Philipp Klement in Führung. Sein Schuss prallte von der Latte an den Rücken des SVK-Keeper Carl Klaus und von dort aus ins Tor. Nach den Negativerlebnissen in den letzten Partien hätte es nicht schlechter kommen können.
"Zu wenige Spieler haben ihre Normalform abgerufen"
Nachdem die Blauen anschließend ihre Chancen zum Ausgleich nicht nutzen, sorgten die Mainzer schon vor der Pause mit zwei weiteren Treffern für die Vorentscheidung. Ein erneut rabenschwarzer Tag für die Kickers, für den auch Interemstrainer Alfred Kaminski auf der Pressekonferenz deutliche Worte fand. "Wir waren ab der ersten Minute nicht richtig auf dem Platz. Zu wenige Spieler haben ihre Normalform abgerufen. Das Anlaufen, das Spiel gegen den Ball und die Aggressivität hat mir nicht gefallen.“ Auch sein Systemwechsel vom 4-3-3 auf 4-4-2 brachte die Mannschaft nicht zurück auf die Erfolgspur. In dieser Form sind die Schwaben, die auf Platz achtzehn abgerutscht sind, ein Abstiegskandidat. Präsident Rainer Lorz kann dem Ein-Spiel-Trainer derweil nur zustimmen. "Die Spieler haben heute einfach nicht geliefert. Es muss wieder konzentrierter und schneller gespielt werden“, fordert er. Lobende Worte fand er derweil nur für die Fans: "Die haben uns heute über neunzig Minuten klasse unterstützt. So muss es sein und sie zeigen, dass wir dort nur gemeinsam wieder herauskommen.“
Niederlagenserie ein Kopfproblem
Stürmer Gerrit Müller sieht derweil nach sieben Niederlagen ein reines Kopfproblem als Ursache für das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz."Wir haben mit fast den gleichen Spielern letztes Jahr um den Aufstieg mitgespielt. Es kann nicht sein, dass plötzlich alle das Fußball spielen verlernt haben.“ Für ihn selber sei es bitter, jetzt weitere zwei Wochen die Niederlagenserie nicht beenden zu können. Doch für den neuen Trainer Tomislav Stipic hat die Länderspielpause Vorteile. Er hat ab Montag eine Woche mehr Zeit um die Mannschaft kennenzulernen. Dann wird es sich zeigen, ob er die richtigen Mittel findet, um das Kopfproblem bei den Spielern zu lösen.