Stuttgarter Kickers: Sechs Stürmer sorgen für Variabilität
Nachdem die Stuttgarter Kickers in der Winterpause Shkemb Miftari nach Mannheim abgaben, stehen im Kader der Blauen noch acht potentielle Stürmer. Top-Torschütze Elia Soriano fällt mit Kreuzbandriss jedoch noch bis zum Saisonende aus und Nachwuchsspieler Andreas Ivan spielte in dieser Saison noch keine Rolle in der Dritten Liga, doch alle anderen sechs Angreifer Marco Calamita, Gerrit Müller, Randy Edwini-Bonsu, Lhadji Badiane, Manuel Fischer und Daniel Engelbrecht können sich über mangelnde Einsatzzeiten nicht beklagen. Während bei anderen Vereinen die Ersatz-Stürmer oftmals neunzig Minuten auf der Bank schmoren, ist es bei den Kickers kurios: Immer wenn einer dieser sechs Stürmer im Kader steht, kommt er auch zum Einsatz. Zum Vergleich: Nur sechs Mal wechselte Trainer Horst Steffen in den 25 absolvierten Partien bisher einen Verteidiger ein.
Neuzugang Manuel Fischer noch ohne Treffer
Auch in den letzten beiden Partien gegen Chemnitz und Bielefeld kamen alle sechs Offensivkräfte zum Einsatz. Die Schwaben treten in dieser Saison zumeist in einem 4-3-3 System an und beziehen sowohl die Außenverteidiger, als auch die Außenstürmer in das Kombination-Spiel mit ein. Bei dem sehr laufintensiven Spiel der Blauen ist Horst Steffen froh, immer noch Alternativen in der Offensive parat zu haben. "Die neuen Kräfte bringen immer nochmal neuen Schwung und ich bin froh über so viele Alternativen“, äußert sich der Coach. Im Mittelsturm hat der von Großaspach gekommene Manuel Fischer im Moment die Nase vorne und stand in allen drei Partien nach der Winterpause in der Startelf, blieb bisher jedoch ohne Torerfolg. "Gegen Bielefeld waren die Chancen da, aber leider war im letzten Moment immer noch ein Gegner dazwischen. Ich lasse mich davon aber nicht verrückt machen und werde diese Saison schon noch treffen“, sagte der Angreifer, der auch schon für den VfB Stuttgart in der Champions-League spielte.
Sein Konkurrent im Mittelsturm ist nach der Verletzung von Elia Soriano der wiedergenese Daniel Engelbrecht, der in den letzten drei Partien immer für die letzten dreißig Minuten für Fischer eingewechselt wurde. Zwar blieb er noch ohne Torerfolg im Jahr 2015, doch der 24-Jährige ist froh, zumindest wieder auf dem Platz stehen zu können. Zumal erzielte er in den letzten beiden Heimspielen in Reutlingen im Dezember 2014 zwei Tore erzielte und mit einem großartigen Comeback nach seiner Krankheit für weltweites Aufsehen sorgte.
Allzweckwaffen Edwini-Bonsu, Müller und Badiane
Außenstürmer Marco Calamita kam hellwach aus der Winterpause und erzielte in Mainz und Chemnitz zwei entscheidende Treffer. Es waren die ersten beiden Saisontore des Italieners. Bei den Außenstürmern Edwini-Bonsu und Gerrit Müller wird deutlich, wie oft Horst Steffen die Offensivkräfte ein- beziehungsweise auswechselt. Der kanadische Nationalspieler Edwini-Bonsu wurde bisher 15 Mal eingewechselt und sechs Mal ausgewechselt, bestritt aber nur ein Spiel über die kompletten neunzig Minuten. Auch wenn er also meistens zu Beginn auf der Bank Platz nehmen muss, setzt Horst Steffen auf ihn. "Ich bin froh so einen Spielertyp zu haben. Er ist unheimlich schnell und bringt oftmals nochmal neuen Schwung in der Schlussphase“, so Steffen. Gerrit Müller überzeugt derweil durch seine Dribblings und ist ein Spieler der den Ball gut abschirmen kann. Deshalb stand er 22-Mal in der Startelf, wurde jedoch 15- Mal ausgewechselt. Auch Lhadji Badiane ergeht es da nicht anders, der 27-Jährige absolvierte zwar als einziger Stürmer jede Partie in dieser Saison, jedoch nur vier über die kompletten neunzig Minuten.
Fazit: Horst Steffen hat mit seinen Offensiv-Einwechslungen oftmals Erfolg, denn die Kickers schnuppern nach dem 26. Spieltag immer noch an den Aufstiegsplätzen. Außerdem kann er bei einem Rückstand seiner Mannschaft immer exzellent reagieren: Schließlich holten die Kickers nach einem Rückstand noch starke 14 Punkte – Spitzenwert der 3. Liga. Die Wechsel kommen für den Gegner zwar nicht überraschend, doch beweisen sich als besonders effektiv. Deshalb dürfen sich die Stürmer wohl auch weiterhin auf viele Einsätze freuen.