Stuttgarter nehmen Kampf nicht an – Niederlage gegen den OFC
Die Stuttgarter Kickers stecken nach der gestrigen 0:2 Niederlage gegen die Offenbacher Kickers nun noch tiefer in der Krise. Es war bereits die vierte Niederlage in Folge und die Blauen stehen nun nur noch aufgrund der besseren Tordifferenz auf einem Nichtabstiegsplatz. Erschreckend und zugleich enttäuschend war dabei der Auftritt im ersten Heimspiel seit sechs Wochen, die Mannschaft zeigte ähnlich wie schon in Aachen eine leidenschaftslose Vorstellung und ließ gegen die erwartet kampfstarken Offenbacher den letzten Willen vermissen, die Wende zum Guten einzuleiten. Zwar hatten die Degerlocher vor 3.500 Zuschauern die erste Großchance, doch Marcel Invensua traf bei seinem Versuch in der 16. Minute nach einem Freistoss von Gerome Gondorf nur die Latte. Besser machten es die Gäste 5 Minuten später, die ihre erste Chance auch gleich zum 1:0 nutzen- Fabian Bäcker hatte keine Mühe den Ball freistehend nach Vorlage von Julius Reinhardt aus 10 Metern im Netz zu versenken. Direkt im Anschluss hatten die Blauen durch einen Kopfball von Julian Leist die Chance auf den Ausgleich, doch Gästekeeper Wulnikowski konnte in Verbund mit Maximilian Ahlschwede den Gegentreffer verhindern. Es sollte die letzte gefährliche Offensivaktion in der ersten Hälfte bleiben.
Kleineheismann markierte das 2:0
Wer in Hälfte zwei mit einem Aufbäumen der Degerlocher rechnete, wurde enttäuscht. Den Blauen fehlte die Entschlossenheit und auch die Einsatzbereitschaft sich gegen die Niederlage zu stemmen. In der Offensive agierten sie einfallslos und ließen den letzten Biss und die Laufbereitschaft vermissen. Die Offenbacher hatten nach der Pause zahlreiche Chancen, doch es dauerte bis zur 58. Minute ehe Stefan Kleineheismann nach einer Ecke zum 2:0 einschob und sich von den 200 mitgereisten Fans feiern ließ. Die Hessen standen nun noch tiefer und ließen nur noch einen Kopfball von Marco Grüttner in der 79. Minute zu, den Wulnikowski mit einer guten Parade zur Ecke klären konnte. Offenbachs Kapitän Matthias Fetsch hatte kurz vor Schluss noch die Möglichkeit zu erhöhen, doch Güvenc verhinderte durch seine Glanztat zumindest noch die dritte 0:3 Niederlage in Folge. Dann war Schluss.
Wichtiger Sieg für den OFC
Alles in allem gewann man als SVK-Fan den Eindruck, als hätte die Mannschaft noch nicht verstanden, worum es geht. Der Kampf um den Klassenerhalt und die damit verbundenen "eigenen Arbeitsplätze", wie es Julian Leist in einem Zeitungsinterview unter der Woche mit den "Stuttgarter Nachrichten" ausgedrückte, wurde bisher noch nicht angenommen. Zu unerklärlich war die fehlende Einsatzbereitschaft bei allen Spielern, keiner konnte positiv auf sich aufmerksam machen. Die nächsten Gegner der Blauen sind die Aufstiegskandidaten Bielefeld und Karlsruhe, da wird es sicherlich nicht einfacher zählbares mitzunehmen. Den Gästen aus Offenbach reichte heute eine solide Vorstellung um nach der 0:1-Heimpleite gegen Erfurt und dem 2-Punkteabzug unter der Woche eine Reaktion zu zeigen und das "Sechs-Punkte-Spiel" zu gewinnen.
Stimmen:
Gerd Dais (Trainer Stuttgarter Kickers): "So wie die 90 Minuten abgelaufen sind, hat noch nicht jeder begriffen, worum es hier bei den Stuttgarter Kickers geht. So wie wir nach dem Führungstreffer der Offenbacher aufgetreten sind, darf man sich einfach nicht präsentieren. In der Anfangsphase hatten wir eine Vielzahl von Standardsituation, diese allerdings oft schlecht ausgeführt. Das war heute zu wenig."
Rico Schmitt (Trainer Offenbacher Kickers): "Die Mannschaft hat heute eine starke Leistung gezeigt und ein ganz wichtiges Spiel gewonnen. Sie hatte die richtige Körpersprache und den Abstiegskampf angenommen. Am Anfang hatten wir ein bisschen Glück, wie beim Lattentreffer der Kickers."
FOTO: Flohre Fotografie