SV Darmstadt 98: Neuzugänge im Check
Ein Drittel der Saison 2012/13 ist absolviert und der SV Darmstadt 98 befindet sich mit elf Punkten auf dem drittletzten Platz wieder. Somit erleben die Südhessen bislang die bekanntermaßen schwerere zweite Saison seit dem Aufstieg in die dritte Liga. Vor der Spielzeit gab es den einen oder anderen Wechsel im Kader. liga3-online.de nimmt die Neuzugänge der „Lilien“, Martini, Maas, Stegmayer, Schnier, Behrens, Karli, da Costa, Zielinsky, Albayrak, Gorka und Tatara, für euch genauer unter die Lupe.
Felix Martini (19, Tor – SV Darmstadt 98 U19)
Spielte erwartungsgemäß keine Rolle, ist die klare Nummer 3. Martini soll auf lange Sicht an das Niveau der Profis herangeführt werden.
Benjamin Maas (23, Innverteidigung – Greuther Fürth II)
Benjamin Maas ist der Prototyp des modernen Innenverteidigers: Neben den bloßen Abräumerqualitäten ist er technisch gut, kann das Spiel eröffnen und ist zudem noch torgefährlich: Maas kam mit der Empfehlung von sieben Saisontoren ans Böllenfalltor. Doch bisher konnte er sich nicht gegen die starke Konkurrenz auf seiner Position durchsetzen. Bei seinen vier Kurzeinsätzen allerdings zeigte sich Maas hochkonzentriert und motiviert. Ist ein Versprechen für die Zukunft.
Michael Stegmayer (27, Linker Verteidiger – SpVgg Unterhaching)
Der Neuzugang aus Unterhaching ist auf seiner Position der Nachfolger von Fouad Brighache, der in der vergangenen Saison alle 38 Partien für die „98er“ absolvierte. Während Brighache defensiv stark, offensiv oftmals aber indisponiert spielte, ist Michael Stegmayer eher der Allrounder, spielt ausgeglichener: Mit der Erfahrung von fast 150 Spielen als Profi, darunter 11 in der Bundesliga (für den VfL Wolfsburg), ist er oftmals ein Aktivposten auf seiner Seite. Technisch einer der Stärksten im Team der „98er“, bester Beweis war sein Traumtor zum wichtigen 1:2 in Halle, versucht die Nummer 3 oftmals bis zur Grundlinie durchzusprinten und zu flanken. Ab und an jedoch mit Konzentrationsschwächen, die zu gegnerischen Großchancen führten. Bislang eine solide Saison, jedoch mit viel Luft nach oben.
Marc Schnier (21, Rechter Verteidiger – Borussia Dortmund II)
Zeigte bei seinen bisherigen 7 Einsätzen (einer von Anfang an) durchweg vielversprechende Leistungen. Wurde bei Rückständen auch schon mal als offensive Alternative eingesetzt. Man sieht Schnier seine gute fußballerische Ausbildung sofort an: Schnell, technisch versiert und Zug zum Tor. Kann auf lange Sicht ein zentraler Spieler am Böllenfalltor werden. Sollte noch öfter seine Chance bekommen.
Hanno Behrens (22, Defensives Mittelfeld – Hamburger SV II)
Durch die Verletzung von Benjamin Baier seit dem 4.Spieltag Stammspieler an der Seite von Danny Latza. Der großgewachsene Blondschopf wird mit jedem Einsatz sicherer. Zeichnet sich vor allem durch seine gute Zweikampfführung und vorausschauendes Stellungsspiel aus. Erzielte zwei Saisontore, darunter das wunderbare 3:1 gegen den VfB Stuttgart II. Allerdings wirkt er manchmal zu behäbig und kommt schon mal den berühmten Schritt zu spät. Wenn Baier wieder fit ist, wird Behrens wohl erstmal wieder auf der Bank Platz nehmen müssen.
Musa Karli (22, Offensives Mittelfeld – SV Wilhelmshaven)
Kam bislang in 4 Spielen zum Einsatz und konnte noch nicht überzeugen. Zeigte er sich in der Vorbereitung noch als schussgewaltiger und treffsicherer „10er“, konnte er dies in den Ligaspielen nicht bestätigen. Als Beispiel kann das Spiel in Halle gesehen werden, in dem Karli von Anfang an spielte, von den zweikampfstarken HFC-Gegenspielern aber fast komplett aus dem Spiel genommen wurde. Oftmals mit guten Ansätzen, aber letztlich zu fahrig. Hat sicherlich das Potenzial für die dritte Liga, muss sich aber steigern.
Elton da Costa (32, Offensives Mittelfeld – Kickers Offenbach)
Hatte Anfang der Saison mit Wadenproblemen zu kämpfen und konnte aufgrund dessen die hohen Erwartungen anfangs nicht erfüllen. Seit einigen Partien mit stetig ansteigender Form, ist auf dem Weg der ersehnte Dreh-und Angelpunkt im Darmstädter Spiel zu werden. Seine Pässe kommen auch über 40 Meter genau in den Fuß, hat oftmals geniale Ideen. Seine Torgefahr geht im bislang jedoch ab, außerdem konnte auch er die unfassbare 1:3 Heimniederlage gegen Bielefeld am 12.Spieltag nicht verhindern: Trotz einer ansprechenden Leistung blieb er letztlich zu ineffizient. Sollte sein Formanstieg anhalten, kann er sein Team aus dem Keller führen.
Sebastian Zielinsky (24, Rechtes Mittelfeld – Wacker Burghausen)
Wurde geholt um dem praktisch konkurrenzlosen Uwe Hesse auf dem Flügel Druck zu machen. Schlug sich bislang solide, seine beste Aktion hatte er im Spiel gegen Aachen, als er an der Entstehung des 1:1 zentral beteiligt war. Spielt seine Schnelligkeit jedoch oftmals nicht clever genug aus und läuft sich fest. Im bisherigen Saisonverlauf stellte er meist die erste Alternative für die Offensive dar. In Bestform sicherlich ein Kandidat für die erste Elf.
Ugur Albayrak (24, Sturm – Eintracht Frankfurt II)
Der pfeilschnelle Angreifer beförderte sich mit einer an Lustlosigkeit kaum zu überbietenden Leistung in Chemnitz selbst ins Abseits. Seit jenem vierten Spieltag spielte er in der zweiten Mannschaft und dort lange Zeit ebenfalls nicht auf eine Weise, dass das Trainerteam ihn wieder aufnahm. Gegen Bielefeld aber wieder im Kader und auch eingewechselt. Hat die Fähigkeiten, eine gute Rolle in der Mannschaft zu spielen, zuvor muss er sich wieder die Möglichkeit verdienen, diese auch zeigen zu dürfen.
Benjamin Gorka (28, Innenverteidigung – Vereinslos)
Der 1,95 Meter große Hüne war in seinen 7 Einsätzen (erzielte am siebten Spieltag das wichtige 1:0 gegen den SV Wehen-Wiesbaden) für seinen neuen Verein immer einer der Besten. Für seine Statur bemerkenswert schnell, gutes Stellungsspiel sowie Spieleröffnung und noch besseres Kopfballspiel machen ihn zum Stammelfkandidaten. Doch nach rund einem Jahr ohne Verein und ohne Profispiel fordert sein Körper nun Tribut – Gorka hat seit einiger Zeit mit Verletzungen zu kämpfen. Bitter für sein Team, aus dem er eigentlich schon nicht mehr wegzudenken war. In Topform sicherlich einer der stärksten Innenverteidiger der Liga.
Kacper Tatara (24, Sturm – Vereinslos)
Der junge Pole avancierte durch die langwierige Verletzung von Markus Steegmann schnell zum Stammspieler im Sturm und erzielte in seinen bisherigen 10 Partien 3 Treffer. Tatara ist ein vielseitiger Spieler, der oftmals richtig steht – Das Tor zum 1:1 in Aachen (13.Spieltag) stellt ein gutes Beispiel dar für seinen Torriecher dar. Sieht gegen robuste Gegenspieler aber allzu oft kein Land, ist aber mit Sicherheit für einige weitere Treffer gut. Guter Drittligaangreifer, der beim Darmstädter Publikum sehr gut ankommt.