SV Meppen in der Krise: "Stehen mit dem Arsch an der Wand"

Krise beim SV Meppen: Seit sieben Spielen sind die Emsländer mittlerweile ohne Sieg, beim 0:1 gegen Bayreuth setzte es am Samstag bereits die zweite Niederlage in Folge. Während der Vorsprung auf die Abstiegsplätze schmilzt, wächst der Unmut der Fans – sehr zum Verständnis der Beteiligten.

Pfiffe von den Rängen

Es kam in der Vergangenheit durchaus häufiger vor, dass die Spieler des SV Meppen selbst nach Niederlagen mit Applaus von den Fans am Zaun empfangen wurden. Nicht so am Samstag: Nach dem siebten sieglosen Spiel in Folge gab es ein lautstarkes Pfeifkonzert, zudem mussten sich die Spieler am Zaun einiges anhören. "Dass die Fans nicht zufrieden ist, ist vollkommen okay", hatte Trainer Stefan Krämer, der sich dem Gespräch mit den Anhängern stellte, im "Telekom"-Interview Verständnis für die Pfiffe. "Damit musst du als Profi klarkommen, wenn du nicht ablieferst und eine zu lange Zeit nicht gewinnst." Fast zwei Monate liegt der letzte Sieg, ein furioses 6:2 gegen Waldhof Mannheim, mittlerweile zurück. Seitdem gab es in sieben Spielen gerade mal vier Punkte und zuletzt gar zwei Niederlagen in Folge – beide gegen den zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzten.

Dass nach der Partie in Aue (0:3) auch das Duell mit Aufsteiger Bayreuth, der seinen ersten Auswärtssieg in dieser Saison feierte, verloren ging, machte Krämer an einer "toxischen Mischung" aus nicht genutzten Chancen und zu leichten Ballverlusten fest. So kam der SVM im ersten Durchgang zu zahlreichen Möglichkeiten, ließ diese aber liegen und ist nun bereits seit 209 Minuten ohne Treffer. Zu Beginn der zweiten Halbzeit war es dann ein fataler Ballverlust, der zum Gegentreffer (46.) und damit zur Niederlage führte. "Das darf uns einfach nicht passieren", ärgerte sich Krämer. "Mit der ersten Halbzeit war ich eigentlich noch ganz einverstanden, aber in der zweiten Halbzeit merkst du dann, dass die Mannschaft nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt und Probleme hatte", stellte Krämer fest und bemerkte bei einigen seiner Spieler "Pudding in den Beinen".

Pourié: "Ich habe absolut versagt"

Zudem machte er ein "Kopf-Problem" aus, das nun dazu führt, dass der Vorsprung auf die Abstiegsplätze nur noch zwei Zähler beträgt. Sollte Halle am heutigen Montagabend gegen Dortmund II gewinnen, wäre der Vorsprung sogar bereits dahin. "Wir sind jetzt da, wo du als SV Meppen immer mal hinkommen kannst – in einer Zone, wo du eigentlich nicht hinwillst", umschrieb Krämer die aktuelle Tabellenlage, gab sich aber kämpferisch: "Wir müssen die Liga halten, und ich glaube, dass wir das hinbekommen. Wir haben einen Scheiß-Lauf und müssen uns jetzt dagegen wehren. Das wird nur über seriöse Arbeit im Training gehen."

Einer, der die Partie am Samstag zugunsten des SV Meppen hätte entscheiden können, war Marvin Pourié, vergab er doch mehrere Hochkaräter. "Unfassbar, was ganz besonders ich an Chancen liegengelassen haben. Das ist nicht zu entschuldigen. Ich habe absolut versagt, das nehme ich auf meine Kappe", zeigte er sich überaus selbstkritisch. "Es tut mir ganz besonders Leid für die Fans. Wir sind absolut zurecht ausgepfiffen worden, denn das war absolute Scheiße von uns", redete sich der Stürmer in Rage. "Wir investieren so viel, aber es will nicht klappen." Als 15. der Tabelle stehe der SVM jetzt "mit dem Arsch an der Wand". Um den Turnaround zu schaffen, will Pourié "mit Herzblut und Leidenschaft vorangehen". Ob ausgerechnet beim FC Ingolstadt am nächsten Samstag der erhoffte Befreiungsschlag gelingt? Die Schanzer sind seit vier Partien ungeschlagen und haben 1860 München am Samstag die erste Heim-Pleite in dieser Saison zugefügt. Es wird ein schweres Spiel für die Emsländer, die auswärts noch sieglos sind.

   

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