SV Meppen: Mit dem Neidhart-Abgang endet eine Ära
Der SV Meppen und Christian Neidhart – das passte wie die Faust aufs Auge. Mit dem Wechsel des Trainers zu Rot-Weiss Essen zum Saisonende geht nun eine Ära zu Ende. Ein Kommentar.
Schritt für Schritt entwickelt
Als Neidhart den SV Meppen im Sommer 2013 übernahm, hatten die Emsländer gerade eine durchwachsene Saison in der Regionalliga auf Platz elf abgeschlossen. An eine Rückkehr in den Profifußball dachte zu diesem Zeitpunkt niemand. Doch unter Neidhart ging es stetig bergauf, ehe 2017 der Aufstieg in die 3. Liga erfolgte. Dort angekommen, erreichte Meppen am Saisonende einen starken siebten Tabellenplatz und auch in der vergangenen Saison sicherten sich die Emsländer den Klassenerhalt. In der laufenden Serie durfte Meppen sogar zwischenzeitlich von der Rückkehr in die 2. Bundesliga träumen – es war die erfolgreichste Phase unter dem 51-Jährigen.
Schritt für Schritt hat Neidhart aus dem SVM, der zwischen 2008 und 2010 in der 5. Liga spielte und lange keine Perspektive auf die Rückkehr in den bezahlten Fußball hatte, einen mehr als soliden Drittligisten geformt, der längst nicht mehr nur um den Klassenerhalt kämpfen muss. Und das, obwohl der SVM in den letzten Jahren stets seinen besten Torjäger verloren hat. Geklagt darüber hatte Neidhart nie – stattdessen fand er Lösungen. Dass der Trainer nun selbst geht, kommt einer Zäsur gleich.
Droht ein Umbruch?
Nicht ausgeschlossen, dass es im Sommer zu einem Umbruch kommen wird. Top-Torjäger Deniz Undav hat seinen Abgang bereits bekanntgegeben, mit Marco Komenda, Hassan Amin und Marius Kleinsorge droht der SVM drei weitere Stammkräfte zu verlieren. Auf Sportvorstand Heiner Beckmann und Geschäftsführer Ronald Maul wartet viel Arbeit, zunächst muss ein neuer Trainer verpflichtet werden.
Mit den begrenzten Mitteln jemanden zu finden, der Neidharts erfolgreiche Arbeit fortführen kann, wird alles andere als einfach werden – zumal die Coronakrise aus finanzieller Sicht ihre Spuren hinterlassen haben wird. Immerhin: Weil die neue Saison wohl erst im September starten wird, sollte ausreichend Zeit bleiben, um die Ära nach Christian Neidhart einzuleiten. Gewiss keine leichte Aufgabe.