SV Meppen muss Etat für die Regionalliga "radikal kürzen"

Angesichts des bevorstehenden Abstiegs haben die Planungen des SV Meppen für die Regionalliga in den letzten Tagen an Fahrt aufgenommen. Während vieles noch unklar ist, steht bereits fest, dass der Etat "radikal" gekürzt werden muss.

SVM will "oben mitspielen"

Knapp acht Millionen Euro beträgt das Gesamtbudget des SV Meppen in dieser Saison. Ein Betrag, der in der kommenden Regionalliga-Saison nicht annähernd zu halten zu sein wird, wie Finanzvorstand Stefan Gette bei einem Sponsorenabend am Donnerstagabend deutlich machte. Allein durch den Wegfall der Erlöse aus dem TV-Topf und der Zentralvermarktung werden den Emsländern rund 1,2 Millionen Euro in der Kasse fehlen, auch die Sponsoring- und Ticket-Einnahmen werden sinken. Die Folge: "Es wurden Kündigungen ausgesprochen", berichtete Vorstandssprecher Andreas Kremer, nahm die Mitarbeiter der Geschäftsstelle aber in Schutz: "Sie haben es nicht verbockt. Sie haben sich in den letzten Wochen nicht krankschreiben lassen, haben sich nicht verpisst. Das hat meinen größten Respekt!"

Dennoch ist die Zielsetzung für die kommende Saison klar: "Unser Anspruch muss es sein, in der Regionalliga oben mitzuspielen", sagte Kremer. Ob der direkte Wiederaufstieg realistisch ist, lässt sich noch nicht absehen. Was eine sofortige Rückkehr in die 3. Liga aber erschwert, ist die Tatsache, dass der Meister der Regionalliga Nord in der kommenden Saison nicht direkt aufsteigt, sondern erst noch in zwei Entscheidungsspielen gegen den Sieger der Bayern-Staffel ran muss.

Was zum Leugers-Rückzug führte

"Oberste Priorität" habe nun die Suche nach einem sportlichen Leiter. Diese Rolle sollte eigentlich Ex-Profi Thilo Leugers ausfüllen, trat aber nach nur 35 Tagen im Amt zurück. Hintergrund war wohl, dass sein Trainervorschlag für die kommende Saison hinterfragt worden war. Laut der "Neuen Osnabrücker Zeitung" soll Leugers sich für eine interne Lösung mit Nachwuchskoordinator Lucas Beniermann und Ex-Profi David Vrzogic ausgesprochen haben.

Zu den Namen äußerte sich Kremer zwar nicht, sagte aber: "Den Vorschlag, sage ich auch ganz ehrlich selbstkritisch, den er als Trainer gemacht hat, fand ich sehr mutig. Ich habe das auch hinterfragt, warum ausgerechnet dieser Trainer." Dieses Hinterfragen habe bei Leugers dann zu dem Entschluss geführt, "dass er am nächsten Morgen Heiner Beckmann (Sportvorstand, d. Red.) angerufen hat und ihm gesagt hat: 'Heiner, ich kann das nicht. Ich mach‘ das nicht und muss das hier frei entscheiden, sonst werde ich nicht in der Kürze der Zeit eine Mannschaft zusammenstellen." Der Rückzug des Ex-Profis sei "für uns alle auch ein Schock gewesen".

Vorstand räumt Fehler ein

Gesucht werde nun ein sportlicher Leiter, "der permanent nah an der Mannschaft ist", so Beckmann. Der Vorstand sei bisher zu weit weg gewesen, "um falsche Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen", so Kremer. "Das ist uns spätestens bei Stefan Krämer auf die Füße gefallen." Auch bei der Zusammenstellung des Kaders verschätzten sich die Verantwortlichen: "Mit der Qualität des Kaders in diese Abstiegslage zu kommen, konnte ich mir vor der Saison nicht vorstellen", räumt Beckmann ein. Ob der 61-Jährige in der kommenden Saison noch für die Emsländer tätig sein wird, ist offen. Auch Geschäftsführer Roland Maul hatte zuletzt durchblicken lassen, sich mit einem Rückzug zu befassen. Gekündigt wurde ihm zum Saisonende bereits – wenn auch erstmal "nur" vorsorglich. Gut möglich, dass es im Sommer nach sechs Jahren 3. Liga zu einem größeren Umbruch bei den Emsländern kommen wird.

   

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