4:3-Spektakel! Elversberg wirft Leverkusen aus dem Pokal
Dicke Überraschung am Samstagnachmittag! Die SV Elversberg hat Bundesligist Bayer Leverkusen mit 4:3 aus dem DFB-Pokal geworfen und dabei ein fantastisches Spiel gezeigt.
SVE macht es furios und kurios
Die Elf von Horst Steffen war am 1. Spieltag fulminant mit einem 5:1-Sieg in die Saison gestartet. Für den Fußballlehrer gab es daher keinen Grund, die erfolgreiche Startelf zu verändern. Aufgrund des großen Fan-Aufkommens bei den Saarländern (7.500 Zuschauer) verzögerte sich der Anstoß um wenige Minuten, auch im Tornetz wurde ein kleines Loch gefunden.
Dann ging es aber ganz schnell – und Elversberg jubelte! Leverkusen spielte zunächst nach vorne, was der SVE jedoch den Konter ermöglichte. Jannik Rochelt setzte sich in der Mitte gegen Odilon Koussounou durch und platzierte einen Flachschuss maßgenau zum 1:0 ins rechte Eck (3.). Allerdings schlug der Favorit anschließend genauso schnell zurück: Zuerst wackelte Adam Hlozek seinen Gegenspieler aus, dann netzte der Leverkusener Neuzugang per Flatterball aus knapp 20 Metern zum Ausgleich ein (5.). Früh zeigte sich, dass Elversberg sich nicht vor der Werkself verstecken wollte. Aber auch in der Defensive durfte sich die SVE auszeichnen, so zeigte Kristof eine starke Fußabwehr gegen Patrick Schick (11.). Auf dem Feld ging es Hin und Her – bis Charles Aranguiz zu ungestüm im eigenen Sechzehner gegen Rochelt agierte, woraufhin die SVE den Elfmeter zugesprochen bekam. Vom Punkt ließ sich Kevin Koffi die erneute Führung für den Außenseiter nicht entgehen (17.)! Auf der Gegenseite behauptete sich Kristof erneut bockstark gegen den freistehenden Schick (19.).
Die SVE blieb mutig, musste aber den erneuten Ausgleich hinnehmen. Aranguiz machte seinen Fehler beim Elfmeter wieder gut und verwertete einen Querpass aus kurzer Distanz freistehend zum 2:2 (30.). Kurzerhand hätten die Gäste das Spiel beinahe gedreht, doch der Innenpfosten verhinderte einen weiteren Bayer-Treffer durch Sardar Azmoun (32.). Anschließend wurde es richtig kurios: Schiedsrichter Martin Petersen hatte sich wehgetan und musste sich kurz behandeln lassen, die Partie wurde kurz unterbrochen. Beim Wiederanpfiff wurde Koffi sofort in die Tiefe geschickt, der Stürmer legte auf Luca Schnellbacher quer, und die SVE durfte ihren dritten Treffer des Tags bejubeln (37.)! Der nächste Pfiff war erst einmal der Pausenpfiff, obwohl Lukas Hradecky mit einer Posse im eigenen Strafraum beinahe noch das nächste SVE-Tor ermöglicht hätte (45.+5).
Conrad nickt zur Entscheidung ein
Die Werkself wechselte zur Pause zweimal – und Kerem Demirbay prüfte im Anschluss direkt einmal Kristof, der jedoch per Flugparade glänzte (49.). Gerade im Umschaltspiel waren die Saarländer weiterhin brandgefährlich, sodass Schnellbacher Robin Fellhauer in Szene setzte, doch der Außenverteidiger setzte die Kugel aus kurzer Distanz knapp vorbei (51.). Dann Glück für Elversberg: Aus fast 30 Metern schlenzte Schick die Kugel zwar ins Netz, soll jedoch hauchdünn im Abseits gestanden haben (59.)! Die SVE entwickelte sich mehr und mehr zum Abwehrbollwerk, bekam den Bundesligisten damit gut unter Kontrolle. Und dann die Vorentscheidung? Bei einer Hereingabe in die Mitte stieg Kevin Conrad am höchsten und nickte platziert in die linke Ecke ein – 4:2 vor der Schlussphase (74.)! Die Pokalsensation lag bereits in der Luft und wäre beinahe schon perfekt gewesen, doch Hradecky lenkte einen strammen Abschluss von Sinan Tekerci aus kurzer Distanz über die Latte (79.).
Der Werkself fehlten in den Schlussminuten die nötigen Mittel, um sich gegen die sichere Defensive der Saarländer zu behaupten – dachten jedenfalls alle. Patrick Schick erhielt auf Höhe des Elfmeterpunktes die Vorlage, die er doch noch zum späten Anschlusstreffer über die Linie drückte (90.). Bayer drängte, am Fünfmeterraum klärte Maurice Neubauer glücklich für die SVE (90.+1). Dann der erlösende Pfiff von Schiedsrichter Petersen und der große Jubel von den Rängen! Die SV Elversberg schickt den großen Favoriten aus Leverkusen mit einem 4:3 heim, zum dritten Mal in Folge lieferten die Saarländer eine sensationelle erste Pokalrunde ab und stehen nun in der Runde der letzten 32 Teams.