Sven Köhler: "Wollen gegen Hansa Rostock etwas mitnehmen"
Mit dem Halleschen FC spielt seit dieser Saison erstmals ein Klub aus Sachsen-Anhalt in der 3. Liga. Großen Anteil am Aufstieg der Hallenser hatte Trainer Sven Köhler. Der 46-Jährige ist bereits seit Juli 2007 Coach beim HFC und führte den Verein nach 20-jähriger Abstinenz zurück in den Profifußball. Die neue Saison läuft derzeit mehr als ordentlich für den Aufsteiger: Nach neun Spielen haben sie bereits 13 Zähler auf dem Konto. Im Interview mit liga3-online.de spricht Sven Köhler über den Aufstieg aus der Regionalliga, über die aktuelle Drittliga-Saison sowie über die Qualität des Kaders.
liga3-online.de: Die vergangene Saison war sicher einer der Höhepunkte Ihrer Trainerkarriere. Was glauben Sie, hat den Ausschlag für den überraschenden Aufstieg gegeben?
Sven Köhler: Die Mannschaft hat immer an sich geglaubt. Beim 1:0-Sieg im Dezember in Leipzig hat sie dann gemerkt, dass sie auch die direkten Duelle gewinnen kann. Was uns sicherlich geholfen hat, war die Tatsache, dass der Abstand zur Spitze immer sehr gering war. Und: Wir hatten mit unserem kleinen Kader wenig Verletzte.
.
Warum konnte sich der Hallesche FC im Aufstiegskampf gegen den finanzstarken Klub aus Leipzig durchsetzen?
Der Druck lag immer nur bei RB. Die Mannschaft hat sich im Saisonverlauf gesteigert und begriffen, dass die Chance 3. Liga so schnell nicht wieder kommt.
.
Wie haben Sie die ersten Wochen in der 3. Liga mit dem HFC erlebt? Gibt es Unterschiede im Ablauf oder der Organisation gegenüber der Regionalliga?
Kurz gesagt: Alles läuft sehr professionell ab. Sportlich ist jedes Spiel eine Herausforderung.
.
Nach neun Spielen befindet sich der Hallesche FC auf einem starken achten Tabellenplatz. Was zeichnet Ihr Team aus?
Wir haben den Schwung des Aufstiegs mitgenommen. Die defensive Stabilität ist erhalten geblieben.
.
Mit nur 22 Spielern ist Ihr Kader relativ dünn besetzt. Glauben Sie, dass sich diese Tatsache im Laufe der langen Saison negativ auswirken könnte?
Auch aufgrund unserer begrenzten Möglichkeiten ist der Kader klein, aber dennoch ordentlich besetzt. Jeder hier soll merken, dass er gebraucht wird. Außerdem können wir ja im Winter auf gewisse Situationen reagieren.
Hätten Sie im Sommer vielleicht noch stärker auf dem Transfermarkt zuschlagen sollen? Sind bis zum Winter noch weitere Verpflichtungen geplant?
Unsere Planung war von vornherein darauf ausgerichtet, den Stamm der Aufstiegsmannschaft punktuell zu ergänzen. Wer aufsteigt, soll die Chance haben, sich in dieser 3. Liga zu behaupten.
Am Ende der Saison läuft ihr Vertrag aus. Haben Sie sich schon Gedanken über Ihre Zukunft gemacht? Werden Sie dem HFC erhalten bleiben?
Ich hatte schon im August gesagt, dass ich mich auf hoffentlich zwei Jahre 3. Liga mit dem Halleschen FC freue. Soll heißen: Bei Klassenerhalt verlängert sich mein Vertrag bis 2014.
Am Samstag steht das Duell gegen Rostock an. Wie wollen Sie die Partie gegen den Zweitligaabsteiger bestreiten?
Hansa ist eine sehr gute Adresse im Fußball. Nach dem Trainerwechsel haben die Rostocker in Heidenheim gleich Erfolg gehabt. Ich hoffe bei Hansa auf eine sehr gute Leistung meiner Mannschaft. Wir wollen etwas Zählbares mitnehmen, was aber schwierig wird.
Vielen Dank für das Interview!
FOTO: Felix Poltermann