SVM-Frust nach 0:5-Pleite: "Dürfen uns nicht so abschlachten lassen"

Mit fünf Siegen in Folge war der SV Meppen die Mannschaft der Stunde, umso härter sind die Emsländer am Samstag durch das 0:5 bei Eintracht Braunschweig auf dem Boden der Tatsachsen aufgeprallt. Der Frust war groß, eine Bus-Panne vor dem Spiel wollten die Beteiligten aber nicht als Erklärung für die schwache Leistung heranziehen.

Lange Mängelliste

Es war ein gebrauchter Samstag für den SV Meppen – beispielhaft dafür stand das zweite Gegentor in der 25. Minute. Nach einem Rückpass hatte Keeper Erik Domaschke eigentlich alle Zeit der Welt, den Ball zu einem Mitspieler zu bringen, zumal er von Braunschweigs Jomaine Consbruch nur halbherzig angelaufen wurde. Doch plötzlich rutschte Domaschke auf dem Ball aus und verlor das Spielgerät an Consbruch, der keine Probleme mehr hatte, das Leder im leeren Tor unterzubringen. "Beim zweiten Tor muss man nicht diskutieren", ärgerte sich Trainer Rico Schmitt über den Fehler, nahm den 36-Järigen aber in Schutz: "Erik hat in den letzten Wochen hervorragend für uns gehalten. Von daher: Schwamm drüber. Das passiert."

Dennoch wird über den Auftritt zu reden sein, denn auch abgesehen vom Domaschke-Patze gab der SVM kein gutes Bild ab und war in allen Belangen unterlegen. "Gefühlt waren wir immer einen Schritt zu spät in den Aktionen. Es wurden keine guten Entscheidungen am Ball getroffen, zudem hatten wir im Ballbesitz einfach zu wenig Bewegung. Braunschweig hat unsere Fehler brutal ausgenutzt. Das war in den vergangenen Wochen eigentlich unsere Stärke", zählte Schmitt die lange Mängelliste auf. Es sei "schon enttäuschend", so hart ausgebremst zu werden.

Auch David Blacha sprach bei "MagentaSport" von einem "gebrauchten Tag" und einem "absolut unbefriedigenden" Ergebnis. "Wir sind nicht gut reingekommen, haben keine Mittel gefunden. Bei denen hat relativ viel geklappt, bei uns ziemlich wenig. Dann kommt am Ende so ein Ergebnis zustande."

Bus-Panne bei der Anfahrt

Schon die Fahrt zum Spiel war nicht optimal verlaufen. Nachdem die Mannschaft in Wolfsburg übernachtet hatte, ging es am Samstagvormittag mit dem Bus nach Braunschweig. "Doch an der Rampe zur Auffahrt auf die A39 ging der Gang nicht mehr rein. Da war natürlich erstmal kurz ein bisschen Hektik, logischerweise. Nichts ging mehr", berichtet Schmitt in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Da mussten wir natürlich auch erstmal die Dinge organisieren. Wie können wir die Logistik, wie kommen wir hierher, organisieren? Wir haben rumtelefoniert." Letztlich hätten das Hotel sowie ein Taxiunternehmen genügend Autos bereitgestellt, um die Mannschaft inklusive Staff nach Braunschweig zu fahren. "Das ist schon stark und klasse", so Schmitt. Die Panne kostete allerdings Zeit, sodass der SVM erst knapp eine Stunde vor dem Spiel im Stadion war – die gewohnten Abläufe waren dahin.

Eine Erklärung für den Auftritt während der 90 Minuten? "Natürlich hat das auch ein bisschen die Abläufe gestört, aber das ist jetzt keine Ausrede. Überhaupt nicht. Wir waren nicht gut und Braunschweig war gut", stellte Schmitt klar. Auch Jeron Al-Hazaimeh wiegelte gegenüber der Zeitung ab: "Nein, nein, nein. Das ist Quatsch und hat damit absolut gar nichts zu tun, meiner Meinung nach. Wir sind Profi genug, um damit umgehen zu können. Leider haben wir es nicht geschafft."

"Spielen eine hervorragende Runde"

Erst die Bus-Panne, dann die herbe Klatsche – es gab schon bessere Tage für den SV Meppen in dieser Saison, der mit 30 Punkten aus 18 Spielen und Platz 5 aber weiterhin gut dasteht. "Ich bleibe dabei: Wir spielen eine hervorragende Runde bisher. Das soll auch durch das 0:5 keine andere Richtung bekommen. Das ist jetzt ein kämpferischer Auftrag für uns, für mich als Trainer und für die Mannschaft, die Lehren aus dem Spiel für die letzten beiden Heimspiele in diesem Jahr zu ziehen", betonte Schmitt. Blacha erinnerte daran, dass der SVM nach dem letzten 0:5 in dieser Saison gegen Mannheim danach eine Serie gestartet habe. "Wenn sich das wiederholt, nehme ich das an." Den Anfang kann das Heimspiel gegen Viktoria Berlin am Sonntag in einer Woche machen.

   

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