SVWW dank Tietz wieder auf Kurs: "Haben noch viel vor"
Dank der Sehnsucht von "Mr. Zuverlässig" Phillip Tietz nach seinen Nichten im Herzen hat der SV Wehen Wiesbaden nach fünf Spielen ohne Sieg wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Durch seinen zweiten Doppelpack in Serie beim 3:0 der Hessen beim SV Meppen erwiesen sich die eigens für die Ende vergangenen Jahres geborenen Zwillingsmädchen Klara und Matilda angefertigten Schienbeinschoner des 23-Jährigen wie schon beim vorangegangenen 2:2 gegen den 1. FC Saarbrücken einmal mehr als Talisman für das gesamte Team.
"Nur strahlende Gesichter in der Kabine"
"Die Schoner habe ich mir bei der Geburt von Klara und Matilda vor fünf Monaten machen lassen. Klara und Matilda sind so süß, und ich vermisse sie jeden Tag, weil ich sie eigentlich jede Minute aufwachsen sehen möchte und es jedes Mal einen Stich ins Herz gibt, wenn ich wieder aus Braunschweig wegfahren muss", erklärte Matchwinner Tietz im Vereins-TV sein Jubelritual mit den Schienbeinschonern nach seinen Saisontreffern Nummer zehn und elf (13. und 48.). Die Glücksbringer von "Super-Onkel Phillip" sorgten auch bei seinen Mitspielern für Freude. "Wenn man mit einer Kamera in die Kabine gehen würde, würde man nur strahlende Gesichter sehen", berichtete Tietz von der ausgelassenen Stimmung in den Katakomben des Emsland-Stadion nach dem Ende der deprimierenden Negativserie.
Auch Trainer Rüdiger Rehm war nach dem sechsten Auswärtssieg, den Gianluca Korte (72.) endgültig perfekt gemacht hatte, die Erleichterung deutlich anzumerken. "Das hat nach fünf Spielen wirklich gut getan und war nach harten Wochen eine gute Reaktion. Wir wollten den Bock endlich umstoßen. Es war bis zum 2:0 war wieder Spitz auf Knopf, aber solche Spiele muss man auf seine Seite ziehen, indem man wirklich alles investiert, und das haben wir dieses Mal getan, nachdem wir in den letzten Wochen nicht immer alles abrufen konnten", bilanzierte der Coach.
"Es gibt noch einigen Optimierungsbedarf“
Aus Rehms Sicht hatte der erste Erfolg nach nur einem Punkt seit dem zuvor letzten Sieg Ende Februar gegen den 1. FC Magdeburg mehr Väter als nur Tietz. "‘Tietzi‘ hat einen Lauf, und damit soll er auch ruhig weitermachen. Aber wir haben auch hinten gut gestanden und gut gegen den Ball gearbeitet, was aber auch vorne anfängt", verteilte der 42-Jährige Lob an alle Mannschaftsteile. Ein Haar In der Suppe fand Rehm dennoch: "Man hat gesehen, dass es in der Offensive für uns trotz der Tore noch einigen Optimierungsbedarf bei Effizienz und Durchschlagskraft gibt."
Auf weitere Verbesserungen hofft der Coach schon für die nächste Aufgabe am Sonntag gegen Schlusslicht SpVgg Unterhaching – und liebäugelt trotz sechs Punkten Rückstand auf den vierten Platz weiterhin mit der direkten Qualifikation für den DFB-Pokal. "Wir haben noch viel vor in dieser Saison und deswegen so viele Punkte wie möglich holen.“