SVWW springt auf Platz eins – Knappe Siege für VfL und FCS
Der SV Wehen Wiesbaden führt nach fünf Spieltagen die Tabelle in der 3. Liga an. Beim MSV Duisburg zeigten die Hessen einen souveränen Auftritt und siegten am Ende mit 2:0. Erfolge feierten auch der 1. FC Saarbrücken (2:1 gegen Magdeburg), der VfL Osnabrück (2:1 gegen Dortmund II) und Türkgücü München (3:0 in Hannover gegen Havelse). Ein besonderer Sieg gelang der Zweitvertretung des SC Freiburg, die erst in der 90. Minute zum entscheidenden 1:0 gegen die Würzburger Kickers traf und damit zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte als Gewinner in der 3. Liga vom Platz gehen durfte.
Saarbrücken 2:1 Magdeburg: FCS dreht die Partie
Mit zehn Punkten aus vier Partien war der 1. FC Magdeburg ganz hervorragend in die Saison gestartet und reiste mit entsprechend breiter Brust nach Saarbrücken, wo ihm der Gastgeber auch noch in die Karten spielte. Nicht einmal zehn Minuten waren absolviert, als FCS-Kapitän Zeitz Gegenspieler Conteh mit einem zu kurzen Rückpass in Szene setzte. Der Magdeburger stoppte den Ball noch vor der Torauslinie, hob den Kopf und fand mit seinem Pass vor den Kasten Atik in der Mitte, der nur noch zum 1:0 für die Gäste einzuschieben brauchte (8.). Ein Schock für die Saarländer, die von den stark aufspielenden Magdeburgern zunächst komplett abgemeldet wurden und sich erst nach einer halben Stunde allmählich etwas befreien konnten. Dann aber hätte es beinahe den Ausgleich gegeben. Grimaldi nahm eine Flanke von Groiß mit der Brust an und schoss über das Tor der Blau-Weißen, obwohl er eigentlich noch die Zeit gehabt hätte, um sich eine Ecke auszusuchen (38.).
Während bei Magdeburg Brünker für Schuler kam, startete Saarbrücken mit identischem Personal in den zweiten Durchgang. Dennoch war der FCS offensiv nun noch etwas bemühter und kam zu einer weiteren Gelegenheit durch Gouras, der nach einem Fehler von Knost zwar frei durch war, aber nicht am glänzend parierenden Reimann im Kasten der Gäste vorbeikam (54.). Besser machte es schließlich Grimaldi, der eine Flanke von Scheu per Kopf verwertete und mit seinem ersten Pflichtspieltreffer seit März zum 1:1-Ausgleich traf (65.). Dieser Spielstand blitze allerdings nur kurz auf der Anzeigentafel auf, weil die Saarländer gerade einmal drei Minuten später einen höchst strittigen Elfmeter zugesprochen bekamen, den Scheu zum 2:1 verwandelte (69.). Vorausgegangen war dem Treffer ein Zweikampf zwischen Müller und Gouras, bei dem der FCS-Spieler nur zu gerne und auffällig leicht zu Boden ging. Nichtsdestotrotz hatten die Hausherren die Begegnung innerhalb weniger Minuten gedreht und und feierten schließlich ihren dritten Saisonsieg. Saarbrücken hat damit genau so viele Punkte wie Magdeburg (zehn) und rangiert auf Platz fünf, während die Blau-Weißen trotz der ersten Niederlage aufgrund des besseren Torverhältnisses immerhin noch von Platz drei grüßen.
Duisburg 0:2 Wiesbaden: SVWW erobert die Tabellenführung
Für die Duisburger war es aufgrund des Nachholspiels gegen den VfL Osnabrück (1:0) bereits die zweite Englische Woche hintereinander, von Müdigkeit war bei den Zebras zumindest anfänglich aber nicht viel zu sehen. Stattdessen gehörte den Hausherren die erste große Möglichkeit der Partie: Nach einem Zuspiel von Ajani kam Ademi an der Strafraumgrenze zum Abschluss, verzog dann aber über den Kasten (20.). Auf der anderen Seite machte es Weinkauf unfreiwillig spannend, als er eine hohe Hereingabe von Stanic unterschätze und letztlich mit nur einer Hand und der Mithilfe seiner Vorderleute klären konnte (26.). Sein Gegenüber Stritzel sammelte hingegen Pluspunkte als er im Eins-gegen-eins mit Ademi lange stehen blieb und den Abschluss schließlich mit dem Oberkörper wegblockte (37.). Weil Weinkauf bei einem Schuss von Goppel (44.) schließlich aber auch wieder zu seiner gewohnten Sicherheit zurückfand, ging es letztlich mit einem torlosen Unentschieden in die Kabine.
Auch der zweite Durchgang begann mit einer guten Gelegenheit für die Hausherren, wobei erneut Ajani im Fokus stand. Der Mittelfeldspieler schaffte es allerdings nicht, das Spielgerät aus wenigen Metern über die Linie zu drücken, obwohl er äußerst artistisch in Richtung Ball sprang (55.). Wie man es besser macht, zeigten ihm schließlich die Gäste. Nilsson leitete einen Angriff über Prokop ein und stand dann höchstselbst in der Mitte um dessen Hereingabe per Kopf zum 1:0 über die Linie zu drücken (69.). Es war bereits das dritte Saisontor des großgewachsenen Schweden. Duisburg gab nun noch einmal alles und rückte hoch auf, was ihnen schließlich zum Verhängnis werden sollte. Nach einem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte schaltete Wiesbaden schnell und der eingewechselte Thiel traf fast von der Mittellinie über den herausgeeilten Weinkauf hinweg zum entscheidenden 2:0 (83.). Ein absolut sehenswerter Treffer, der den dritten Saisonsieg der Hessen besiegelte und ihnen die Tabellenführung nach dem fünften Spieltag einbrachte. Duisburg hingegen bleibt nach der zweiten Niederlage in Folge als 14. in der unteren Tabellenhälfte.
Osnabrück 2:1 Dortmund II: Erster Heimsieg für den VfL
Mit Leihspieler Opoku (kam vom Hamburger SV) startete der VfL Osnabrück in die Partie gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund, die mit einem Sieg möglicherweise an die Tabellenspitze springen konnte. Die Niedersachsen waren aber frühzeitig bemüht, den Dortmundern einen Strich durch die Rechnung zu machen. Und das mit Erfolg. Weil BVB-Keeper Unbehaun den Ball im eigenen Strafraum vertändelte, hatte Heider leichtes Spiel und musste nur noch ins leere Tor zur 1:0-Führung einschieben (14.). Die Gäste ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und stellten in der Folge die torgefährlichere Mannschaft. Schoss Tigges zunächst noch knapp links am Osnabrücker Tor vorbei (21.), traf Pherai mit einem durch Trapp abgefälschten Abschluss immerhin schon einmal die Latte (29.). Und dann bekam der BVB die Möglichkeit zum Ausgleich quasi auf dem Silbertablett serviert. Köhler sprang im Strafraum recht unbeholfen in Tachie hinein und verursachte einen Foulelfmeter (39.), den Raschl aber in die Tormitte schoss, wo Kühn den Ball noch seine Füßen parieren konnte (40.).
Auch mit Beginn des zweiten Spielabschnitts bot sich den Zuschauern auf der Tribüne zunächst das gleiche Bild. Der BVB lief immer weiter an und schaffte es schließlich auch, sich für das große Engagement zu belohnen. Taz setzte sich auf der linken Seite im gegnerischen Strafraum durch und traf flach in die lange Ecke zum völlig verdienten 1:1-Ausgleich (53.). Nun war Osnabrück wieder gefordert und kam mit einem Freistoß durch Heider, den Unbehaun noch um den Pfosten lenkte (58.). Leichter wurde es für die Bemühungen der Niedersachsen dann, als Maloney nach einem Foulspiel als letzter Mann mit der roten Karte vom Platz flog und der VfL in Überzahl weiterspielen durfte (69.). Den daraus resultierenden Freistoß schlenzte Gugganig mit viel Effet ans Lattenkreuz (70.), bevor Kunze vier Minuten später mit einem Flachschuss aus 20 Metern doch noch auf 2:1 für die Hausherren stellen konnte (74.). Weil Taffertshofer schließlich aber seine zweite gelbe Karte der Begegnung sah (78.), ging die Begegnung immerhin in Gleichzahl zu Ende. Am Ergebnis änderte sich dadurch nichts mehr, weswegen Osnabrück durch den ersten Heimsieg auf Platz elf klettert und sich in Schlagdistanz zu den neuntplatzierten Dortmundern wiederfindet.
Freiburg II 1:0 Würzburg: SCF mit dem späten Lucky-Punch
Mit Bundesliga-Stürmer Petersen in der Startelf wollte der SC Freiburg II die bittere 0:3-Pleite gegen Türkgücü München vergessen machen und sich den ersten Drittligasieg in der Vereinsgeschichte sichern. Und tatsächlich präsentierten sich die Breisgauer gegen die Würzburger Kickers zunächst einmal als die etwas stabilere Mannschaft. Allerdings kombinierte sich der SCF immer wieder nur bis vor den gegnerischen Strafraum, wo der letzte Ball – häufig mit dem Ziel Petersen – nicht ankommen wollte. Entsprechend ereignislos plätscherte die Partie vor sich hin – abgesehen von einem Distanzschuss von Burkhart aus 22 Metern, der rechts am Würzburger Gehäuse vorbeiflog (40.) und die einzige nennenswerte Szene im ersten Durchgang blieb.
Auch in der zweiten Halbzeit bekamen die 2.500 Zuschauer erst einmal nur Magerkost serviert, bis Petersen dann erstmals gefährlich vor dem Würzburger Kasten auftauchte. Der 32-Jährige kam aus etwa zwölf Metern halbrechter Position zum Schuss, zielte aber flach am langen Eck vorbei (61.). Es war gleichzeitig seine letzte Aktion, weil ihn Thomas Stamm kurz darauf vom Feld nahm. Zuvor hatte der Freiburger Coach schon den jungen Finnen Tauriainen gebracht, der in der Schlussphase noch zum entscheidenden Mann der Begegnung werden sollte. Nachdem Würzburg kurz an einem späten Treffer geschnuppert hatte – Kopacz traf mit einem Schuss aus dem Lauf das Außennetz (89.) – fand sich Tauriainen auf der anderen Seite plötzlich sträflich freigelassen und in Ballbesitz vor dem Strafraum wieder und traf mit einem tollen Schlenzer zum 1:0 für die Gastgeber (90.). Es war gleichzeitig der vielumjubelte Siegtreffer, weil Strohdiek in der Nachspielzeit an einer Riesenparade von Atubolu scheiterte (90.+3). Die Zweitvertretung der Freiburger feiert damit ihren ersten Drittligasieg und verlässt als 15. die Abstiegszone, in der Würzburg nun den drittletzten Platz einnimmt.
Havelse 0:3 Türkgücü: Der TSV bleibt weiterhin ohne Punkte
Durch einen Gegentreffer in buchstäblich letzter Sekunde hatte der TSV Havelse am vergangenen Wochenende gegen den SV Wehen Wiesbaden seinen ersten Punkt in der laufenden Spielzeit verpasst, obwohl die Niedersachsen am Ende sogar in Überzahl auf dem Platz standen. Dieses Mal musste der Aufsteiger gegen Türkgücü München hingegen ein ganz frühes Gegentor hinnehmen. Nach einer Flanke von Kuhn kam Sliskovic vollkommen frei im Strafraum zum Kopfball und traf entsprechend gegenwehrlos zum 1:0 für die Münchner (6.). Die Gäste blieben auch in der Folge das überlegene Team, weil die Hausherren sich zu viele einfache Fehler erlaubten und immer wieder Fehlpässe produzierten. Nach einem weiteren Ballverlust des TSV schaltete Türkgücü über Sliskovic, Hertner und Türpitz schnell um und freute sich letztlich über das 2:0 von Kühn (22.). Beinahe hätte Vrenezi kurz darauf sogar schon für die Vorentscheidung gesorgt, allerdings blieb er in einem Eins-gegen-eins Duell mit Keeper Quindt nur zweiter Sieger (29.) und verpasste somit das 3:0.
Nach gut einer Stunde hätte sich das rächen und Havelse zurück in die Partie kommen können: Froese steckte im gegnerischen Strafraum wunderbar auf Langfeld durch, der alleine auf Vollath zulief, das lange Eck anvisierte und doch nur den Innenpfosten traf (59.). So blieb der komfortable 2:0-Vorsprung für Türkgücü bestehen, das nach einer Doppelchance durch Vrenezi und Tosun (79.) schließlich doch noch zur frühzeitigen Entscheidung traf. Der eingewechselte Hottmann legte im gegnerischen Strafraum quer auf Vrenezi und dieser ließ sich die Chance nun nicht mehr nehmen und schob zum 3:0 ein (80.). Hottmann vergab kurz vor Schluss zwar die Möglichkeit auf einen noch höheren sSeg (90.), aber auch so ging Türkgücü letztlich zum zweiten Mal in dieser Spielzeit als Gewinner vom Platz. Havelse startet hingegen mit fünf Niederlagen denkbar schlecht in die Saison und steht in den kommenden Wochen schon gehörig unter Druck.