SVWW zeigt Reaktion: "Ging nicht um den Schönheitspreis"
Zu Beginn der Englischen Woche unterlag der SV Wehen Wiesbaden überraschend deutlich der Zweitvertretung von Hannover 96. Die große Frage war, wie die Mannschaft von Nils Döring wohl daraufhin gegen Dynamo Dresden reagieren würde – und die Antwort war: per 1:0-Heimsieg! Dazu feierte auch Sascha Mockenhaupt einen Rekord.
Als Rekordspieler eingewechselt
Der Ex-Kapitän, der auf sowohl im Abwehrzentrum als auch auf den Außenbahnen schon manchen Zweikampf gewonnen hat, kam am Mittwochabend erst in der 65. Spielminute in die Partie. Ausgerechnet in seinem 291. Pflichtspiel, was ihn – neben Alf Mintzel – zum Rekordspieler des SV Wehen Wiesbaden machte. "Scheiße" fand es der 33-Jährige, der natürlich seinem sportlichen Ehrgeiz zufolge am liebsten jedes Spiel starten würde. "Aber wir haben 1:5 verloren. Wenn der Trainer alle elf Spieler ausgetauscht hätte, wäre das auch in Ordnung gewesen", ordnete sich der erfahrene Abwehrspieler bei "MagentaSport" der Mannschaft unter.
Und das Team antwortete mit einem 1:0-Sieg im Verfolgerduell gegen Dresden. Wie hatte der SVWW den schnellen Turnaround nach dieser deutlichen Niederlage geschafft? "Du musst über die Basics kommen", so Mockenhaupt. "Ich mag das auch nicht, nur darauf zu gehen, aber darüber lässt es sich aufbauen und Fußball spielen." So wie auch in der 21. Spielminute, als Fatih Kaya am Ende einer hohen Ballstafette mit dem Kopf zur Stelle war und das Siegtor markierte. Für den SVWW ging es in der Tabelle direkt wieder rauf. "Bei beiden Aufstiegen, bei denen ich dabei war, haben wir auch nicht darüber geredet", verwies Mockenhaupt darauf, dass die echten Spekulationen frühestens im März starten.
Hübner nach Kutschke-Foul fraglich
Bis dahin ist noch ein weiter Weg für den SVWW, der die passende Reaktion gezeigt hat. "Uns ist bewusst, dass wir theoretisch die Qualität haben, die oben mitspielen könnte. Aber wir haben auch keinen Druck, dass wir aufsteigen müssen", führte Mockenhaupt weiter aus. Auch Cheftrainer Nils Döring war daher zufrieden, dass seine Mannschaft erst einmal die schnelle Wende geschafft hatte. "Heute ging es nicht darum, den Schönheitspreis zu gewinnen. Heute ging es darum, nach so einer heftigen Niederlage eine Reaktion zu zeigen", fasste der 44-Jährige zusammen.
Die Mannschaft habe es "hervorragend gelöst" und eine "sehr disziplinierte" Leistung gezeigt. Der Spielstil wurde bis zum Schluss durchgedrückt, auch "Leidenschaft und Herzblut" habe der SVWW auf dem Platz gezeigt. Alles Faktoren, die den Klub schnell wieder in die Spur brachten. Zum Platzverweis gegen SGD-Stürmer Stefan Kutschke ließ Döring im Übrigen keine zwei Meinungen aufkommen: "Das ist für mich eine rote Karte. Er kommt mit vollem Tempo, dann mit den Beinen in den Rücken." Es sei daher eine vertretbare Entscheidung sein, die auch Folgen für Florian Hübner haben könnte – der Innenverteidiger ist nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung fraglich für das Spiel am Sonntag (19:30 Uhr) beim SV Waldhof Mannheim.