Tabellenführer Osnabrück: "Es gibt nichts Geileres"
Die Bremer Brückte bebte nicht nur, sie kochte: Mit dem 1:0 Sieg gegen Fortuna Köln setzte sich der VfL Osnabrück an die Tabellenspitze. Der Sieg kam dabei etwas glücklich zustande – das sollte die gute Leistung allerdings nicht schmälern, fand Trainer Daniel Thioune.
Heider schießt Osnabrück ins Glück
Auf Augenhöhe, spannend, von Kampf geprägt – das war die erste Halbzeit zwischen dem VfL Osnabrück und Fortuna Köln. Tore? Vorerst Fehlanzeige. Doch dann schlug der Kölner Schieck kurz nach Wiederanpiff ein folgenschweres Luftloch: Ouahim nahm den Ball auf, bediente VfL-Kapitän Marc Heider und der grätschte den VfL zum 1:0 (46.). So schnell kann es gehen – auch tabellarisch gesehen: Denn das 1:0 brachten die Niedersachen über die Zeit und setzten sich damit an die Tabellenspitze.
Von einem "glücklichen Treffer" sprach Trainer Daniel Thioune auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: "Wir haben das in den letzten Jahren selbst zu häufig erfahren, wie brutal das sein kann. Aber das spricht für meine Mannschaft, wie sie sich reingehauen hat. Mit Marc Heider, der sich mal belohnt hat mit dem Tor," freute sich der Coach für seinen Kapitän. In der Folge verpasste Osnabrück es mehrfach, den Deckel drauf zu machen – das störte den Trainer angesichts der Ergebnisses allerdings nur bedingt: "Wir sind demütig, wir wissen wie dieser Sieg zustande gekommen ist. Aber wir werden uns nicht für Siege entschuldigen."
"Momentaufnahme, die gerne bleiben darf"
Das galt auch für Marc Heider, der letztlich Nutznießer von Schiecks Fehler war: "Es ist unfassbar, endlich mal wieder getroffen zu haben", so der Führungsspieler gegenüber dem Vereins-TV, der aktuell aber generell nicht viel zu bemängeln hat: "Mit der Mannschaft und unserem Auftreten bin ich im Moment sowieso immer glücklich, wenn wir Spiele für uns entscheiden. Tore ersetzen diese Gefühle nicht."
Ein ebenfalls neues Gefühl: Der Platz an der Sonne. Nach der Krisensaison im letzten Jahr eine ungewohnte Situation für die Mannschaft von der Bremer Brücke: "Wir haben die Tabellenführung aktuell. Das ist auch nicht so häufig, dass wir dieses Gefühl bekommen. Wir wissen aber, dass wir weiter arbeiten müssen. Neun Spieltage, 18 Punkte – ich denke das ist mehr, als jeder von uns erwartet hat", freute sich Coach Thioune. "Das ist eine wunderschöne Momentaufnahme. Aber davon können wir uns nichts kaufen. So lange wir da stehen ist ja schön, kann gerne so bleiben", stimmte Marc Heider mit ein.
Am Samstag nach Jena
Manuel Farrona Pulido war geradezu euphorisiert: "Ich glaube, als Erster am neunten Spieltag raus zu gehen – es gibt nichts Geileres. Das kann gerne so weitergehen!" Der Mittelfeldspieler war in der 80. Minute ausgewechselt worden, konnte aber nicht still sitzen. Vor der Fankurve wurde Farrona Pulido zum Antreiber: "Ich wollte, dass die ganze Bude tobt! Ich wollte, dass alle Gas geben!" Das funktionierte: Das Stadion an der Bremer Brücke feierte den neuen Tabellenführer ausgiebig. Als nächstes gastiert der VfL beim FC Carl Zeiss Jena – ob sie die Tabellenführung halten können?