"Tabellenregion ist nicht schön": 1860 muss auf Sieg gehen
Die Münchner Löwen haben gegen Ingolstadt den Befreiungsschlag gelandet – dachten jedenfalls alle Fans und Verantwortlichen. Im Heimspiel gegen Dynamo Dresden (2:3) verfielen die Sechzger jedoch wieder in alte Muster, was ein besseres Ergebnis gekostet hat. Cheftrainer Argirios Giannikis bleibt daher vor dem Duell in Bielefeld (Samstag, 16:30 Uhr) angezählt.
"Wir wissen um die Situation"
Wird das Spiel zwischen Arminia Bielefeld und 1860 München zum Endspiel für den Löwen-Coach? "Ich habe nichts gehört. Mir ist wichtig, was intern gesprochen wird. Ich habe das Gefühl, das alle an einem Strang ziehen", sagte der Deutsch-Grieche bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag. Präsident Robert Reisinger hatte entsprechende Berichte zuletzt dementiert, doch mit dem Start der Sechzger kann auch der Vereinsboss kaum zufrieden sein. Nach der 2:3-Niederlage, die unter anderen Umständen nicht einmal ein schlechtes Ergebnis darstellen würde, waren die Löwen wieder auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Deutlich zu wenig für die Ansprüche, die auf Giesings Höhen gestellt werden.
"Wir wissen um die Situation. Das ist eine Tabellenregion, die nicht schön ist. Wir haben nach vielen eigenen Fehlern verloren", war sich auch Giannikis bei der Spieltag-Pressekonferenz am Donnerstag darüber im Klaren, dass seine Mannschaft nun Ergebnisse liefern muss. An der Moral habe es nicht gelegen, wie die knappe Pleite gegen Dresden zeigte. Der 44-Jährige suchte nach den Stellschrauben, die er drehen kann. "Uns würde vieles leichter fallen, wenn die Prozesse homogener wären und es Klick machen würde", so Giannikis. "Wir sind nicht weit weg, wenden aber in verschiedenen Spielphasen die falschen Mittel an, fallen in alte Muster zurück. Das müssen wir abstellen."
Gleich fünf Wechsel in der Startelf?
Möglicherweise kann der 44-Jährige sein Personal nochmal so verändern, dass die Räder ineinander greifen. Wie "dieblaue24" beobachtet hat, standen am Mittwoch mit Max Reinthaler, Florian Bähr, Morris Schröter, Soichiro Kozuki und Patrick Hobsch gleich fünf Spieler in der vermeintlichen A-Elf beim Trainingsspiel, die im Vergleich zur letzten Partie noch nicht dabei waren. Dafür rückten wiederum Leroy Kwadwo, Raphael Schifferl, Marlon Frey, Maximilian Wolfram und Fabian Schubert heraus. In die Karten ließ sich Giannikis, der auch wieder auf Tim Danhof setzen kann, während Raphael Ott (Grippe) ausfällt, naturgemäß nicht schauen. "Intern ziehen alle an einem Strang, glauben daran, dass wir den Turnaround schaffen", versicherte der 1860-Coach. Auf der Bielefelder Alm wird es für Giannikis ohnehin heiß hergehen.
"Nur mit verteidigen wirst du auf der Alm nicht bestehen können. Wir müssen die passende Balance in unserem Spiel finden und die gleiche Energie wie in Ingolstadt auf den Platz bringen", betonte der Cheftrainer. Dass seine Mannschaft dazu körperlich in der Lage wäre, sei kein Problem. "Die Laufwerte und -leistung sind auf einem hohen Niveau, das hat mit Kondition nichts zu tun." Allerdings bekommen die Löwen keine Konstanz in ihr Spiel, aus wenigen Chancen für die Gegner resultieren verhältnismäßig viele Gegentore. Giannikis stellte klar: "Es sind einfach Fehleinschätzungen in bestimmten Situationen. Solche Sachen passieren, aber in der Häufigkeit wie bei uns sollten sie einfach nicht passieren." Andernfalls muss der 44-Jährige womöglich um seinen Job bangen. Zuletzt wurden Patrick Glöckner und Rüdiger Rehm beim Spiel der Löwen gesichtet.