Telekom weitet Exklusivität aus: Künftig wohl Montagsspiele
Noch steht eine offizielle Bestätigung seitens der Telekom und des DFB zwar aus, doch schon der Rahmenterminkalender für die kommende Saison lässt darauf schließen, dass in der Saison 2018/19 regelmäßig am Montagabend gespielt wird. Auch ein Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" verdichtet diese Anzeichen
Anstoß um 19 Uhr
Wie die Zeitung erfahren haben will, sollen die Montagsspiele künftig um 19 Uhr angepfiffen werden. Generell sind im Rahmenterminkalender an allen regulären Spieltagen Partien am Montagabend vorgesehen – nur vor den drei Englischen Wochen sowie an Heiligabend, der in diesem Jahr auf einen Montag fällt, nicht. Damit weitet die Telekom ihre Exklusivität im zweiten Jahr weiter aus. "Die Zahlen haben gestimmt, die Qualität der Übertragungen war top, wir haben von Vereinen und Fans positives Feedback bekommen", berichtet Henning Stiegenroth, Sport-Marketing-Chef der Telekom in der Zeitung. "Wir sind von der 3. Liga mit offenen Armen aufgenommen worden", Vereine, Spieler und Trainer hätten sich "trotz gelegentlicher Skepsis" darauf eingelassen, so Stiegenroth.
Durch den festen Einstieg der Telekom, die für die vergangenen Saison eine Sublizenz von SportA erworben hatte, erhöhen sich mit der kommenden Saison auch die TV-Einnahmen. Statt der bisher rund 937.000 Euro erhält jeder Verein aus TV-Geldern, zentraler Vermarktung (bwin, einheitlicher Spielball) und Nachwuchsförderung künftig 1,28 Millionen Euro. Zum Vergleich: In der Premieren-Saison 2008/09 kassierte jeder Klub nur rund 540.000 Euro aus den Vermarktungserlösen. Auch die Dritten Programme übertragen in der kommenden Serie weiterhin Spiele live – mindestens zwei pro Samstag, maximal aber 86 Partien in der Saison. In der abgelaufenen Serie waren 120.
Fan-Proteste drohen
Ob sich die Fans über die regelmäßigen Spiele am Montagabend freuen werden, ist hingegen fraglich. Schon in der vergangenen Bundesliga-Saison wurde zum Teil massiver Protest geäußert, teilweise boykottierten tausende Anhänger die Partien. Und das, obwohl in der kompletten Spielzeit gerade einmal fünf Spiele am Montagabend stattfanden. In der 3. Liga könnten es künftig bis zu 29 sein. Wobei noch offen ist, wie viele Partien tatsächlich am Montagabend stattfinden werden.
Auch bei den Anhängern der Zweitliga-Vereine erfreuen sich die Montagsspiele keiner großen Beliebtheit, immer wieder regte sich in den vergangenen Jahren Widerstand. Immerhin: Im Gegensatz zur Bundesliga benötigen die Fans der Drittliga-Klubs kein separates Abo, um die Spiele am Montagabend sehen zu können. Der TV-Vertrag zwischen dem DFB und der Telekom läuft bis 2022.
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