Thiele im Interview: "Vieles fühlt sich hier nach Bundesliga an"
Vor wenigen Wochen wechselte Timmy Thiele für 400.000 Euro vom FC Carl Zeiss Jena zu Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern und soll den Pfälzern helfen, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Im Interview mit liga3-online.de spricht der Stürmer über seine ersten Wochen beim neuen Verein, die Ziele, seinen Wechsel und das Duell gegen den Ex-Klub.
[box type="info" size="large"]"Werden immer als der Favorit gehandelt werden"[/box]
liga3-online.de: Wie haben Sie sich nach dem Wechsel eingelebt?
Timmy Thiele: Wir haben eine gute Truppe, die charakterlich und qualitativ super ist. Ich bin zufrieden, wurde super aufgenommen und fühle mich sehr wohl hier. Vieles fühlt sich hier noch nach Bundesliga an. Der Verein gehört nicht in die 3. Liga. Auf allen Ebenen im Verein läuft alles sehr harmonisch, unser Stadion ist ein Tempel. Ich freue mich auf die Heimspiele.
Wie haben Sie die Fans bisher erlebt? Ist trotz des Abstiegs eine Euphorie zu spüren?
Im Trainingslager in Österreich war die Stimmung super, es waren viele Fans dabei. Hier herrscht eine riesige Euphorie. Die Fans sind zufrieden mit der Mannschaft, stehen hinter dem Verein. Es harmoniert super. Jetzt müssen wir schauen, dass wir mit unseren Leistungen auch etwas an sie zurückgeben.
Muss das Ziel der Aufstieg in die 2. Liga sein?
Das Ziel muss sein, erstmal gut in die Saison zu starten. Nach ein paar Wochen kann man dann schauen was möglich ist. Mit Kontinuität kommt auch der Erfolg. Ich persönlich bin guter Dinge. Es wird immer so sein, dass uns der Gegner unbedingt schlagen will. Gegen uns ist es immer ein Highlight-Spiel. Wir werden auch immer als der Favorit gehandelt werden, dessen sind wir uns bewusst.
Schon länger war klar, dass der Verein Sie verpflichten möchte. Doch der Transfer zog sich über Wochen hin. Wie haben Sie das Hin und Her erlebt?
In der Schwebe zu hängen, ist nicht angenehm. Vor allem wenn man den Wechsel realisieren möchte. Ich habe eine Frau und einen kleinen Sohn, da möchte man natürlich wissen, wie es weitergeht, ob man umzieht oder nicht. Aber so ist das Geschäft. Ich habe mich nicht irre machen lassen, habe in Jena alles gegeben. Am Ende war es für alle Seiten eine gute Sache.
[box type="info" size="large"]"Wäre auch in der 2. Liga zum FCK gewechselt"[/box]
Was sprach für einen Wechsel zum FCK?
Kaiserslautern war einer der ersten Vereine, der sich sehr um mich bemüht hat. Das war ein positives Signal an mich, dass sie so um mich gekämpft haben, mich und meine Spielweise schätzen. Wir hatten gute Gespräche, ich wusste, welche Rolle ich einnehmen soll. Es gab schon vor dem Abstieg aus der 2. Liga Kontakt. Wäre der Verein nicht abgestiegen, wäre der Wechsel auch einfacher zu realisieren gewesen. Ich wäre definitiv auch in der 2. Liga zum FCK gewechselt
Sie sind einer der teuersten Transfers der Drittliga-Geschichte. Erhöht das den Druck auf Sie?
Das müssen andere beurteilen. Ich spiele mein Spiel, da ändert sich nichts für mich. Der Druck wäre auch in Jena dagewesen. Ich verfolge meine Ziele, werde weiterhin mein härtester Kritiker sein. Natürlich stecke ich mir ein Ziel, wie viele Tore ich erzielen möchte. Doch das bleibt geheim.
Mit Jan Löhmannsröben treffen Sie auf Ihren Kumpel aus Jena. Welche Rolle spielte er?
Wir haben vor dem Wechsel beide darüber gesprochen, wie lustig es wäre, wenn wir beide in Kaiserslautern spielen würden. Natürlich habe ich mich vorher mit ihm ausgetauscht, wie sein erster Eindruck ist, wie es im neuen Verein läuft. Er ist jetzt genauso froh wie ich, dass es geklappt hat, wir uns schnell wiedersehen.
Am 22. September geht es gegen Ihren Ex-Verein aus Jena. Sicherlich ein Saison-Highlight.
Natürlich. Ich spiele gegen meine ehemaligen Weggefährten. Im Team hat sich ja nicht viel geändert. Es wird ein bewegendes Spiel. Ich freue mich auch auf das Drumherum, das Auflaufen ins Stadion. Ich habe mich auch in der Stadt immer wohlgefühlt, habe noch viel Kontakt zu Manfred Starke.
Was für eine Reaktion der Jena-Fans Ihnen gegenüber erwarten Sie?
Ich gehe davon aus, dass die Reaktion eher positiv sein wird. Wir hatten ja gemeinsam eine schöne Zeit