Timo Furuholm beim Halleschen FC: 3 Spiele, 3 Tore, 3 Siege

Er kam, er traf und Halle siegte. Die Rückkehr von Timo Furuholm zum Halleschen FC gleicht einem kleinen Fußballwunder. Die ersten vier Spiele ohne den Finnen verloren die Saalestädter zum Teil sang- und klanglos. Seit seinem ersten Spiel hat der HFC nun keines mehr verloren. Kurioser Höhepunkt dieser Serie war der 3:1-Pokalsieg am vergangenen Wochenende bei Dessau 05. Bis zur 68. Minute, Furuholm sitzt zur Schonung auf der Bank, steht es 1:1 in einem Spiel zweier Mannschaften, die ganze vier Ligen unterscheiden. Trainer Sven Köhler ist unzufrieden und bringt seinen Wunderstürmer entgegen der ursprünglichen Planung ins Spiel. Es folgt das eingangs erwähnte Spielchen: „Furu“ kommt, trifft, und Halle siegt. Ebenfalls kurios: Die Mannschaft, die in Dessau auf dem Platz stand, glich bis auf wenige Ausnahmen der, die von Köhler auch in den letzten Spielen in der 3. Liga aufgeboten worden war. Es scheint, als hänge der sportliche Erfolg der Mannschaft von der Saale an ihrem finnischen Stoßstürmer. Denn mit einem Blick zurück auf die vergangene Saison wird deutlich, dass der HFC ohne die Tore seines Wunderstürmers erhebliche Probleme im Kampf um den Abstieg bekommen hätte. Acht waren es in seinen 16 Spielen für die Rot-Weißen.

Der Leuchtturm in der Sturmspitze

Doch nicht nur Furuholms Torquote sondern auch seine Leistung auf dem Platz ist vorbildlich. Bei seinem Saisondebüt gegen Elversberg verschoss er einen Elfmeter und einige gute Möglichkeiten, ließ den Kopf aber nicht hängen und traf schlussendlich zum Endstand. Auch bei den folgenden Spielen zeigte sich der Finne immer anspielbar als Leuchtturm in der Sturmspitze, an dem sich die Mannschaft orientieren konnte. Mögen Spieler wie Maik Wagefeld oder Daniel Ziebig die etatmäßigen Führungsspieler der Hallenser sein, auf dem Feld ist Furuholm der „psychological leader“. Mit ihm steht und fällt das Angriffsspiel der Hallenser, was natürlich auch Probleme aufwirft.

Ohne entsprechende Vielseitigkeit ist das Spiel der Hallenser deutlich berechenbarer, als das anderer Teams. Denn egal, wie der Ball gespielt wird, gelingt es dem Gegner Furuholm gänzlich kalt zu stellen, ist auch das Spiel des HFC momentan noch am Ende. Furuholms Mitspielern Merkel, Lindenhahn und Co. gelingt es bisher noch nicht, unabhängig vom Finnen gefährlich zu agieren. Zwar hebt Köhler neben seinem Mittelstürmer auch immer wieder Akaki Gogia als Faktor für ein überraschendes Spiel hervor, die Tatsache, dass er sich beim Lob aber weitestgehend auf die beiden beschränkt spricht für sich. Mit Toni Lindenhahn scheint der Trainer beispielsweise seit längerem nicht hundertprozentig zufrieden. Immer wieder landet der durchaus talentierte Offensivallrounder auf der Bank, weil er zu wenig aus seinen Begabungen macht und nicht selten eigensinnig agiert. Ähnlich verhält es sich mit Neuzugang Sören Bertram, der noch keine richtige Rolle im Team gefunden zu haben scheint und gegen Robert Schick zuletzt den Kürzeren zog. Dieser wirft sich seit seiner Ankunft beim HFC in jedem Training nach vorne und wurde dafür bereits von Sven Köhler positiv hervorgehoben.

Weiterhin Arbeit für den HFC

Doch nicht nur im Angriff hat Timo Furuholms Ankunft positive Auswirkungen gefunden, auch die Verteidigung profitiert vom Finnen, genauer gesagt sein Landsmann in der Innenverteidigung, Kristian Kojola. Beim Debüt von Furuholm erstmals in dieser Saison aufgeboten, traf der baumlange Kojola gleich gegen Elversberg das Tor und trug gleichsam erheblich dazu bei, dass der HFC nach sieben Gegentoren in den ersten vier Spielen nun in den folgenden vier Pflichtspielen lediglich zwei Gegentore eingeschenkt bekam.

Timo Furuholm und der Hallesche FC, das passt perfekt. Woche für Woche beweist der Finne das auf dem Rasen und ist nicht umsonst der Publikumsliebling an der Saale. Trotzdem zeigen gerade Spiele wie in Dessau, dass die Probleme des Saisonauftaktes noch nicht behoben sind. Und weil selbst ein Wunderstürmer keine 38 Saisonspiele über 90 Minuten durchspielen kann, ist es von existenzieller Bedeutung, dass die Mannschaft des HFC weiter hart daran arbeitet, das der Finne nicht als Alleinunterhalter, sondern vielmehr als Sahnehäubchen einer exzellent eingespielten Mannschaft agiert.

FOTO: Flohre Fotografie

   

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