Titz über Hinrunden-Titel: "Können uns dafür nichts kaufen"

Was für eine Gala des 1. FC Magdeburg in den ersten 45 Minuten beim Auswärtsspiel gegen den TSV 1860 München! Mit 5:0 gingen die Elbstädter in die Pause, am Ende stand ein 5:2-Erfolg, der die Herbstmeisterschaft bedeutete. Einem Titel, dem Trainer Christian Titz allerdings keine große Bedeutung beimessen wollte. Dabei sind die Vorzeichen unverkennbar.

Kritik an der Schlussphase

Nein, als Trainer, der gerade die Herbstmeisterschaft mit seiner Mannschaft gewonnen hatte, sah Titz direkt nach Spielende nicht aus: "Man gewinnt das Spiel, geht aber etwas enttäuscht vom Platz, weil wir die letzten 20 Minuten nicht gut verteidigt und noch zwei Gegentore bekommen haben. Darüber sind wir nicht glücklich", hielt der 50-Jährige im "MagentaSport"-Interview mit ernster Miene fest. Als er dann aber auf den Auftritt im ersten Durchgang zu sprechen kam, wich der Ärger einer großen Portion Freude: "Was wir über weite Strecken der ersten Halbzeit gespielt haben, war wirklich sehr gut", lobte Titz.

In der Tat: Bereits nach nicht mal einer halben Stunde lag der FCM durch die Treffer von Connor Krempicki (5. / 17.), Andreas Müller (14.) und Luca Schuler (29.) mit 4:0 vorne, nachdem Magdeburg die Löwen nach allen Regeln der Kunst zerlegt hatte. Kurz vor der Pause erhöhte Baris Atik vom Punkt sogar noch auf 5:0. "Wir waren sehr ballsicher und haben wenig zugelassen", sagte Titz über den starken Auftritt im ersten Durchgang, ehe es nach der Pause zu den angesprochenen Nachlässigkeiten kam. "Wir wollten eigentlich zu null spielen", haderte Titz.

Vorzeichen unverkennbar

Doch abgesehen davon, keine weiße Weste behalten zu haben, fielen die beiden Gegentore nicht schwerer ins Gewicht, sodass der FCM bereits einen Spieltag vor Ende der Hinrunde Herbstmeister ist. Satte fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Verfolger Eintracht Braunschweig – bei sogar noch einem Spiel weniger. Zu Rang vier sind es sogar bereits sieben Punkte. Allzu groß feiern wird der 1. FC Magdeburg die Hinrunden-Meisterschaft aber wohl nicht: "Es ist ein schöner Nebeneffekt, aber wir können uns davon nichts kaufen – zumal in diesem Jahr noch einige Spiele zu bestreiten sind", sagte Titz und gab den Mahner.

Und dennoch: Die Vorzeichen, dass der FCM auch am Ende der Saison ganz oben in der Tabelle stehen wird, sind unverkennbar: Zum einen sind elf von 13 Herbstmeistern in der 3. Liga aufgestiegen, zum anderen hatte Magdeburg auch in der Aufstiegssaison 2017/18 nach 17 Spielen 37 Punkte auf dem Konto – und wurde am Ende sogar Meister. Auch die Auftritte der letzten Wochen lassen kaum Zweifel zu, dass der FCM derzeit der Top-Favorit im Rennen um die 2. Liga ist. Dass es bisher so gut läuft, erklärte Titz so: "Was uns auszeichnet, ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Zudem sorgen die Siege natürlich für Selbstvertrauen." In den letzten drei Partien des Jahres gelte es nun, "den eingeschlagenen Weg weiterzugehen", so Magdeburgs Coach. Am kommenden Samstag trifft der FCM im Spitzenspiel auf den VfL Osnabrück – und könnte sich dann zum Wintermeister küren.

   

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