Rühle im Interview: "Unser Weg ist noch nicht zu Ende"

Stürmer Tobias Rühle vom Überraschungsteam SG Sonnenhof Großaspach spricht im Interview mit liga3-online.de über das Erfolgsrezept der SG, den Traum 2. Liga und blick auf die kommenden und richtungsweisenden Wochen.

Der 24-Jährige stammt aus der Jugend des VfB Stuttgart und steht seit 2013 in Großaspach unter Vertrag. Mit 14 Toren und neun Vorlagen schoss Rühle die SG in seiner ersten Saison zum Aufstieg in die 3. Liga. Dort angekommen, bestritt der Angreifer bisher 47 Spiele für Großaspach. In der laufenden Saison gehört er mit fünf Toren und sechs Vorlagen zu den Topscorern der Liga.

liga3-online.de: Hallo Herr Rühle. Der Blick auf die Tabelle muss Ihnen derzeit wie ein Traum vorkommen. Konnten Sie schon realisieren, dass Großaspach derzeit Dritter ist?

Tobias Rühle: Das schon, wobei wir natürlich wissen, dass es nur eine Momentaufnahme ist. Beim Spiel in Kiel, welches nach drei Standardtoren unglücklich verloren ging, hat man gesehen, wie schnell die Erfolgsserie plötzlich enden kann.

Dennoch steht die SG weiterhin mehr als gut da. Zwischenzeitlich hattet ihr neun Spiele nicht verloren. Wie lautet das Erfolgsrezept?

Hauptanteil hat sicherlich die Geschlossenheit unserer Mannschaft. Zudem haben wir ein Gerüst von Spielern, die bereits seit mehreren Jahren im Verein sind. Hinzu kommen starke Neuzugänge, die sich schnell und ohne Probleme sowohl sportlich als auch charakterlich in die Mannschaft integriert haben. Und natürlich spielt auch Rüdiger Rehm eine große Rolle. Er gibt uns vor jedem Spiel einen Plan mit auf den Weg, sodass jeder weiß, was er zu tun hat.

Sie sprechen Rüdiger Rehm an: Er hat seinen Vertrag in der vergangenen Woche vorzeitig bis 2018 verlängert. Ist das ein Signal für den gesamten Verein?

Absolut. Er ist sicherlich seit Jahren Teil des Erfolgs. Seine Verlängerung zeigt, dass unser Weg hier noch lange nicht zu Ende ist.

Vor der Saison gab Rehm im Gespräch mit uns an, die Punktzahl aus der vergangenen Saison (46) sofort unterschreiben zu wollen – jetzt habt ihr schon 27. Muss das Ziel bereits nach oben korrigiert werden?

Nein, es fehlen schließlich noch einige Punkte bis dahin. In dieser Liga kann alles ganz schnell gehen. In der letzten Saison waren wir zwischenzeitlich sieben Partien ohne Sieg und mussten zittern. Das wird dieses Mal aber nicht passieren – dazu sind wir zu gefestigt. Wenn wir die 46 Punkte erstmal haben, kann man andere Ziele ausgeben – aber da sind wir noch lange nicht.

Mit einem möglichen Aufstieg will man sich derzeit also zumindest nicht offiziell beschäftigen?

(lacht) Nein, wir sind ja noch nicht einmal in der Winterpause. Es stehen noch so viele Spiele an – jetzt ist es noch viel zu früh. Auch die Mannschaften hinter uns punkten ja.

Denkt man als Spieler nicht hin und wieder darüber nach, wie es wäre, in der 2. Bundesliga aufzulaufen?

Man denkt natürlich gelegentlich darüber nach, eine Liga höher zu spielen – man muss ja Träume haben.

Großaspach in der 2. Liga – das wäre aber schon irgendwie verrückt, oder?

Kein Zweifel, das wäre sicherlich eine Sensation!

Was würde der Aufstieg für die SG und die Region bedeuten?

(lacht) Für die Region wäre es natürlich etwas Großes. Gerade für die 8.000-Einwohner-Gemeinde Großaspach. Wir bleiben aber wie gesagt auf dem Boden und arbeiten an unserem Ziel, dem Klassenerhalt.

Trotz der sportlich guten Bilanz war der Zuschauerzuspruch bislang eher gering.

Da ist definitiv noch viel Potential. Als Spieler wünscht man sich schon mehr Zuschauer. Wir können aber nur von Woche zu Woche unsere Leistung bringen und dann schauen, wer ins Stadion kommt. Ich bin mir aber sicher, dass auch der Zuschauerzuspruch weiter wächst. Wir dürfen nie vergessen, wo wir herkommen.

Ihr Vertrag läuft am Saisonende aus. Wissen Sie schon, wie es weitergeht?

Es folgen zeitnah Gespräche mit dem Verein und dann schauen wir mal, wohin der Weg geht.

Sind aufgrund Ihrer Tor-Quote schon höherklassige Vereine an Sie herangetreten?

Ich habe bislang noch nichts mitbekommen.

In den kommenden Wochen warten mit Magdeburg, Dresden und Münster gleich mehrere Spitzenteams auf Euch. Werden da schon die Weichen für die weitere Saison gestellt?

Die Weichen noch nicht, aber es sind natürlich alles wichtige Spiele. Danach werden wir sehen, wo wir stehen. Aber wir gehen diese drei Spiele mit der Zielrichtung an, immer punkten zu wollen.

Dann kann man also davon ausgehen, dass ihr da oben bleiben wollt …

Wenn man schon oben mitspielt, will man da auch bleiben – keine Frage. Das schenkt man dann nicht einfach so ab.

 

   

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