Topspiel zwischen Dresden und Ulm: Was für wen spricht

Mit der Partie zwischen Dynamo Dresden und dem SSV Ulm 1846 kommt es am Samstag (14 Uhr) zum Duell Dritter gegen Erster. Im Vorfeld analysiert liga3-online.de, was für wen spricht.

Heimstärke: Zuhause ist Dynamo eine Macht. Zehn von 14 Partien konnten die Sachsen im eigenen Stadion gewinnen und sind damit das beste Heimteam der Liga. Zwar musste sich Dresden in diesem Jahr schon zweimal vor eigener Kulisse geschlagen geben, fertigte dafür aber den VfB Lübeck mit 7:2 ab. Auch gegen 1860 München ging die SGD am vergangenen Freitag als Sieger vom Platz. Ein Grund für die Heimstarke ist fraglos die riesige Fan-Unterstützung. Im Schnitt pilgern über 28.000 Zuschauer zu den Spielen ins Rudolf-Harbig-Stadion. Am Samstag werden es sogar noch ein paar mehr sein, wohl zum sechsten Mal in dieser Saison wird die Marke von 30.000 Besuchern übertroffen.

Nach Führung immer gewonnen: Geht Dynamo Dresden in dieser Spielzeit in Führung, kann sich der Gegner eigentlich bereits zum Duschen begeben. 17 Mal lag der Tabellendritte vorne, 17 Mal wurde der Vorsprung schließlich auch über die Zeit gebracht. Damit hält Dresden unangefochten den Liga-Bestwert in dieser Statistik. Ulm lag zwar schon 21 Mal in Führung (Spitzenwert zusammen mit Regensburg), gab aber noch drei Spiele komplett ab – darunter das Hinspiel gegen die SGD. Zwei weitere Partien endeten Remis.

Gezeigt wie es geht: Wie der SSV zu schlagen ist, stellte Dynamo bereits in der Hinrunde unter Beweis. Nach einem Rückstand in Minute 28 drehte die SGD das Duell binnen drei Zeigerumdrehungen und ließ sich auch vom 2:2 mit dem Pausenpfiff nicht aus der Ruhe bringen. In Minute 57 schlug Claudio Kammerknecht zum zweiten Mal zu und sicherte den Schwarz-Gelben alle drei Punkte. Es war bislang das einzige Pflichtspiel beider Klubs, sodass keine historischen Rückschlüsse möglich sind. Dennoch weiß Dynamo, wie die Spatzen zu schlagen sind.

 

Form: Seit neun Spielen ungeschlagen, in diesem Jahr somit noch nicht verloren, vier der letzten fünf Partien gewonnen, in der Rückrundentabelle auf Platz 2 und seit Sonntag Tabellenführer: Der SSV Ulm 1846 ist derzeit bestens in Form. Ganz im Gegensatz zu Dynamo, das in der Rückrunde lediglich vier von zehn Spielen gewinnen konnte und in der Rangliste der zweiten Saisonhälfte einen enttäuschenden elften Platz belegt. Bezeichnend: Aus einem Zehn-Punkte-Rückstand der Ulmer auf die SGD zur Winterpause ist mittlerweile ein Vorsprung von einem Punkt geworden. Nach wie vor hält die Aufstiegseuphorie bei den Spatzen an.

Abwehr hält dicht: Dass es derzeit so gut läuft, liegt auch an der starken Abwehr. Zwar hat Dynamo insgesamt zwei Gegentore weniger kassiert, allerdings steht dafür bei den Spatzen seit mittlerweile 334 Minuten die Null. Zuletzt schlug es vor vier Wochen im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim ein, seitdem blieben die Schwarz-Weißen viermal hintereinander ohne Gegentreffer. Generell blieb Ulm in dieser Saison schon elfmal ohne Gegentore und musste in der Rückrunde erst sechs Gegentreffer hinnehmen (Liga-Bestwert), während es bei den Dresdnern schon 13 Mal einschlug. Lediglich einmal blieb Dynamo dabei zu Null.

Kein Druck: Während Dresden nach der bisher sehr durchwachsenen Rückrunde aufpassen muss, den Anschluss zu den klar anvisierten Aufstiegsplätzen nicht zu verlieren und am Samstag entsprechend unter großem Druck steht, gerade vor den eigenen Fans, können die Spatzen völlig befreit aufspielen. Zwar könnte der SSV die Tabellenführung direkt wieder verlieren, doch weil der Aufstieg ohnehin nicht als Ziel ausgegeben war, kann nicht viel passieren. "Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, kein neues Ziel auszugeben", sagte Torhüter Christian Ortag zuletzt im Interview mit liga3-online.de. "Wir wollen einfach Woche für Woche unsere Top-Leistung auf den Platz bringen und schauen, was zusätzlich zum Klassenverbleib noch möglich ist."

   

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