Tor-Krise bei Rot-Weiß Erfurt: "Eine Frage der Qualität"
Mit nur neun Punkten belegt Rot-Weiß Erfurt nach zehn Spieltagen den letzten Tabellenplatz. Vor allem die Tatsache, dass die Thüringer erst fünf Tore erzielt haben, ist besorgniserregend.
"Uns fehlt die individuelle Klasse"
Gegen Karlsruhe hätte RWE am Sonntag mindestens einen Treffer verdient gehabt, ließ in der zweiten Halbzeit aber zahlreiche Chancen liegen und fuhr mit einem 0:2 nach Hause. "Das ist natürlich auch eine Frage der Qualität", muss Kapitän Jens Möckel in der "Bild" zugeben. Das ehrliche Urteil des 29-Jährigen: "Uns fehlt die individuelle Klasse. Da brauchen wir auch gar nicht drumherum reden." Bezeichnend: Die beiden einzigen Saisonsiege gegen Jena und Osnabrück endeten 1:0, mehr als einen Treffer erzielte Erfurt in dieser Spielzeit noch nicht. Ohnehin sucht man einen echten Torjäger rund um das Steigerwaldstadion derzeit vergeblich. Carsten Kammlott, der dieser Rolle in den vergangenen Jahren innehatte und immer zweistellig traf, läuft seiner Form seit Monaten hinterher.
Kammlott seit über 200 Tagen ohne Tor
Der letzte Treffer gelang dem 27-Jährigen am 25. Februar beim Auswärtssieg in Köln – über 200 Tage ist das mittlerweile her. Wie groß die Abhängigkeit von den Kammlott-Treffern war, zeigt dieses Beispiel: Ohne eine Torbeteiligung des 27-Jährigen gewann Erfurt in der vergangenen Saison nur fünf Spiele – das reicht nicht zum Klassenerhalt. Und in der laufenden Saison? Bisher ist Ahmed Waseem Razeek mit zwei Toren bester Angreifer – ein Mittelfeldspieler. Da hilft wohl nur Zweckoptimismus: "Wir werden wohl auch schon mal wieder gewinnen", so Möckel. Ohne Tore dürfte das allerdings schwierig werden.