Torflaute in der Fremde: Holstein bekämpft in Münster den Fluch
Wenn Holstein Kiel in dieser Saison auswärts antritt, dann steht die Null – allerdings aus Kieler Sicht zu oft auf der falschen Seite des Doppelpunkts. Sechsmal reisten die Störche in dieser Spielzeit in die Fremde, fünfmal blieben sie dabei ohne eigenen Torerfolg. Das soll sich am Sonnabend beim Tabellenschlusslicht Preußen Münster ändern.
"Eines der schwersten Auswärtsspiele"
KSV-Trainer Markus Anfang lässt sich allerdings vom aktuellen 20. Platz des Gegners nicht täuschen: "Das wird eines der schwersten Auswärtsspiele der Saison, auch wenn Münster derzeit Tabellenletzter ist“, so der Coach auf der Pressekonferenz. "Bei dieser Mannschaft stellt sich nur die Frage, wann der Knoten platzt, die Qualität dafür hat sie auf jeden Fall.“ Deswegen werde es für die KSV "erst einmal darum gehen, stabil zu stehen und Widerstand zu leisten – danach sehen wir weiter.“
Dreimal in Folge auswärts ohne Treffer
Ebenso wichtig wie der Blick auf den Gegner ist bei Holstein zurzeit der Blick auf die eigene Leistung. Die war am vergangenen Wochenende beim Auftritt in Wehen Wiesbaden durchaus sehenswert. Insbesondere in der zweiten Halbzeit zeigte die KSV eine überzeugende Vorstellung und erspielte sich eine Reihe guter Chancen. In der letzten halben Stunde spielten die Kieler nach einer gelb-roten Karte für SVWW-Verteidiger Vladimir Kovac sogar in Überzahl. Zählbares sprang dabei jedoch wieder nicht heraus. Das 0:0 war die dritte Kieler Nullnummer auf fremdem Platz in Folge. Das letzte – und bislang einzige – Auswärtsspiel mit Kieler Torjubel war das 3:1 in Paderborn am sechsten Spieltag. Die erneute Ladehemmung der Offensivabteilung sorgte insbesondere bei Holsteins zuletzt sattelfesten Verteidigern für Verärgerung. "In der zweiten Hälfte hatten wir drei, vier Hundertprozentige, von denen wir eine machen müssen“, so Kapitän Rafael Czichos: "So fahren wir mit dem 0:0 nach Hause, wobei zwei Punkte eher verloren sind.“
Auszeichnung für Holsteins Jugendarbeit
Auch Trainer Anfang bekannte nach Schlusspfiff, das Ergebnis sei "etwas ärgerlich“. Dennoch stellt der Coach seinem Team ein positives Zwischenzeugnis aus: "Mit der Arbeit gegen den Ball bin ich sehr zufrieden. Auswärts hat mir die Art und Weise, in der wir aufgetreten sind, bislang gut gefallen." Aber: "Am Ende haben wir uns in den letzten drei Auswärtsspielen nicht mit dem optimalen Ergebnis belohnen können.“ Personell sind bei den Kielern fast alle Mann an Bord. Nur Linksverteidiger Patrick Kohlmann fällt mit Rückenproblemen weiterhin aus. Für ihn dürfte erneut Arne Sicker auflaufen, ein Eigengewächs aus dem Kieler Nachwuchsleistungszentrum, das unter der Woche von DFB und DFL mit einem Stern prämiert wurde. Lohn der Auszeichnung: weitere 25.000 Euro Fördermittel pro Jahr.