0:0! Lautern weiterhin sieglos, Hansa an der Spitze
In einem umkämpften, aber chancenarmen Spiel trennten sich Kaiserslautern und Rostock am Montagabend torlos. Nach einem leichten FCK-Übergewicht im ersten Durchgang egalisierten sich die Mannschaften nach Wiederbeginn. Kurz vor Schluss sah Lauterns Kleinsorge nach einer Notbremse die Rote Karte.
FCK bietet Rostock Paroli
Zwei Tage nachdem FCK-Legende Fritz Walter seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, versuchten sich die Roten Teufel gegen Rostock ein weiteres Mal am ersten Saisonsieg: Das Konterfei des Weltmeisters von 1954 auf einem FCK-Sondertrikot sollte den Lautern-Profis nach sieben vergeblichen Anläufen den nötigen Schub verleihen. Allein auf das passende Omen wollte sich Trainer Jeff Saibene jedoch nicht verlassen und veränderte seine Elf im Vergleich zur Pleite in Meppen auf drei Positionen: Redondo, Hanslik und Ciftci begannen anstelle von Bachmann, Zuck und Skarlatidis. Bei Tabellenführer Rostock gab es weniger Gründe für Veränderungen: Der gesperrte Riedel wurde von Roßbach ersetzt, außerdem stürmte Omladic für Vollmann.
Kaiserslautern begann druckvoll und brauchte keine zwei Minuten bis zur ersten Torannäherung: Redondo köpfte eine Hercher-Flanke über den Querbalken (2.). Es folgte eine Phase des Abtastens, die durch die nächste Redondo-Aktion beendet wurde – der Deutsch-Spanier konnte Rostock-Torhüter Kolke mit einem weiteren Kopfball nicht in Bedrängnis bringen (13.). Hansa war defensiv zwar auf dem Posten, ließ im Angriff jedoch die zuletzt präsentierte Durchschlagskraft vermissen. Außer eines Freistoßes, den Bahn in die Mauer setzte, erarbeitete sich die Kogge keinerlei Torchancen (23.). Anders der FCK: Nach einem Ballverlust von Reinthaler bot sich Pourié die bis dahin beste Chance, sein Abschluss aus rund 20 Metern Torentfernung strich nur knapp am linken Pfosten vorbei (30.). Die Hausherren blieben bis zur Pause das bessere Team, Ciftci stellte Torhüter Kolke per Distanzschuss noch einmal auf die Probe (37.). Bei Rostock trat lediglich Litka in Erscheinung, der die Kugel aber über das Tor setzte (45.+1).
Notbremse rettet Lautern den Punkt
Obwohl das Spiel beider Mannschaften im ersten Durchgang deutlichen Verbesserungsbedarf offenbart hatte, verzichteten die Trainer zu Wiederbeginn auf personelle Veränderungen. Eine neue Marschroute hatte Hansa-Übungsleiter Härtel seiner Mannschaft jedoch zweifellos mit auf den Weg gegeben: Rostock kombinierte nun gefälliger und drängte den FCK zunehmend in die eigene Hälfte zurück. Eine erste Rostocker Möglichkeit vergab Roßbach, der die Kugel am Fünfmeterraum nicht richtig traf und in den Abendhimmel beförderte (53.). Während Hansa weiter mehr Ballbesitz zu verzeichnen hatte, versuchten es die Roten Teufel über vereinzelte Konterangriffe – zielführend gestaltete sich zunächst keiner der beiden Ansätze.
Folglich war es an der Zeit für einen ersten Wechsel: Lauterns Hanslik verließ den Platz für Zuck (60.). Die Hausherren befreiten sich im Anschluss etwas – und erspielten sich umgehend eine Großchance. Wieder war es Redondo, der sich vorne in Szene setzte. Der Mittelfeldmann versuchte es vom linken Strafraumeck mit einem Flankenball, der zwar nicht wie gewünscht den Mitspieler fand, dafür aber direkt an den langen Pfosten klatschte (62.). Die Aktion verlieh den FCK-Akteuren neuen Mut, plötzlich hatte die Saibene-Elf das Übergewicht wieder auf ihrer Seite. Wenig später legte sich Ritter einen Freistoß auf halblinks zurecht, verfehlte das Ziel allerdings deutlich (67.). Es blieb an diesem Abend also bei wenigen klaren Tormöglichkeiten. Daran änderte sich bis zum Anbruch der Schlussphase nichts.
Dann jedoch schickte Ritter den durchstartenden Pourié, welcher den etwas zu schwach gespielten Ball nicht optimal verarbeiten konnte und statt des Führungstreffers nur einen Schuss in die Arme von Kolke zustande brachte (75.). Dass beide Trainer durchaus noch auf den Sieg spekulierten, bewiesen die Hereinnahmen der Angreifer Breier (Rostock) und Huth (Lautern). Tatsächlich wurde es in den letzten Minuten noch einmal richtig hitzig: Nach einem langen Ball spurtete Hansas Vollmann alleine auf FCK-Schlussmann Spahic zu, wurde im letzten Moment aber von Kleinsorge gelegt – Rote Karte (85.)! Den anschließenden Freistoß zirkelte der Gefoulte selbst aus bester Position knapp über das Tor. Kurz darauf ertönte der Abpfiff: Kaiserslautern bleibt trotz des Punktes tief im Tabellenkeller stecken, Rostock hat nun einen Zähler Vorsprung auf die zweitplatzierten Münchner Löwen.