Dresden und Rostock liefern sich torlose Abwehrschlacht

Das mit Spannung erwartete Spitzenspiel zwischen dem Tabellenführer aus Dresden und dem Zweiten aus Rostock endete am Sonntag torlos. Da beide Mannschaften von Beginn an besonders auf eine kompakte Defensive bedacht waren, geschah vor den Toren vergleichsweise wenig. Chancen auf den Sieg hatten jedoch beide Teams. 

Großes Belauern zwischen SGD und FCH

Dynamo Dresden und Hansa Rostock stehen derzeit für das Beste, was die 3. Liga zu bieten hat. Am Ostersonntag trafen sich beide zum direkten Duell. Während die SGD den Vorsprung an der Spitze auf vier Zähler ausbauen konnte, bot sich dem FCH die Möglichkeit, mit einem Dreier selbst auf den Platz an der Sonne zu springen. Beim Personal verzichteten beide Trainer auf riskante Experimente, stattdessen fanden sich weitestgehend bewährte Kräfte in den Spielberichtsbögen. Nach der Niederlage bei 1860 München wechselte Dynamo-Trainer Markus Kauczinski auf zwei Positionen, Stark und Hosiner durften für Kade und Sohm beginnen. Jens Härtel aufseiten der Rostocker nahm derweil drei Veränderungen vor und brachte Löhmannsröben, Neidhart und Riedel für Scherff, Rother und Roßbach. Die Anfangsphase der Partie gehörte Schwarz-Gelb, wobei Spielkontrolle erst einmal Vorrang vor Offensivdrang hatte. So ließ Dresden den Ball laufen, während Hansa kompakt verschob – die Szenerie erinnerte an zwei Raubtiere, die einander belauern.

An diesem Bild änderte sich lange nichts, erst in Minute 21 sorgte ein Hansa-Freistoß für etwas Aufregung. Rund 25 Meter vor dem Tor legte sich Bahn das Leder zurecht und schlug es anschließend in den Sechzehner. Dort stand Roßbach völlig unbewacht, konnte jedoch keinen Druck mehr hinter den Ball bringen, sodass Torhüter Broll die Situation bereinigte. Nun war etwas mehr Zug in der Partie, auch Dresden spielte konsequenter nach vorne. Die erste SGD-Möglichkeit folgte wenige Minuten später und hatte es in sich. Über Stark landete das Spielgerät auf der linken Seite bei Daferner, welcher per Kopf auf Hosiner weitergab. Der Angreifer probierte es ebenfalls mit dem Schädel, konnte aus spitzem Winkel aber nicht entscheidend wirken und rauschte in die Bande (29.). Daraufhin geizten die Mannschaften wieder mit spielerischen Elementen, dafür wurden die Zweikämpfe mit höchster Intensität geführt. Torgefahr entstand vor der Pause nur noch einmal, Starks Abschluss von der Strafraumkante sicherte Hansa-Keeper Kolke im Nachfassen (40.).

Löhmannsröben schnuppert am Siegtreffer

Auch nach Wiederanpfiff schienen die kämpferischen Grundtugenden des Fußballs im Mittelpunkt zu stehen. Den Beweis lieferte Knipping, der gegen Omladic hinlangte und die gelbe Karte sah (48.). Gänzlich wollten sich die Teams jedoch nicht auf Zweikampfduelle beschränken. Die Rostocker mühten sich um Spielkultur und kamen immer wieder in die ersehnten Räume: Verhoek probierte es einmal, den Nachschuss feuerte Bahn ab. Da der zweite Versuch außerdem noch abgefälscht wurde, musste Dynamo-Torhüter Broll sein ganzes Können aufbringen, um dem Ball mit einer Hand den Einschlag zu verwehren und ihn dann zu sichern (49.). Hansa wirkte in dieser Phase gefährlicher und drängte auf den Führungstreffer. Die nächste Möglichkeit bot sich erneut Verhoek, der von Omladic freigespielt worden war, im letzten Moment aber von SGD-Verteidiger Mai abgegrätscht wurde (63.). Die Hausherren brauchten Entlastung, die ihnen einzelne schnelle Angriffe auch verschafften. Stark versuchte sich abermals aus der Mitteldistanz, wieder war Kolke zur Stelle (64.).

Torlos ging es also in die Schlussphase, für die beide Trainer noch einmal frisches Personal auf das Grün schickten. Doch es schien, als seien die Mannschaften insbesondere darauf bedacht, die Ostertage nicht mit einer Niederlage zu beenden. Weiterhin prägten verbissene Zweikämpfe das Geschehen, die Abwehrketten bewiesen ihre Extraklasse. Doch sie kam, die eine Chance auf den alles entscheidenden Treffer. Nach einem langen Einwurf herrschte etwas Unordnung im Dresdner Strafraum, letztlich landete der Ball bei Löhmannsröben. Der Mittelfeldstratege stand mit dem Rücken zum Tor, probierte es folglich mit der Hacke und verfehlte nur um Zentimeter (83.). So endete das Spitzenspiel doch torlos. Das Ergebnis sorgte in keinem der Lager für Jubelstürme, Unzufriedenheit war allerdings genauso fehl am Platze. Immerhin haben Dresden und Rostock, die auf Platz eins und zwei der Tabelle verbleiben, weiterhin alle Chancen auf den Aufstieg. Für die Kogge geht es am nächsten Samstag mit dem nächsten prestigeträchtigen Duell gegen erstarkte Magdeburger weiter, Dynamo tritt tags darauf in der Münchner Vorstadt bei der SpVgg Unterhaching an.

   

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