"Total besonders": Große Vorfreude bei MSV-Interimscoach Vural
Nach dem Aus von Trainer Torsten Ziegner hat beim MSV Duisburg vorerst U19-Coach Engin Vural das Sagen. Der 38-Jährige sitzt am Samstag auch beim Spiel gegen Köln auf der Bank – und fiebert der Partie bereits entgegen.
"Fühlt sich an wie mein Zuhause"
Schon 14 Jahre lang ist der gebürtige Duisburger für den MSV aktiv, nun darf er erstmals Profiluft schnuppern. "Das ist total besonders. Ich habe mein Leben lang in Duisburg gewohnt, hier selbst in der Jugend gespielt und bin als Trainer gewachsen. Es fühlt sich an wie mein Zuhause", sagte Vural bei der Pressekonferenz am Donnerstag.
Seit Anfang der Woche ist der 38-Jährige – zumindest vorerst – für die Mannschaft verantwortlich. Im Training sei nach dem Fehlstart mit nur drei Punkten aus sechs Spielen "sehr viel zu tun" gewesen, berichtete Vural und sprach von "aufschlussreichen Tagen. Wir haben inhaltlich einiges geschafft und die Zeit genutzt, um uns gut auf das Spiel vorzubereiten. Es hat Spaß gemacht. Noch haben wir zwei Trainingstage, dann fahren wir am Freitag ins Hotel nach Köln und werden da auch nochmal Einzelgespräche führen."
An "kleinen Stellschrauben" drehen
Alles umschmeißen will Vural trotz der angespannten Lage als siegloses Tabellenschlusslicht aber nicht: "Wir wollen an kleinen Stellschrauben drehen, das kann im Fußball schon große Auswirkungen haben." Welche genau das sein werden, wollte er – abgesehen von der Tatsache, dass Sebastian Mai vom Sturm in die Innenverteidigung zurückkehrt -, aber noch nicht verraten: "Das ist ein kleiner Vorteil gegenüber Köln, den wir nutzen wollen – auch, wenn es nur ein Prozentpunkt ist." Auch zu seiner Spielidee hielt sich der 38-Jährige bedeckt, sieht sein Team aber "gut vorbereitet".
Verunsicherung innerhalb der Mannschaft habe er nicht verspürt, ohnehin war Vural darauf bedacht, sich nicht mit der Vergangenheit zu befassen: "Es geht darum, nach vorne zu schauen und positiv an die Sache heranzugehen." Statt einzelne Spieler besonders in die Verantwortung zu nehmen, machte der gebürtige Duisburger klar: "Die gesamte Mannschaft ist gefragt." Fraglos liegt auch auf Vural selbst viel Verantwortung, öffentlichen Druck spüre er aber nicht. "Den einzigen, den ich aushalten muss, ist mein eigener. Ich mache mir aber keinen Druck."
Quintett fehlt
Verzichten muss er bei seiner Premiere auf Thomas Pledl, Niklas Kölle (beide Schulter-Verletzung), Kolja Pusch (Adduktorenprobleme), Alexander Esswein (Daumen-OP) und Dennis Smarsch (Probleme an der Patellasehne). Dafür werden über 1.300 Fans die Zebras nach Köln begleiten. Bei einem Sieg scheint es durchaus möglich, dass Vural dauerhaft Trainer bei den Zebras bleibt. Ein Szenario, mit dem er sich am Donnerstag aber noch nicht beschäftigen wollte. Stattdessen liegt der volle Fokus auf der Partie am Samstag und betonte: "Wir sind uns der sportlichen Situation bewusst."