"Totaler Neuaufbau": DSC-Boss Ostrowski fällt vernichtendes Urteil

Der DSC-Aufsichtsratsvorsitzende Hartmut Ostrowski hat im Gespräch mit der "Neuen Westfälischen" ein rigoroses Fazit nach dem Doppelabstieg in den vergangenen zwei Jahren gezogen. Dabei schloss er zwar persönliche Konsequenzen aus, stellte Ex-Sportchef Samir Arabi und den Trainern der vergangenen Saison ein vernichtendes Zeugnis aus. 

"Auf ganzer Linie als Misserfolg entpuppt"

Ein so tiefer Fall, wie die Ostwestfalen ihn erlebten, bedurfte gewiss einer schonungslosen Aufarbeitung. Die Klarheit der Worte, die Arminia-Boss Ostrowski fand, durfte dennoch zumindest überraschen. Das gesamte Konzept, den Klub, der 2021/22 noch in der Bundesliga spielte, als Ausbildungsverein aufzubauen, habe sich "auf ganzer Linie als Misserfolg entpuppt", bilanzierte der 65-Jährige. Die Schuld dafür schrieb er vor allem Samir Arabi, dem ehemaligen Sportchef der Arminia, zu.

Auch die Spieler, die nach dem ersten Abstieg für die 2. Liga verpflichtet worden sind, seien "ausnahmslos Flops gewesen und haben nie das für die 2. Liga notwendige Niveau erreicht", stellte er unmissverständlich klar. "Anweisungen zum Kaderumbau im Sommer 2022 und Winter 2023 wurden nicht umgesetzt." Ein vernichtendes Urteil. Auch sei die "Atmosphäre von Missgunst, Misstrauen und massiven Organisationsmängeln" geprägt gewesen, nachdem Arabi den Verein nach zwölf Jahren verließ. Arabi wies die Vorwürfe gegenüber liga3-online.de zurück.

Verantwortung übernehmen

Entsprechend sei nun ein "totaler Neuaufbau" vonnöten. 17 Neuzugänge in dieser Transferperiode bezeugen dies. Sich selbst wollte der Aufsichtsratsvorsitzende aber aus seinem harten Resümee nicht ausnehmen. "Wir übernehmen die Verantwortungen für den doppelten Abstieg", stellte er klar. Ein Fehler, der gemacht wurde, sei indes, dass der sportlichen Geschäftsführung "zu lange vertraut" worden sei. Auch bei der Wahl der Trainer hatte man kein glückliches Händchen – im Gegenteil aus der Sicht des Bosses. "Ohne Koordination" haben die drei Trainerteams um Uli Forte, Daniel Scherning und Uwe Koschinat gearbeitet.

Dies habe sich nun aber bereits geändert. "Mitch Kniat und Michael Mutzel versprühen unglaublichen Pioniergeist", lobte der 65-Jährige. Dabei stellte er auch eine ebenso klare Zielsetzung auf: "Wir wollen zurück in die 2. Liga, ist richtig. Die Frage ist aber, ob wir das in einem Jahr schaffen können." Vor allem finanziell könne die Arminia nicht ganz mit der Spitze mithalten. Nur "dank Unterstützer und privater Gönner" sei in der Sommerpause ein finanzielles Loch von etwa 2,5 Millionen Euro, wie das Blatt berichtet, zu stopfen gewesen. Nun agiere der Absteiger aber "angstfrei". Es bleibt abzuwarten, ob die klaren Worte des Bosses auch eine sportliche Kursrichtung einläuten.

   

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