Trainer, Kader, Ziel und Co: Wie der HFC für die Regionalliga plant
Für den Halleschen FC geht nach dem Abstieg aus der 3. Liga nach zwölf Jahren eine Ära zu Ende. liga3-online.de zeigt, wie die Saalestädter für die kommende Saison in der Regionalliga planen.
Reisinger soll bleiben, nur ein Spieler unter Vertrag
Trainer: Auch wenn Stefan Reisinger den Abstieg in den sechs Spielen unter seiner Regie nicht verhindern konnte (Punkteschnitt 1,17), soll der 42-Jährige auch in der kommenden Viertliga-Saison an der Seitenlinie stehen – so zumindest der Wunsch von Sportdirektor Daniel Meyer. "Ich habe einen sehr guten Eindruck von Stefan gewonnen", betont er in der "Mitteldeutschen Zeitung" (MZ). Demnach will der 44-Jährige noch in dieser Woche in die Gespräche mit dem früheren Bundesliga-Stürmer, dessen auslaufender Vertrag sich nur bei Klassenerhalt verlängert hätte, einsteigen. Reisinger selbst hat sich bislang nicht dazu geäußert, ob er auch in der kommenden Saison für den HFC tätig sein will.
Kader: Es wird zu einem großen Umbruch kommen, zumal laut der "MZ" mit Lucas Halangk lediglich ein Spieler einen gültigen Vertrag für die Regionalliga besitzt. Wie Meyer aber in der vergangenen Woche berichtete, stünde er in Gesprächen mit einem Spieler aus dem aktuellen Kader, "der voraussichtlich auch bereit wäre, den Weg in die Regionalliga mitzugehen". Gut möglich, dass es sich dabei um Kapitän Jonas Nietfeld handelt, hatte dieser im Interview mit liga3-online.de zuletzt doch erklärt: "Ich selbst kann nur sagen, dass ich unbedingt in Halle bleiben will." Denkbar scheint auch, dass Niklas Kreuzer und Niklas Landgraf ebenfalls bleiben.
Spieler wie Top-Torjäger Dominic Baumann, Julian Eitschberger und Brian Behrendt dürften dagegen nicht zu halten sein. Bereits fix ist der Abgang von Aljaz Casar (Dynamo Dresden). Bei der Suche nach potenziellen Neuzugängen habe Meyer nach eigenen Angaben bereits "locker 120 Spieler" auf der Liste. Mit einem seien in der vergangenen Woche auch bereits erste Gespräche geführt worden.
Sportchef: Nach "MZ"-Angaben ist Meyer erstmal nur bis zum Ende der Transferperiode am 31. August vertraglich gebunden, zudem könnte die Zusammenarbeit offenbar schon zum 31. Juli von beiden Seiten aufgelöst werden. Der 44-Jährige betont aber, langfristig weitermachen zu wollen: "Ich weiß, am Ende der Transferperiode steht das hier auf stabilen Füßen. Dann ist das unser Baby und ich würde gerne weitermachen wollen."
Gesamtbudget von 4 bis 4,5 Millionen Euro
Finanzen: Wie Präsident Jürgen Fox gegenüber der Zeitung bestätigte, geht der HFC mit einem Gesamtbudget von 4 bis 4,5 Millionen Euro in die neue Saison, womit die Saalestädter zu den Spitzenteams gehören werden. Etwa die Hälfte der Summe dürfte auf den Profietat entfallen. Zum Vergleich: Dem Greifswalder FC, derzeit Tabellenzweiter in der Regionalliga Nordost, sollen insgesamt zwei Millionen Euro zur Verfügung stehen. Dass der HFC über ein vergleichsweise hohes Budget verfügt, liegt vor allem daran, dass der neue Hauptsponsor – die "Halloren Schokoladenfabrik" – in der Regionalliga angeblich dieselbe Summe zahlt wie in der 3. Liga.
Vorstand: Auch nach dem Abstieg wird der Vorstand um Präsident Jürgen Fox im Amt bleiben. Bereits Anfang April sagte der 56-Jährige: "Wir fühlen uns für den Verein und die Mitglieder verantwortlich. Wir sind der Überzeugung, dass es in dieser Lage nicht hilfreich wäre, wenn auch noch diese Diskussion geführt würde, weil wir uns aus dem Staub machen wollen."
Ziel: Der Wiederaufstieg ist das klare Ziel. "Natürlich ist es unsere Absicht, in die dritte Liga zurückzukehren", so Fox in der "MZ". Aber: "Nicht nur als Einjahresplan." Denn zum einen ist die Konkurrenz mit Vereinen wie dem BFC Dynamo, dem Chemnitzer FC und Carl Zeiss Jena groß, zum anderen steigt der Nordost-Meister erst 2027 wieder direkt in die 3. Liga auf. Fox mahnt: "Wenn wir uns für etwas Besseres halten, werden wir grandios auf die Fresse fliegen."