Trainersuche bei Türkgücü zieht sich: "Wollen keinen Hampelmann"

Auch im siebten Spiel in Folge blieb Türkgücü München beim 1:2 gegen Kaiserslautern am Freitagabend sieglos und befindet sich damit weiter im freien Fall. Auch einen neuen Trainer hat Türkgücü bislang nicht vorgestellt und damit die Frist des DFB überschritten. Es droht nun eine Geldstrafe.

Favorit sagte ab

Genau 15 Werktage sind seit Entlassung von Peter Hyballa mittlerweile vergangen, entsprechend müsste Türkgücü gemäß der DFB-Statuten am heutigen Samstag einen neuen Trainer mit Fußballlehrer-Lizenz präsentieren. Doch dazu wird es nicht kommen, wie Geschäftsführer Max Kothny am Freitagabend bei "MagentaSport" berichtete: "Ich haben in den letzten zwei Wochen intensive Gespräche mit vielen Kandidaten geführt, konnte mich mit meinem Favoriten aber nicht einigen. Deswegen ist die Uhr jetzt wieder auf null gestellt."

Den DFB habe er bereits informiert. "Ich hoffe, dass der offene und ehrliche Austausch mit dem DFB förderlich ist." Andernfalls droht Türkgücü eine Geldstrafe, die die Münchner aber in Kauf nehmen würden: "Ich werde mich nicht durch eine falsche Trainerentscheidung schwächen und für ein Spiel einen Hampelmann hinstellen, den ich dann am Ende des Monats wieder entlasse, weil am 1. Januar ein neuer Trainer startet. Das hilft der Liga nicht, das hilft mir nicht." Ob der Verband ein Auge zudrückt? Bereits Ende November hatte Kothny angekündigt, sich "bis ganz spät Zeit lassen" zu wollen. Gesucht wird ein Trainer mit Erfahrung. Zu den Kandidaten sollen dem "Merkur" zufolge unter anderem Tomas Oral (zuletzt FC Ingolstadt), Torsten Ziegner (zuletzt Würzburger Kickers) und Dirk Lottner (zuletzt Energie Cottbus) gehören.

Freier Fall hält an

Neben der schleppenden Trainersuche ist auch die sportliche Bilanz zwei Wochen vor Weihnachten wenig erbaulich: Nach der 1:2-Niederlage gegen Kaiserslautern belegt Türkgücü weiterhin den 16. Tabellenplatz und könnte am Samstag sogar unter den Strich rutschen. Zwar zeigten die Münchner kein schlechtes Spiel, gerieten aber früh in Rückstand. Nicht mal zehn Minuten waren gespielt, als es schon 0:2 hieß und das Spiel bereits verloren schien. "Wir haben die ersten 15 bis 20 Minuten verpennt", musste Stürmer Petar Sliskovic am Mikrofon von "MagentaSport" zugeben. Sein Anschlusstreffer in der 55. Minute war zu wenig.

Zumindest zu Hause schlugen sich die Münchner bisher relativ passabel und belegen auch nach der Niederlage noch den 13. Rang in der Heimtabelle, doch auch diese Stärke scheint dem letztjährigen Aufsteiger nun abhanden gekommen zu sein, war es doch bereits das dritte Heimspiel in Folge ohne Sieg – zweimal wurde verloren. Entsprechend ratlos zeigte sich Sliskovic: "Wir verstehen es auch nicht, warum", merkte er resigniert an. Dennoch empfand er, dass das Team "außer die ersten 15 Minuten, kein schlechtes Spiel gemacht" habe. Das Problem sei, dass die Münchner kaum zu Torchancen kommen und hinten "zu einfache Tore bekommen". Nun gelte es "mehr Präsenz zu zeigen". So blieb nichts anderes als "nach vorne zu schauen", gab der Sturm-Hüne die Marschroute vor. Bereits am kommenden Spieltag steht das direkte Duell gegen den SC Verl an – bei einer Niederlage würde Türkgücü auf einem Abstiegsplatz überwintern. Ob dann ein neuer Trainer oder erneut Interimscoach Alper Kayabunar auf der Bank sitzen wird, ist offen.

   

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